Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Bach, bedauerte zutiefst den Rücktritt des Bundespräsidenten. Bach verkündete: Man verdanke Horst Köhler viele wertvolle Anregungen. Er habe sich unermüdlich für die Werte des Sports eingesetzt, für Integration, Verständigung, Toleranz und Erziehung zur Demokratie.
Tatsächlich war Bundespräsident Horst Köhler dem Sport sehr zugetan. Als oberster Repräsentant des Staates war er gerngesehener Gast bei sportlichen Großveranstaltungen, erinnert sei an die Handball-Weltmeisterschaft 2007 in Deutschland oder die Leichtathletik-WM in Berlin im vergangenen Jahr. Köhler, legte ähnlich wie schon Richard von Weizsäcker mehrfach das Deutsche Sportabzeichen ab, um damit auch auf die Bedeutung des Sports für das Wohlbefinden jedes Einzelnen, in Zeiten von immer stärker umsichgreifenden Bewegungsmangel und falscher Ernährung, aufmerksam zu machen.
Besonders engagierte sich Köhler für den Behindertensport und die stärkere Akzeptanz für Menschen mit einem Handicap. Köhler hat eine Tochter, die erblindete. So reiste das Staatsoberhaupt 2008 nicht zu den Olympischen Sommerspielen nach Peking, sondern zu den anschließenden Paralympics. Auf die Frage, was die Spiele der Menschen mit Behinderung in China selbst bewirken könnten, sagte der Bundespräsident damals:
"Ich glaube, die Aufmerksamkeit, die über so ein Großereignis allen Chinesen vor Augen geführt wird für Sportler mit Behinderung und damit Menschen mit Behinderung, die ja an allen Stellen eben doch noch auf Barrieren stossen, auf Benachteiligungen, das wird für sich genommen, Einfluß nehmen auf die Entwicklung in China und ich glaube, positiven Einfluß. Ich würde nicht sagen, daß in der westlichen Welt, schon mal mit dieser Aufmerksamkeit Sportlern mit Behinderung, ein Interesse und auch Unterstützung entgegengebracht wurde. Wir müssen überall an diesem Thema arbeiten."
In seiner Freizeit hielt sich der "Bewegungsmensch" Köhler fit, mit Joggen und Wandern, Schwimmen, Radfahren und Wintersport. So lernte er mit Mitte 60 noch das Skilanglaufen im thüringischen Wintersportzentrum Oberhof. Dort verbrachte er die vergangenen Jahre mehrfach Urlaubstage und feierte im Jahr 2008 auch seinen 65. Geburtstag im Thüringer Wald.
Beim Empfang des Wintersportvereines "WSV Oberhof 05" für die Thüringer Weltmeisterschafts-Biathleten im Februar 2008, wurde der Bundespräsident, der zudem Ehrenmitglied des WSV Oberhof ist, zusammen mit seiner Ehefrau als Überraschungsgast präsentiert. Gegenüber der Lokalzeitung "Freies Wort" aus Suhl bekannte Köhler damals stolz, dass er beim zu dieser Zeit noch amtierenden Biathlon-Männer-Bundestrainer Frank Ullrich schon einmal ein Training absolviert habe.
Der Trainer Ullrich war in der DDR in das Dopingsystem verstrickt. Selbst der Deutsche Skiverband attestierte Ullrich diesbezüglich nach eingehender Untersuchung im Juli 2009 einen "unbewusst gesteuerten Verdrängungsmechanismus". Darüber hinaus gerieten viele Vereinsmitglieder des WSV Oberhof schon in den neunziger Jahren in die bundesweiten Schlagzeilen wegen ihrer Stasi- und Doping-Vergangenheit: Etwa der amtierende Sportdirektor des Vereines, Karl-Heinz Wolf, Stasi-Deckname "IM Ernst" oder der einstige Biathlon-Verbandstrainer der DDR, Kurt Hinze, der das staatlich organisierte Zwangsdoping-System mitverantwortet hat.
Wie das Regionalblatt "Freies Wort" im Februar 2008 vermeldete, hatte der bekennende Biathlon-Fan Horst Köhler aber nicht nur mit den Oberhofer Athleten auf ihre Erfolge angestossen, sondern bemerkenswerterweise auch die zu dieser Zeit aufgekommenen Doping-Vorwürfe gegenüber deutschen Wintersportlern im Zusammenhang mit der Wiener Blutbank "Humanplasma" diskutiert. Die Lokalzeitung zitierte den Bundespräsidenten im Februar 2008 so:
"Ich weiß, was euch Athleten in diesen Tagen besonders schmerzt. Aber unsere Sportler haben diese Gerüchteküche im Zusammenhang mit aus der Luft gegriffenen Dopingvorwürfen nicht verdient. Ich werde alles, was in meiner Macht steht, von Berlin aus unternehmen, um gegen diese Anschuldigungen vorzugehen."
Doch bekanntlich gehört dies nicht zum Aufgabengebiet eines Bundespräsidenten. Diese eindeutige Parteinahme und Einmischung in aktuelle sportjuristische Vorgänge und auch der Ton von Köhler überraschten damals. Auf Nachfrage zu diesen irritierenden Äußerungen, erklärte damals Köhlers Pressesprecher Martin Kothé gegenüber dem Deutschlandfunk, der Bundespräsident habe während seines Aufenthaltes in Oberhof "einige Freundlichkeiten gegenüber deutschen Biathleten verloren". Die Haltung des Staatsoberhauptes zu Doping im Leistungssport sei ebenso bekannt wie seine Haltung zu Unrechtstaten der SED-Diktatur. Weitere Fragen, etwa zu Köhlers Ehrenmitgliedschaft in dem umstrittenen Wintersportverein Oberhof, wollte sein Sprecher damals nicht beantworten.
Köhlers Vorgänger als Bundespräsident, Johannes Rau, hatte am Ende seiner Amtszeit am 30. März 2004, Doping- und Stasi-Opfer des DDR-Sports, darunter auch zwei Oberhofer Biathleten in das Schloss Bellevue, eingeladen und sich über deren Sorgen und Nöte informiert.
Im Jahr 1995 hatte der Bundespräsident Roman Herzog dem Stasi-Opfer Wolfgang Lötzsch, dessen Karriere als einer der besten Radsportler in der DDR, einst zerstört wurde, das Bundesverdienstkreuz verliehen. Ob Köhler sich während seiner Amtszeit bei seinen Besuchen der Sportzentren in den neuen Bundesländern auch für die Opfer des DDR-Sports interessiert habe, ist nicht bekannt.
Tatsächlich war Bundespräsident Horst Köhler dem Sport sehr zugetan. Als oberster Repräsentant des Staates war er gerngesehener Gast bei sportlichen Großveranstaltungen, erinnert sei an die Handball-Weltmeisterschaft 2007 in Deutschland oder die Leichtathletik-WM in Berlin im vergangenen Jahr. Köhler, legte ähnlich wie schon Richard von Weizsäcker mehrfach das Deutsche Sportabzeichen ab, um damit auch auf die Bedeutung des Sports für das Wohlbefinden jedes Einzelnen, in Zeiten von immer stärker umsichgreifenden Bewegungsmangel und falscher Ernährung, aufmerksam zu machen.
Besonders engagierte sich Köhler für den Behindertensport und die stärkere Akzeptanz für Menschen mit einem Handicap. Köhler hat eine Tochter, die erblindete. So reiste das Staatsoberhaupt 2008 nicht zu den Olympischen Sommerspielen nach Peking, sondern zu den anschließenden Paralympics. Auf die Frage, was die Spiele der Menschen mit Behinderung in China selbst bewirken könnten, sagte der Bundespräsident damals:
"Ich glaube, die Aufmerksamkeit, die über so ein Großereignis allen Chinesen vor Augen geführt wird für Sportler mit Behinderung und damit Menschen mit Behinderung, die ja an allen Stellen eben doch noch auf Barrieren stossen, auf Benachteiligungen, das wird für sich genommen, Einfluß nehmen auf die Entwicklung in China und ich glaube, positiven Einfluß. Ich würde nicht sagen, daß in der westlichen Welt, schon mal mit dieser Aufmerksamkeit Sportlern mit Behinderung, ein Interesse und auch Unterstützung entgegengebracht wurde. Wir müssen überall an diesem Thema arbeiten."
In seiner Freizeit hielt sich der "Bewegungsmensch" Köhler fit, mit Joggen und Wandern, Schwimmen, Radfahren und Wintersport. So lernte er mit Mitte 60 noch das Skilanglaufen im thüringischen Wintersportzentrum Oberhof. Dort verbrachte er die vergangenen Jahre mehrfach Urlaubstage und feierte im Jahr 2008 auch seinen 65. Geburtstag im Thüringer Wald.
Beim Empfang des Wintersportvereines "WSV Oberhof 05" für die Thüringer Weltmeisterschafts-Biathleten im Februar 2008, wurde der Bundespräsident, der zudem Ehrenmitglied des WSV Oberhof ist, zusammen mit seiner Ehefrau als Überraschungsgast präsentiert. Gegenüber der Lokalzeitung "Freies Wort" aus Suhl bekannte Köhler damals stolz, dass er beim zu dieser Zeit noch amtierenden Biathlon-Männer-Bundestrainer Frank Ullrich schon einmal ein Training absolviert habe.
Der Trainer Ullrich war in der DDR in das Dopingsystem verstrickt. Selbst der Deutsche Skiverband attestierte Ullrich diesbezüglich nach eingehender Untersuchung im Juli 2009 einen "unbewusst gesteuerten Verdrängungsmechanismus". Darüber hinaus gerieten viele Vereinsmitglieder des WSV Oberhof schon in den neunziger Jahren in die bundesweiten Schlagzeilen wegen ihrer Stasi- und Doping-Vergangenheit: Etwa der amtierende Sportdirektor des Vereines, Karl-Heinz Wolf, Stasi-Deckname "IM Ernst" oder der einstige Biathlon-Verbandstrainer der DDR, Kurt Hinze, der das staatlich organisierte Zwangsdoping-System mitverantwortet hat.
Wie das Regionalblatt "Freies Wort" im Februar 2008 vermeldete, hatte der bekennende Biathlon-Fan Horst Köhler aber nicht nur mit den Oberhofer Athleten auf ihre Erfolge angestossen, sondern bemerkenswerterweise auch die zu dieser Zeit aufgekommenen Doping-Vorwürfe gegenüber deutschen Wintersportlern im Zusammenhang mit der Wiener Blutbank "Humanplasma" diskutiert. Die Lokalzeitung zitierte den Bundespräsidenten im Februar 2008 so:
"Ich weiß, was euch Athleten in diesen Tagen besonders schmerzt. Aber unsere Sportler haben diese Gerüchteküche im Zusammenhang mit aus der Luft gegriffenen Dopingvorwürfen nicht verdient. Ich werde alles, was in meiner Macht steht, von Berlin aus unternehmen, um gegen diese Anschuldigungen vorzugehen."
Doch bekanntlich gehört dies nicht zum Aufgabengebiet eines Bundespräsidenten. Diese eindeutige Parteinahme und Einmischung in aktuelle sportjuristische Vorgänge und auch der Ton von Köhler überraschten damals. Auf Nachfrage zu diesen irritierenden Äußerungen, erklärte damals Köhlers Pressesprecher Martin Kothé gegenüber dem Deutschlandfunk, der Bundespräsident habe während seines Aufenthaltes in Oberhof "einige Freundlichkeiten gegenüber deutschen Biathleten verloren". Die Haltung des Staatsoberhauptes zu Doping im Leistungssport sei ebenso bekannt wie seine Haltung zu Unrechtstaten der SED-Diktatur. Weitere Fragen, etwa zu Köhlers Ehrenmitgliedschaft in dem umstrittenen Wintersportverein Oberhof, wollte sein Sprecher damals nicht beantworten.
Köhlers Vorgänger als Bundespräsident, Johannes Rau, hatte am Ende seiner Amtszeit am 30. März 2004, Doping- und Stasi-Opfer des DDR-Sports, darunter auch zwei Oberhofer Biathleten in das Schloss Bellevue, eingeladen und sich über deren Sorgen und Nöte informiert.
Im Jahr 1995 hatte der Bundespräsident Roman Herzog dem Stasi-Opfer Wolfgang Lötzsch, dessen Karriere als einer der besten Radsportler in der DDR, einst zerstört wurde, das Bundesverdienstkreuz verliehen. Ob Köhler sich während seiner Amtszeit bei seinen Besuchen der Sportzentren in den neuen Bundesländern auch für die Opfer des DDR-Sports interessiert habe, ist nicht bekannt.