Der Nikolausstiefel war in diesem Jahr prall gefüllt: 23 Airbusse, 180 Lokomotiven, aber auch etliche Pkw-Motoren, Hochspannungsübertragungsmasten und eine Kläranlage. Das alles und noch viel mehr kauft China von den Deutschen. Gesamtwert: über 1,6 Milliarden Euro. Doch die Führung in Peking ist nicht bescheiden bei der Forderung nach Gegenleistungen. Dabei steht der mit immer größerem Nachdruck vorgetragene Wunsch nach Aufhebung des EU-Waffenembargos ganz oben. Der Nikolausstiefel ist also in Wahrheit ein 'Hongbao', ein roter Umschlag mit Geld, wie ihn chinesische Kinder zum Neujahrsfest erhalten - oder Geschäftspartner als Bestechungsgeschenk,
notiert die Financial Times Deutschland .
Und die Frankfurter Allgemeine Zeitung bemerkt:
Schröder versteht einen großen Teil seiner Außenpolitik als Außenhandelspolitik. Dabei nimmt er in Kauf, nicht nur im eigenen Lager scheel angesehen zu werden, sondern auch gegen Leitlinien der Vereinigten Staaten zu verstoßen - indem er immer wieder dafür plädiert, das Waffenembargo der EU gegen China aufzuheben. Schröder denkt auch hier pragmatisch und interessengeleitet.
Die Süddeutsche Zeitung räumt ein:
Die chinesische Machtentfaltung muss per se kein Nachteil sein, aber sie sollte mit großer Vorsicht begleitet werden. Zu dieser Vorsicht gehört, dass Peking von der EU keine Waffen erhält.
'Grenzen der Freundschaft' titelt die Badische Zeitung aus Freiburg und resümiert:
Die starke Unterstützung durch die Politik ist ein wichtiger Grund, dass Deutschland heute mit Abstand größter europäischer Handelspartner Chinas ist. Die Freundschaft endet jedoch da, wo sie den Interessen Chinas zuwiderläuft. Wirtschaftlich ist Schröders China-Besuch ein Erfolg. Politisch bringt die Kanzlerreise wenig.
Die Rheinische Post aus Düsseldorf bremst die China-Euphorie:
Das Land ist als Investitions-Standort nicht erste Wahl. Die soziale Kohäsion, Voraussetzung für Stabilität, nimmt ab. Der Abstand zwischen den Neu-Reichen und den Armen wächst dramatisch. 1993 wurden 8.700 Unruhen gezählt, vergangenes Jahr schon 58.500, und oft war rücksichtslose Industrialisierung die Ursache. Hunderttausende werden drangsaliert. Die Umweltprobleme sind gigantisch; der Norden versteppt, in den Städten wird die Luft knapp, weil Kohle Energieträger Nummer eins ist. Manager, die nur auf Chinas ökonomische Wettbewerbsfähigkeit schielen, verfehlen ihren Job.
notiert die Financial Times Deutschland .
Und die Frankfurter Allgemeine Zeitung bemerkt:
Schröder versteht einen großen Teil seiner Außenpolitik als Außenhandelspolitik. Dabei nimmt er in Kauf, nicht nur im eigenen Lager scheel angesehen zu werden, sondern auch gegen Leitlinien der Vereinigten Staaten zu verstoßen - indem er immer wieder dafür plädiert, das Waffenembargo der EU gegen China aufzuheben. Schröder denkt auch hier pragmatisch und interessengeleitet.
Die Süddeutsche Zeitung räumt ein:
Die chinesische Machtentfaltung muss per se kein Nachteil sein, aber sie sollte mit großer Vorsicht begleitet werden. Zu dieser Vorsicht gehört, dass Peking von der EU keine Waffen erhält.
'Grenzen der Freundschaft' titelt die Badische Zeitung aus Freiburg und resümiert:
Die starke Unterstützung durch die Politik ist ein wichtiger Grund, dass Deutschland heute mit Abstand größter europäischer Handelspartner Chinas ist. Die Freundschaft endet jedoch da, wo sie den Interessen Chinas zuwiderläuft. Wirtschaftlich ist Schröders China-Besuch ein Erfolg. Politisch bringt die Kanzlerreise wenig.
Die Rheinische Post aus Düsseldorf bremst die China-Euphorie:
Das Land ist als Investitions-Standort nicht erste Wahl. Die soziale Kohäsion, Voraussetzung für Stabilität, nimmt ab. Der Abstand zwischen den Neu-Reichen und den Armen wächst dramatisch. 1993 wurden 8.700 Unruhen gezählt, vergangenes Jahr schon 58.500, und oft war rücksichtslose Industrialisierung die Ursache. Hunderttausende werden drangsaliert. Die Umweltprobleme sind gigantisch; der Norden versteppt, in den Städten wird die Luft knapp, weil Kohle Energieträger Nummer eins ist. Manager, die nur auf Chinas ökonomische Wettbewerbsfähigkeit schielen, verfehlen ihren Job.