Bis zum 1. Juli soll die neue Behörde "Bayrische Staatsforsten" aufgebaut sein. Die bislang 127 Forstämter werden durch 41 Betriebsforste ersetzt, Reviere werden zusammengelegt, d.h. es wird Personal abgebaut. Die Studenten der Forstwirtschaft nicht nur an Münchens technischer Universität fragen sich da natürlich, welchen Sinn ihr Studium jetzt noch hat.
Auf einer Tagung in Tutzing versuchten am Wochenende Professoren und Studenten nach dem Scheitern eines Volksbegehrens gegen die Reform eine Zukunftsperspektive für die Forstwirtschaft aufzuzeigen.
Also ich hatte mir das schon noch immer gedacht und wollte es schon noch machen, dass ich ins Referandariat gehe und das mal mitmache und dann trotzdem mit dieser Ausbildung in die Privatwirtschaft gehe. Aber ich denke, 90 oder 80 Prozent der Studenten wollen das gar nicht mehr und haben damit abgeschlossen.
Als Stefanie Ederer vor 7 Semestern ihr Diplomstudium an der TU München begann hatte sie noch den Wunsch einmal ein Forstamt zu übernehmen, vielleicht nicht gerade mit Dackel und im Grünrock durch den Forst zu streifen, aber doch beratend Privatbesitzern zur Seite zu stehen oder den ökologisch sinnvollen Holzeinschlag zu überwachen.
Das Berufsbild eines "Hüter der Allmende Waldes" kommt mittlerweile selbst den amtierenden Forstbeamten immer mehr abhanden, machte die Tagung deutlich. Nach der Forstreform in Bayern weiß keiner mehr, welche Aufgaben ein Förster der Zukunft haben wird. Landschaftsgestalter wie die Bauern, Naturmanager wie in der Industrie oder CO2-Emisssionshändler ?
Mit der bayrischen Forstreform fallen bis zum 1. Juli zudem 1000 Arbeitsplätze in den Forstämtern weg.
Höchste Zeit also für Hochschulen und Universitäten wie die TU München, ein ganz neues Ausbildungskonzept anzubieten.
Wir sehen einfach den Wald als ein Element von Landschaft und Gesellschaft. Das ist sehr viel mehr als in den letzten 100 Jahren im Bereich Forstwirtschaft passiert ist. Es geht also um diese Fragen: Inwieweit kann Wald einen Beitrag leisten zur Reduktion von CO2 in der Luft, also zur großen Thematik Global Climate Change. Das ist ganz entscheidend und überhaupt nichts mit Holzproduktion zu tun. Wenn das CO2 nun im Holz ist kommt der nächste Schritt, wie kann ich es energetisch verwerten, also eine Frage der nachwachsenden Ressourcen.
Prof. Anton Fischer leitet die neu geschaffene Studienfakultät "Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement". Ab dem kommenden Wintersemester stehen nicht mehr nur Waldbau, Dendrologie oder Gehölzmedizin auf dem Stundenplan des neuen 6semestrigen Bachelor "Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement". Sondern hinzugekommen sind Landschaftsentwicklung, Rohstoffmärkte und Qualitätssicherung sowie Technologie und Verwertungslinien von biogenen Rohstoffen und Klimatologie. Da heißt der künftige Arbeitsplatz nicht mehr Wald sondern Banken und Versicherungen. Forstwissenschaftler als Allround-Naturexperte. Das weiß auch Stefan Schäffer, Student an der TU München :
Derzeit ist das forstliche Element noch sehr groß und das ist auch gut so. Denn was den Förster auszeichnet ist das langfristige Denken, das Denken über 200-300 Jahre hinweg, das Denken für kommende Generationen. Das ist das eine. Das andere was den Förster auszeichnet ist in Systemen zu denken über lange Zeiträume hinweg und viele Einflussfaktoren mit in Betracht zu ziehen. Diese grundsätzliche Eigenschaft ist in vielen anderen Bereichen gefragt. Also ich weiß von vielen Unternehmensberatungen, die sehr gern Förster einstellen, weil sie über diese Fähigkeiten verfügen.
Der Übergang wird problemlos verlaufen ist sich Professor Fischer sicher. Denn eine Umfrage unter Studenten der Forstwissenschaft hat im vergangenen Jahr ergeben, dass nur noch 18 Prozent der Studienanfänger überhaupt noch erwägen Förster zu werden.
Auf einer Tagung in Tutzing versuchten am Wochenende Professoren und Studenten nach dem Scheitern eines Volksbegehrens gegen die Reform eine Zukunftsperspektive für die Forstwirtschaft aufzuzeigen.
Also ich hatte mir das schon noch immer gedacht und wollte es schon noch machen, dass ich ins Referandariat gehe und das mal mitmache und dann trotzdem mit dieser Ausbildung in die Privatwirtschaft gehe. Aber ich denke, 90 oder 80 Prozent der Studenten wollen das gar nicht mehr und haben damit abgeschlossen.
Als Stefanie Ederer vor 7 Semestern ihr Diplomstudium an der TU München begann hatte sie noch den Wunsch einmal ein Forstamt zu übernehmen, vielleicht nicht gerade mit Dackel und im Grünrock durch den Forst zu streifen, aber doch beratend Privatbesitzern zur Seite zu stehen oder den ökologisch sinnvollen Holzeinschlag zu überwachen.
Das Berufsbild eines "Hüter der Allmende Waldes" kommt mittlerweile selbst den amtierenden Forstbeamten immer mehr abhanden, machte die Tagung deutlich. Nach der Forstreform in Bayern weiß keiner mehr, welche Aufgaben ein Förster der Zukunft haben wird. Landschaftsgestalter wie die Bauern, Naturmanager wie in der Industrie oder CO2-Emisssionshändler ?
Mit der bayrischen Forstreform fallen bis zum 1. Juli zudem 1000 Arbeitsplätze in den Forstämtern weg.
Höchste Zeit also für Hochschulen und Universitäten wie die TU München, ein ganz neues Ausbildungskonzept anzubieten.
Wir sehen einfach den Wald als ein Element von Landschaft und Gesellschaft. Das ist sehr viel mehr als in den letzten 100 Jahren im Bereich Forstwirtschaft passiert ist. Es geht also um diese Fragen: Inwieweit kann Wald einen Beitrag leisten zur Reduktion von CO2 in der Luft, also zur großen Thematik Global Climate Change. Das ist ganz entscheidend und überhaupt nichts mit Holzproduktion zu tun. Wenn das CO2 nun im Holz ist kommt der nächste Schritt, wie kann ich es energetisch verwerten, also eine Frage der nachwachsenden Ressourcen.
Prof. Anton Fischer leitet die neu geschaffene Studienfakultät "Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement". Ab dem kommenden Wintersemester stehen nicht mehr nur Waldbau, Dendrologie oder Gehölzmedizin auf dem Stundenplan des neuen 6semestrigen Bachelor "Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement". Sondern hinzugekommen sind Landschaftsentwicklung, Rohstoffmärkte und Qualitätssicherung sowie Technologie und Verwertungslinien von biogenen Rohstoffen und Klimatologie. Da heißt der künftige Arbeitsplatz nicht mehr Wald sondern Banken und Versicherungen. Forstwissenschaftler als Allround-Naturexperte. Das weiß auch Stefan Schäffer, Student an der TU München :
Derzeit ist das forstliche Element noch sehr groß und das ist auch gut so. Denn was den Förster auszeichnet ist das langfristige Denken, das Denken über 200-300 Jahre hinweg, das Denken für kommende Generationen. Das ist das eine. Das andere was den Förster auszeichnet ist in Systemen zu denken über lange Zeiträume hinweg und viele Einflussfaktoren mit in Betracht zu ziehen. Diese grundsätzliche Eigenschaft ist in vielen anderen Bereichen gefragt. Also ich weiß von vielen Unternehmensberatungen, die sehr gern Förster einstellen, weil sie über diese Fähigkeiten verfügen.
Der Übergang wird problemlos verlaufen ist sich Professor Fischer sicher. Denn eine Umfrage unter Studenten der Forstwissenschaft hat im vergangenen Jahr ergeben, dass nur noch 18 Prozent der Studienanfänger überhaupt noch erwägen Förster zu werden.