Dienstag, 23. April 2024

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Der Dirigent Claudio Scimone
Unermüdliche Entdeckerlust

Mit seinem Orchester "I Solisti Veniti" prägte Claudio Scimone für Jahrzehnte das Klangbild eines "italienischen Barock". Weitere Akzente setzte er mit der Wiederentdeckung von Rossini-Opern und den Uraufführungen zeitgenössischer Werke.

Von Bernd Heyder | 05.09.2019
    Der italienische Dirigent Claudio Scimone (mit Brille) im Konzertfrack mit weißer Fliege dirigiert mit einem Taktstock und macht eine Horch-Geste mit der linken Hand
    Der italienische Dirigent Claudio Scimone gründete "I Solisti Veniti" 1959 und machte das vielfach ausgezeichnete Kammerorchester weltweit zu einem Kulturbotschafter seines Landes (imago stock&people)
    Der Bewegung der historischen Aufführungspraxis Alter Musik wird heute allgemein das Verdienst zugeschrieben, das barocke Repertoire in seiner ganzen Breite der Vergessenheit entrissen zu haben.
    Die Wiederentdeckung der italienischen Musik aus dem 18. Jahrhundert und insbesondere von Antonio Vivaldi verdankt sich aber vor allem einer Dirigentenpersönlichkeit der klassischen Schule: Claudio Scimone. Mit seinem Kammerorchester I Solisti Veniti machte er Vivaldis "Vier Jahreszeiten" zu dem "Hit", der sie heute sind.
    Gefragt war Scimone auch als Gastdirigent – so nahm er mit dem Philharmonia Orchestra London sämtliche Sinfonien von Muzio Clementi auf.
    Scimone, der unermüdlich die Musikarchive seiner oberitalienischen Heimat durchstöberte, setzte sich ebenso für die Opern von Gioachino Rossini ein, wie er Uraufführungen von Kompositionen der Kollegen Silvano Bussotti, Francesco Donatoni und Gian Francesco Malipiero dirigierte.
    Die Sendung stellt einige Höhepunkte aus der umfangreichen Diskografie des vielfach ausgezeichneten Dirigenten und Musikforscher vor.