Der Dirigent Frieder Weissmann Zwischen Ruhm und Vergessenheit
Er gehörte zu den vielversprechenden Dirigenten im Deutschland der 1920er-Jahre: Für Frieder Weissmann standen die Zeichen gut für eine große Musikerkarriere. Der 1893 in Frankfurt geborene Kantorensohn profilierte sich rasch als Opern- und Konzertdirigent und entdeckte früh das Medium Schallplatte für sich.
Als Pionier spielte Weissmann viele Werke in den Aufnahmestudios von Parlophon und Odeon ein, u.a mit legendären Sängern der damaligen Zeit wie Gitta Alpár und Richard Tauber. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten warf den aufstrebenden Dirigenten aus der Bahn, wegen seiner jüdischen Herkunft war Weissmann zur Emigration gezwungen. In Süd- und Nordamerika baute er sich eine neue Karriere auf, die ihn schließlich wieder nach Europa zurückführte. Weissmann starb 1984 hochbetagt in Amsterdam. Erst jetzt wird sein künstlerisches Schaffen wiederentdeckt.