
Das liegt zum einen daran, dass sich seine musikalisch-diskografische Hinterlassenschaft, soweit sie überhaupt publiziert wurde und nicht in diversen Privat- oder Rundfunkarchiven schlummert, meist auf relativ unbekannte Plattenlabel verteilt. Zum anderen aber wurde seine Karriere immer wieder durch unruhige politische Zeiten beeinträchtigt. In Siegen geboren, in Köln ausgebildet, verfolgte Busch eine Laufbahn als klassischer Kapellmeister von Riga bis Gotha, wirkte dann als Musikdirektor in Aachen, als Generalmusikdirektor in Stuttgart und schließlich als solcher auch an der Semperoper in Dresden, wo er nicht nur Werke von Busoni, Weill, Hindemith oder Richard Strauss uraufführt, sondern auch für eine Verdi-Renaissance steht. Als er nicht für die Nationalsozialisten arbeiten wollte, musste er Dresden verlassen und wirkte dann als Wanderer zwischen den Welten vor allem in Nordeuropa und Südamerika. Zusammen mit Carl Ebert gründete er die Opernfestspiele im englischen Glyndebourne, deren Mozart-Aufführungen schon bald legendär wurden.