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Der Drache

Nicht alle bei uns sichtbaren Sterne gehen regelmäßig auf und unter. Es gibt auch einige wenige Figuren, die das ganze Jahr über am Himmel stehen und während ihres gesamten Weges rund um den Himmelspol verfolgt werden können. Sie heißen Zirkumpolarsternbilder.

Von Hermann-Michael Hahn |
    In unseren geografischen Breiten gehören insgesamt fünf Sternbilder vollständig dazu: Der Kleine Bär, die Giraffe, die Kassiopeia, der Kepheus und - der Drache. Er ist von den genannten Sternbildern flächenmäßig das größte.

    Nur der Große Bär, der bei uns aber teilweise untergeht, ist noch größer. Mit nur drei Sternen heller als dritter Größenklasse ist der Drache keine wirklich auffällige Figur; allerdings verstecken sich die Drachen in den zahlreichen einschlägigen Sagen ja meist auch in Höhlen oder zumindest im Wald, wo man sie kaum findet.

    Der himmlische Drache schlängelt sich derzeit um den nördlichen Himmelspol, der etwa durch den Polarstern markiert wird. Das war nicht immer so. Vor rund 4800 Jahren, als die Pyramiden von Gizeh errichtet wurden, lag der Himmelsnordpol im Sternbild Drache selbst und fiel etwa mit dem Stern Thuban zusammen, einem Stern der dritten Größenklasse.

    Vermutlich hat Thuban deshalb auch heute noch die Rolle als Hauptstern im Drachen inne, obwohl sieben andere Sterne der Figur heller sind als er. Am markantesten ist der Drachenkopf, der von einem unregelmäßigen Sternenviereck unweit von Wega, dem Hauptstern der Leier, angedeutet wird.

    Suchen Sie einmal nach dem Drachen mit seinem Sternenviereck, das jetzt gegen Mitternacht fast im Zenit zu finden ist.


    Das Sternbild Drache

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