Am Nächsten kommt dem Begriff "innere Kündigung" im Englischen der Ausdruck "work to rule", der "Dienst nach Vorschrift", der im Angelsächsischen allerdings nichts mit Motivationsverlust zu tun hat, sondern eine gewerkschaftliche Streikform darstellt. Für die "innere Kündigung" als Form der extremen Entfremdung vom Arbeitsplatz ist die amerikanische Gesellschaft schlichtweg zu mobil, zu schnell - und sozial zu wenig abgesichert. Nach ein paar Jahren den Arbeitsplatz zu wechseln, selbst in eine andere Branche hinein, gilt als normal. Dabei nehmen die prekären Arbeitsverhältnisse, bei denen eine Kündigung sehr viel leichter ausgesprochen werden kann, zu. Mit der Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren, geht deshalb die Bereitschaft einher, mehr und intensiver zu arbeiten, sagt beispielsweise die Professorin Nancy Köhn von der "Harvard Business School":
"Wir arbeiten härter und länger, schlafen weniger, sind länger gestresst und sind dabei fast immer müde. Der Druck ist groß".
Eine Gallup-Untersuchung vom vergangenen Jahr ergab bei einem Ländervergleich, dass ein Drittel der Arbeitnehmer in den USA ihrer Arbeit gegenüber eine hohe emotionale Bindung empfanden. In Deutschland waren es nur 13 Prozent. Statt innerlich zu kündigen, sähen sich Millionen von Amerikanern gezwungen, ihrem Chef ihre hohe Arbeitsmotivation zu bekunden und etwa durch Überstunden nachzuweisen. Der Soziologe und Buchautor Joe Robinson ist der Meinung, dass die Abwesenheit des Phänomens "innere Kündigung" zwar zu höherer Produktivität führe, dass die Schäden für den Einzelnen und die Gesellschaft aber riesig seien.
"Viele Arbeiter und Angestellte nehmen den ihnen zustehenden Urlaub nicht in Anspruch. Dahinter steckt oft ein Schuldgefühl und die Furcht, von der Firmenleitung und von den Kollegen so wahrgenommen zu werden, als sei einem die Firma egal. Freizeit gilt in den USA nicht als so hoher Wert wie Produktivität oder Pflichterfüllung. Wir Amerikaner müssen erst noch lernen, dass die Arbeitssucht der Workaholics ebenso schlimm ist wie betrunkenes Fahren am Steuer. Leider gibt es keine zuverlässigen Untersuchungen darüber, wie viele Tausend Amerikaner jährlich an Überarbeitung sterben."
Den Unternehmen und ihren Betriebspsychologen ist das Bedürfnis der Arbeitnehmer nach Rückzugsmöglichkeiten freilich bewusst, und der Trend geht hin zu einem offenen, wenn auch kontrollierten Umgang damit, wie Nancy Köhn von der Harvard Business School unterstreicht.
"Manager und Unternehmer versuchen es mit allen Mitteln und neuen Technologien: vorgeplante Kaffeepausen, Yogaunterricht am Arbeitsplatz, Unterbrechungen für Gebete, Akupunktur-Sessions. Es geht immer um das Messen der Produktivität und um ihre Steigerung. Im Büro, in der Fabrik und zuhause soll sprichwörtlich jede verfügbare Sekunde aus uns zum Arbeiten herausgequetscht werden."
"Wir arbeiten härter und länger, schlafen weniger, sind länger gestresst und sind dabei fast immer müde. Der Druck ist groß".
Eine Gallup-Untersuchung vom vergangenen Jahr ergab bei einem Ländervergleich, dass ein Drittel der Arbeitnehmer in den USA ihrer Arbeit gegenüber eine hohe emotionale Bindung empfanden. In Deutschland waren es nur 13 Prozent. Statt innerlich zu kündigen, sähen sich Millionen von Amerikanern gezwungen, ihrem Chef ihre hohe Arbeitsmotivation zu bekunden und etwa durch Überstunden nachzuweisen. Der Soziologe und Buchautor Joe Robinson ist der Meinung, dass die Abwesenheit des Phänomens "innere Kündigung" zwar zu höherer Produktivität führe, dass die Schäden für den Einzelnen und die Gesellschaft aber riesig seien.
"Viele Arbeiter und Angestellte nehmen den ihnen zustehenden Urlaub nicht in Anspruch. Dahinter steckt oft ein Schuldgefühl und die Furcht, von der Firmenleitung und von den Kollegen so wahrgenommen zu werden, als sei einem die Firma egal. Freizeit gilt in den USA nicht als so hoher Wert wie Produktivität oder Pflichterfüllung. Wir Amerikaner müssen erst noch lernen, dass die Arbeitssucht der Workaholics ebenso schlimm ist wie betrunkenes Fahren am Steuer. Leider gibt es keine zuverlässigen Untersuchungen darüber, wie viele Tausend Amerikaner jährlich an Überarbeitung sterben."
Den Unternehmen und ihren Betriebspsychologen ist das Bedürfnis der Arbeitnehmer nach Rückzugsmöglichkeiten freilich bewusst, und der Trend geht hin zu einem offenen, wenn auch kontrollierten Umgang damit, wie Nancy Köhn von der Harvard Business School unterstreicht.
"Manager und Unternehmer versuchen es mit allen Mitteln und neuen Technologien: vorgeplante Kaffeepausen, Yogaunterricht am Arbeitsplatz, Unterbrechungen für Gebete, Akupunktur-Sessions. Es geht immer um das Messen der Produktivität und um ihre Steigerung. Im Büro, in der Fabrik und zuhause soll sprichwörtlich jede verfügbare Sekunde aus uns zum Arbeiten herausgequetscht werden."