Was gibt es Unangenehmeres als mit Beschwerden zum Arzt zu gehen und dort mit medizinischen Fachbegriffen überschüttet zu werden oder gar nicht genau zu erfahren, was einem eigentlich fehlt. Einige medizinische Fakultäten, wie zum Beispiel Heidelberg, Berlin, Dresden und Göttingen bemühen sich, ihre Studenten in speziellen Kursen patientenorientierter auszubilden.
Der junge Mann im weißen Kittel ist sichtlich nervös, als er die Tür öffnet und seine erste Patientin einlässt. Seine Anamnese wirkt etwas unsicher, aber er übt ja auch noch. In Rollenspielen versuchen Göttinger Medizinstudenten das zu erlernen, was sonst im Studium nur wenig behandelt wird - der Umgang mit Patienten. Seit drei Semestern gibt es den interdisziplinären Kurs "Ärztliche Basisfähigkeiten" der Abteilungen Allgemeinmedizin und Psychosomatik. Neben Blut abnehmen und Spritzen geben geht es vor allem um das Patientengespräch. Denn das kann sehr schwierig sein - das wissen auch die Dozenten wie zum Beispiel der Oberarzt der Abteilung Allgemeinmedizin, Thomas Fischer.
" Wir haben alle am Berufsanfang die frustrierende Erfahrung gemacht, dass das sehr theoretische Studium uns nicht auf die Wirklichkeit der Patientenversorgung vorbereitet hat. Wir haben alle die Ängste, die die Studierenden auf Nachfrage bestätigen, selbst erfahren. Und diese individuelle Erfahrung hat dazu geführt diesen Kurs in Gang zu setzen. Wir wollen nicht nur Arzt-Patienten-Kommunikation unterrichten sonder wir wollen die Studenten sensibilisieren für die Rolle des Patienten, für seine Sorgen, seine Nöte und Ängste. Wir wollen sagen, es ist nicht nur der Patient, der behandelt wird, sondern der Partner, mit dem man gemeinsam arbeiten sollte."
Die Kursteilnehmer üben zuerst untereinander, dann mit Simulationspatienten. Rund 25 Laienschauspielern zwischen 20 und 80 Jahren haben sich auf Rollen mit Krankheiten wie Asthma, Depressionen oder Schlafstörungen vorbereitet. Im Anschluss an das Patientengespräch gibt es immer eine ausführliche Kritik für den Studenten. Wie zum Beispiel von der Patientin Frau Schneider-Thoma, die in Wirklichkeit Michaela Offermann heißt:
" Es war eine sehr lockerer Atmosphäre. Sie waren auch sehr bemüht, Verständnis zu zeigen für die Patienten wie "Kenn ich" und "Kann ich gut verstehen" und "Da müssen wir auf jeden Fall Abhilfe schaffen". Das ist genau das was ich brauchte in der Rolle, ernst genommen zu werden und dass ich merke, der will mir helfen und der will mir die Schmerzen nehmen. Deswegen fand ich es auch sehr gut, dass sie am Ende von selbst darauf gekommen sind, gegen die Schmerzen schreibe ich ihnen mal ein Schmerzmittel auf, denn genau das wollte ich, die Schmerzen loswerden."
Ihr "Arzt", der Medizinstudent Sebastian Gassner ist mit seiner ersten Anamnese durchaus zufrieden. Vor allem aber ist er froh darüber, solche Gespräche in dem Kurs üben zu können.
" Es ist sehr interessant. Es sind doch sehr realistische Bedingungen. Man hat einen Patienten, den man vorher noch nicht gesehen hat und das ist schwieriger als wie es im Kurs war. Ich finde es sehr sinnvoll diesen Kurs zu machen, gerade auch im ersten Klinischen, weil es doch einfach eine ganz elementare ärztliche Fähigkeit ist, dass man einen Befund erheben kann beim Patienten. Von daher ist das wichtig und auch gut so."
Auch die anderen Studenten finden den Kurs sehr sinnvoll, erzählt der Dozent Thomas Fischer. Viele fühlen sich danach kompetenter und sicherer. Die Kommunikations-Übungen kommen außerdem nicht nur den angehenden Ärzten, sondern später auch ihren Patienten zu Gute. Fischer:
" Es gibt eine Reihe von Untersuchungen, die gezeigt haben, dass Patienten sich besser behandelt fühlen, wenn der Arzt vernünftig mit ihnen kommuniziert. Also, Grundregeln einfach beherrscht wie zuhören, verständlich sprechen, Raum lassen für die Probleme des Patienten. Solche Dinge kann man erlernen, werden aber bisher an den meisten Unis in Deutschland gar nicht angeboten. Leider ist es auch in unserem Kurs noch nicht möglich, wie es zum Beispiel in Holland schon angeboten wird, das begleitend während des Studiums mehrfach anbieten zu können. Leider haben wir diese Ausbaustufe noch nicht erreicht, wir würden das gerne mittelfristig erreichen wollen, auch noch zu einem späteren Zeitpunkt des Studiums das Ganze noch mal auffrischen zu können und mit komplexeren Themen unterrichten zu können."
Der junge Mann im weißen Kittel ist sichtlich nervös, als er die Tür öffnet und seine erste Patientin einlässt. Seine Anamnese wirkt etwas unsicher, aber er übt ja auch noch. In Rollenspielen versuchen Göttinger Medizinstudenten das zu erlernen, was sonst im Studium nur wenig behandelt wird - der Umgang mit Patienten. Seit drei Semestern gibt es den interdisziplinären Kurs "Ärztliche Basisfähigkeiten" der Abteilungen Allgemeinmedizin und Psychosomatik. Neben Blut abnehmen und Spritzen geben geht es vor allem um das Patientengespräch. Denn das kann sehr schwierig sein - das wissen auch die Dozenten wie zum Beispiel der Oberarzt der Abteilung Allgemeinmedizin, Thomas Fischer.
" Wir haben alle am Berufsanfang die frustrierende Erfahrung gemacht, dass das sehr theoretische Studium uns nicht auf die Wirklichkeit der Patientenversorgung vorbereitet hat. Wir haben alle die Ängste, die die Studierenden auf Nachfrage bestätigen, selbst erfahren. Und diese individuelle Erfahrung hat dazu geführt diesen Kurs in Gang zu setzen. Wir wollen nicht nur Arzt-Patienten-Kommunikation unterrichten sonder wir wollen die Studenten sensibilisieren für die Rolle des Patienten, für seine Sorgen, seine Nöte und Ängste. Wir wollen sagen, es ist nicht nur der Patient, der behandelt wird, sondern der Partner, mit dem man gemeinsam arbeiten sollte."
Die Kursteilnehmer üben zuerst untereinander, dann mit Simulationspatienten. Rund 25 Laienschauspielern zwischen 20 und 80 Jahren haben sich auf Rollen mit Krankheiten wie Asthma, Depressionen oder Schlafstörungen vorbereitet. Im Anschluss an das Patientengespräch gibt es immer eine ausführliche Kritik für den Studenten. Wie zum Beispiel von der Patientin Frau Schneider-Thoma, die in Wirklichkeit Michaela Offermann heißt:
" Es war eine sehr lockerer Atmosphäre. Sie waren auch sehr bemüht, Verständnis zu zeigen für die Patienten wie "Kenn ich" und "Kann ich gut verstehen" und "Da müssen wir auf jeden Fall Abhilfe schaffen". Das ist genau das was ich brauchte in der Rolle, ernst genommen zu werden und dass ich merke, der will mir helfen und der will mir die Schmerzen nehmen. Deswegen fand ich es auch sehr gut, dass sie am Ende von selbst darauf gekommen sind, gegen die Schmerzen schreibe ich ihnen mal ein Schmerzmittel auf, denn genau das wollte ich, die Schmerzen loswerden."
Ihr "Arzt", der Medizinstudent Sebastian Gassner ist mit seiner ersten Anamnese durchaus zufrieden. Vor allem aber ist er froh darüber, solche Gespräche in dem Kurs üben zu können.
" Es ist sehr interessant. Es sind doch sehr realistische Bedingungen. Man hat einen Patienten, den man vorher noch nicht gesehen hat und das ist schwieriger als wie es im Kurs war. Ich finde es sehr sinnvoll diesen Kurs zu machen, gerade auch im ersten Klinischen, weil es doch einfach eine ganz elementare ärztliche Fähigkeit ist, dass man einen Befund erheben kann beim Patienten. Von daher ist das wichtig und auch gut so."
Auch die anderen Studenten finden den Kurs sehr sinnvoll, erzählt der Dozent Thomas Fischer. Viele fühlen sich danach kompetenter und sicherer. Die Kommunikations-Übungen kommen außerdem nicht nur den angehenden Ärzten, sondern später auch ihren Patienten zu Gute. Fischer:
" Es gibt eine Reihe von Untersuchungen, die gezeigt haben, dass Patienten sich besser behandelt fühlen, wenn der Arzt vernünftig mit ihnen kommuniziert. Also, Grundregeln einfach beherrscht wie zuhören, verständlich sprechen, Raum lassen für die Probleme des Patienten. Solche Dinge kann man erlernen, werden aber bisher an den meisten Unis in Deutschland gar nicht angeboten. Leider ist es auch in unserem Kurs noch nicht möglich, wie es zum Beispiel in Holland schon angeboten wird, das begleitend während des Studiums mehrfach anbieten zu können. Leider haben wir diese Ausbaustufe noch nicht erreicht, wir würden das gerne mittelfristig erreichen wollen, auch noch zu einem späteren Zeitpunkt des Studiums das Ganze noch mal auffrischen zu können und mit komplexeren Themen unterrichten zu können."