Agnieszka Lessmann: Herr Meisenberg, wie sind Sie bei der Entwicklung Ihrer Figur vorgegangen?
Peter Meisenberg: Das war eigentlich eine politische Überlegung, die ich hatte. Ich sehe im Zuge der politischen Debatten immer mehr, dass diese Gesellschaft offenbar auf der vehementen Suche nach Feindbildern ist und dieses jetzt im Islam gefunden hat. Gerade bei der sogenannten linken oder liberalen Öffentlichkeit wird der islamische Mann als das Feindbild schlechthin genommen. Und meine Figur Nadir Taraki habe ich deswegen auch mit einer großen Nähe zum Islam angelegt. Man weiß im Moment nicht: wo steht der eigentlich? Ich lasse das ganz bewusst offen, um damit und mit diesem Feindbild spielen zu können. Das finde ich ein ganz interessantes Spannungsfeld.
Die Hauptrolle des Düsseldorfer Kriminalbeamten Nadir Taraki spricht der Schauspieler Baki Davrak, der ab Ende September in Fatih Akins neuem Kinofilm "Auf der anderen Seite" zu sehen ist.
Agnieszka Lessmann: Herr Davrak, was für eine Rolle ist das, die Sie spielen?
Baki Davrak: Ich spiele einen Hauptkommissar, Nadir Taraki. Die Besonderheit an dieser Figur ist, dass sie einen afghanischen Migrantenhintergrund hat, was natürlich sehr speziell ist. Die Rolle ist für mich sehr interessant, denn ich habe selbst auch einen Migrantenhintergrund. Meine Eltern kommen beide aus der Türkei. So ist eine Schnittmenge mit dem Nadir vorhanden. Es ist auch für mich selbst interessant, Berührungspunkte und Reibungspunkte zu suchen.
Regie führt Thomas Leutzbach, die redaktionelle Verantwortung liegt bei Götz Schmedes.
Agnieszka Lessmann: Herr Schmedes, was ist das Besondere am "Radio Tatort"?
Götz Schmedes: Die große Chance des Radios ist, dass es überraschen kann. Beim "Tatort" im Fernsehen weiß eigentlich jeder genau, worauf er sich einlässt. Es gibt Vorleben für bestimmte Ermittlerteams. Und beim Radio weiß man das jetzt noch nicht, insofern sind wir gerade am Anfang in einer ganz guten Position, eine Überraschung bieten zu können. Eine Überraschung kann auch bedeuten, dass man ohne Bilder ganz tolle, spannende Geschichten erzählen kann, die das Fernsehen so nicht erzählen kann, weil es im Bild konkretisiert. Und wir überlassen Vieles dessen, was tatsächlich im Kopf unserer Hörer entsteht, den Hörern selbst.
Peter Meisenberg: Das war eigentlich eine politische Überlegung, die ich hatte. Ich sehe im Zuge der politischen Debatten immer mehr, dass diese Gesellschaft offenbar auf der vehementen Suche nach Feindbildern ist und dieses jetzt im Islam gefunden hat. Gerade bei der sogenannten linken oder liberalen Öffentlichkeit wird der islamische Mann als das Feindbild schlechthin genommen. Und meine Figur Nadir Taraki habe ich deswegen auch mit einer großen Nähe zum Islam angelegt. Man weiß im Moment nicht: wo steht der eigentlich? Ich lasse das ganz bewusst offen, um damit und mit diesem Feindbild spielen zu können. Das finde ich ein ganz interessantes Spannungsfeld.
Die Hauptrolle des Düsseldorfer Kriminalbeamten Nadir Taraki spricht der Schauspieler Baki Davrak, der ab Ende September in Fatih Akins neuem Kinofilm "Auf der anderen Seite" zu sehen ist.
Agnieszka Lessmann: Herr Davrak, was für eine Rolle ist das, die Sie spielen?
Baki Davrak: Ich spiele einen Hauptkommissar, Nadir Taraki. Die Besonderheit an dieser Figur ist, dass sie einen afghanischen Migrantenhintergrund hat, was natürlich sehr speziell ist. Die Rolle ist für mich sehr interessant, denn ich habe selbst auch einen Migrantenhintergrund. Meine Eltern kommen beide aus der Türkei. So ist eine Schnittmenge mit dem Nadir vorhanden. Es ist auch für mich selbst interessant, Berührungspunkte und Reibungspunkte zu suchen.
Regie führt Thomas Leutzbach, die redaktionelle Verantwortung liegt bei Götz Schmedes.
Agnieszka Lessmann: Herr Schmedes, was ist das Besondere am "Radio Tatort"?
Götz Schmedes: Die große Chance des Radios ist, dass es überraschen kann. Beim "Tatort" im Fernsehen weiß eigentlich jeder genau, worauf er sich einlässt. Es gibt Vorleben für bestimmte Ermittlerteams. Und beim Radio weiß man das jetzt noch nicht, insofern sind wir gerade am Anfang in einer ganz guten Position, eine Überraschung bieten zu können. Eine Überraschung kann auch bedeuten, dass man ohne Bilder ganz tolle, spannende Geschichten erzählen kann, die das Fernsehen so nicht erzählen kann, weil es im Bild konkretisiert. Und wir überlassen Vieles dessen, was tatsächlich im Kopf unserer Hörer entsteht, den Hörern selbst.