Die so genannte Set Top Box von TruMedia in Tampa, Florida – Vicki Rabenou führt sie gerade vor. Die Israelin ist für das neueste Produkt der Firma zuständig, iCapture. Die Box ist etwa so groß wie zwei Zigarettenschachteln und sitzt – wie ein Digitalreceiver beim Fernsehempfang – auf einem großen Bildschirm, der einen Werbespot zeigt. Ebenfalls oben auf diesem Bildschirm befindet sich eine kleine Kamera, die den Betrachter des Werbespots beobachtet.
"Mit Hilfe dieser Technologie wissen wir, ob sich eine männliche oder eine weibliche Person unser Plakat anschaut und wie alt sie ungefähr ist. Diese Informationen nutzt der Werbekunde, um seine Botschaft zielgruppengerecht zu gestalten. Für Frauen werden andere Artikel beworben als für Männer. Steht eine Familie vor der Anzeigetafel, kommen wiederum andere Produkte in Frage; das gleiche gilt für Kinder. So kann sich die Industrie gezielt an potenzielle Kunden wenden und wirbt nicht ins Blaue hinein."
Die Kameras von iCapture erfassen alle Personen im Abstand von rund sieben Metern in einem Gesichtsfeld von 130 Grad. Neben der Alters- und Geschlechterunterscheidung will TruMedia bis Jahresende auch Senioren gesondert ausweisen können, ab 2009 soll die ethnische Zugehörigkeit hinzukommen. Daran arbeitet auch die Firma Quividi in Paris. Paolo Prandoni, der Chef-Wissenschaftler des französischen Unternehmens, betont, dass alle gewonnenen Daten unmittelbar nach ihrer Erfassung in Echtzeit ausgewertet werden.
"Wir zeichnen nur die Informationen auf, die uns Auskunft geben über die Anzahl der Menschen vor unseren Plakatwänden und über ihre Verweildauer. Persönliche Daten werden von uns nicht gespeichert. Es findet also hier keine Verletzung der Privatsphäre statt."
Gott sei Dank, sagen Datenschützer wie Lee Tien, der Anwalt der Electronic Frontier Foundation in San Francisco. Die EEF sorgt sich in den USA um den Schutz privater Daten in der digitalen Welt. Die elektronischen Datenschützer fordern deshalb, die Webcams für den Betrachter sichtbar anzubringen. Denn dann könne jeder selbst entscheiden, ob er sich der Plakatwand nähern will.
"Ich möchte sicher sein, dass die Informationen nicht genutzt werden können, um mich zu identifizieren, um zu sagen ‘das war Lee Tien vor diesem Plakat’. Selbst wenn das gewährleistet ist – was ist, wenn ich zu einer anderen Anzeigewand derselben Firma gehe? Ist die Software dann in der Lage, mich wiederzuerkennen? Wenn sie zwischen verschiedenen Personen unterscheiden kann, ist es kein weiter Weg, um damit Personen gezielt ausfindig zu machen?"
Dass dies theoretisch möglich ist, streiten auch die Unternehmen nicht ab, die derzeit an den zurückguckenden Plakatwänden arbeiten. Das sei zwar nicht Sinn der Sache. Aber:
"Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser."
"Mit Hilfe dieser Technologie wissen wir, ob sich eine männliche oder eine weibliche Person unser Plakat anschaut und wie alt sie ungefähr ist. Diese Informationen nutzt der Werbekunde, um seine Botschaft zielgruppengerecht zu gestalten. Für Frauen werden andere Artikel beworben als für Männer. Steht eine Familie vor der Anzeigetafel, kommen wiederum andere Produkte in Frage; das gleiche gilt für Kinder. So kann sich die Industrie gezielt an potenzielle Kunden wenden und wirbt nicht ins Blaue hinein."
Die Kameras von iCapture erfassen alle Personen im Abstand von rund sieben Metern in einem Gesichtsfeld von 130 Grad. Neben der Alters- und Geschlechterunterscheidung will TruMedia bis Jahresende auch Senioren gesondert ausweisen können, ab 2009 soll die ethnische Zugehörigkeit hinzukommen. Daran arbeitet auch die Firma Quividi in Paris. Paolo Prandoni, der Chef-Wissenschaftler des französischen Unternehmens, betont, dass alle gewonnenen Daten unmittelbar nach ihrer Erfassung in Echtzeit ausgewertet werden.
"Wir zeichnen nur die Informationen auf, die uns Auskunft geben über die Anzahl der Menschen vor unseren Plakatwänden und über ihre Verweildauer. Persönliche Daten werden von uns nicht gespeichert. Es findet also hier keine Verletzung der Privatsphäre statt."
Gott sei Dank, sagen Datenschützer wie Lee Tien, der Anwalt der Electronic Frontier Foundation in San Francisco. Die EEF sorgt sich in den USA um den Schutz privater Daten in der digitalen Welt. Die elektronischen Datenschützer fordern deshalb, die Webcams für den Betrachter sichtbar anzubringen. Denn dann könne jeder selbst entscheiden, ob er sich der Plakatwand nähern will.
"Ich möchte sicher sein, dass die Informationen nicht genutzt werden können, um mich zu identifizieren, um zu sagen ‘das war Lee Tien vor diesem Plakat’. Selbst wenn das gewährleistet ist – was ist, wenn ich zu einer anderen Anzeigewand derselben Firma gehe? Ist die Software dann in der Lage, mich wiederzuerkennen? Wenn sie zwischen verschiedenen Personen unterscheiden kann, ist es kein weiter Weg, um damit Personen gezielt ausfindig zu machen?"
Dass dies theoretisch möglich ist, streiten auch die Unternehmen nicht ab, die derzeit an den zurückguckenden Plakatwänden arbeiten. Das sei zwar nicht Sinn der Sache. Aber:
"Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser."