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Der Flinke zeigt sich

Die größte Formation auf dem Merkur wirkt wie ein gut 1300 Kilometer breiter Krater. Wahrscheinlich entstand er, als vor ca. vier Milliarden Jahren ein kosmisches Geschoss auf dem Merkur einschlug.

Damond Benningfield |
    Das riesige Loch heißt Caloris-Becken. Entdeckt hat es die Raumsonde Mariner 10 in den 70er Jahren. Dreimal flog sie am Merkur vorbei und fotografierte jedes Mal dieselbe Seite des Planeten. Seitdem hat keine andere Raumsonde dem sonnennahen Merkur einen Besuch abgestattet. Den Rest seiner Oberfläche kennen wir deshalb immer noch nicht sehr gut.

    Das Caloris-Becken entstand, als ein Asteroid von der Größe einer Stadt mit Merkur zusammenprallte. Er riss den riesigen Krater in seine Oberfläche. Schockwellen ließen Bergketten rings um das Loch entstehen. Von oben betrachtet geben sie dem Caloris-Becken die Erscheinung einer Schießscheibe - Bergketten umringen den Krater.

    Die Auswirkungen des Einschlags blieben jedoch nicht nur auf das Caloris-Becken beschränkt. Sie waren global. Die Schockwellen breiteten sich um den ganzen Planeten aus und trafen sich auf der gegenüberliegenden Seite. Dadurch zerriss Merkurs Kruste. Es entstand ein Gewirr aus Bergen, Klippen und wellenförmigem Terrain. Forscher gaben dieser Region den Namen "Weird" - das bedeutet verrückt.

    Bei klarer Sicht, einem freien Blick zum Südost-Horizont und gutem Wetter sollten Sie Merkur morgen früh kurz vor Sonnenaufgang links oberhalb von der schon sehr schmalen Mondsichel sehen können. Es lohnt sich der Blick durch ein Fernglas.