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Der Fluss Eridanus

Allmählich ziehen im Osten die typischen Wintersternbilder um den Himmelsjäger Orion auf. Mit ihren zahlreichen hellen Sternen bilden sie einen deutlichen Kontrast zum Herbsthimmel, der - zumindest horizontnah - kaum auffällige Sternbilder vorweisen kann.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Auch das Sternbild Eridanus, das mit seinen mäanderförmigen Windungen einen himmlischen Fluss verkörpert, macht hier keine Ausnahme: Für Beobachter in unseren Breiten hält es - mit einer Ausnahme - nur Sterne der dritten und vierten Größenklasse bereit. Diese Ausnahme ist unweit von Rigel, dem rechten Fußstern des Orion zu finden und gehörte früher vermutlich zu diesem Nachbarsternbild. Jedenfalls trägt jener Stern den Namen Cursa, was im Arabischen so viel wie "Fußbank" bedeutet, und damit dürfte im konkreten Fall also wohl die "Fußbank des Orion" gemeint sein.

    Das Sternbild Eridanus schließt gleichsam das himmlische Feuchtbiotop ab, das bei uns den südlichen Teil des Herbsthimmels füllt - hier strömt das Wasser, das der Wassermann aus seinem nie versiegenden Krug fließen lässt und in dem sich der Südliche Fisch, die nachfolgenden Fische und der Walfisch tummeln, nach Süden davon und verschwindet damit aus unserem Blickfeld.

    Beobachter weiter südlich auf der Erde können den Strom dagegen bis zu seiner Mündung verfolgen; sie wird nämlich durch einen auffallend hellen Stern markiert: Achernar, einen Stern der ersten Größenklasse. Auch dieser Name stammt aus dem Arabischen und heißt "Ende des Flusses".

    Achten Sie heute Abend auf den Eridanus - rechts von Orion.

    Der Fluss Eridanus

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