
Jazzmusiker wird man vor allem, indem man Jazz hört. Die Ideen, Spontaneität, Gedächtnis, Gestik – vieles kommt zusammen und formt einen großen Improvisator. Was bei Dominique Pifarélys Gruppen frei aus dem Stegreif klingt, kann sehr auskomponiert sein und umgekehrt. Der französische Geiger betrieb eine lange Selbsterforschung und legte Klänge gleichsam unters Mikroskop. Während er neue Möglichkeiten für die Geige erkundet, kostet er auch die Nähe zu anderen Kunstrichtungen aus, besonders zur Lyrik Paul Celans. Seit 2015 schuf er - mit "Time Before And Time After", "Tracé provisoire" und als Co-Leader "Asian Field Variation" - drei große Alben, die seinen Rang als bedeutenden Jazzgeiger unserer Zeit unterstreichen.