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Der Fuchs hat die Gans gestohlen

Gut versteckt im Gewimmel der Milchstraße schleicht ein kleiner Wildhund über den Abendhimmel: das Füchschen. Dieses Sternbild besteht aus durchweg sehr schwachen Objekten und befindet sich zwischen Schwan, Delfin und Pfeil.

Von Dirk Lorenzen |
    Blicken Sie nach Einbruch der Dunkelheit hoch an den Südhimmel. Dort leuchtet ein auffälliges Kreuz, das Sternbild Schwan. Der hellste Stern, Deneb, strahlt an der Spitze.

    Am Fuß des Kreuzes befindet sich der Stern Albireo, der nicht ganz so hell leuchtet. Er steht direkt an der Grenze von Schwan und Füchschen.

    Genau unterhalb und ein wenig nach links und rechts erstreckt sich eine Kette recht schwacher Sterne: Das ist der kleine Fuchs, der in Städten kaum zu sehen sein wird, sondern eher in abgeschiedenen Gegenden. Die Füchse am Boden und der Kollege am Himmel haben also etwas gemeinsam.

    Im Fuchs am Firmament befindet sich der Pulsar, der als Erstes entdeckt worden ist. Die berühmte Astronomin Jocelyn Bell hatte ihn 1967 als Doktorandin aufgespürt - er ist mit bloßem Auge aber nicht zu sehen.

    Das Sternbild wurde im 17. Jahrhundert vom Danziger Astronomen Johannes Hevelius eingeführt. Ursprünglich hieß es "Vulpecula cum ansere", "der kleine Fuchs mit der Gans".

    Auf alten Karten ist ein Fuchs zu sehen, der eine Gans in seinen Fängen hält. Der Vogel ist mittlerweile am Himmel abhandengekommen - jedenfalls als Sternbild. Dafür heißt der Hauptstern des Fuchses Anser - das ist das lateinische Wort für Gans.

    Anser ist ein roter Riesenstern in 300 Lichtjahren Entfernung. Für diesen Braten muss der Fuchs also schon ordentlich jagen.

    Informationen zum Sternbild Fuchs

    Geschichte und Sehenswürdigkeiten des Sternbilds Fuchs