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Der Fuhrmann

Gegen 21 Uhr erkennen Sie unweit vom Zenit, dem Scheitelpunkt des Himmels, einen hellen Stern. Dies ist Kapella, der Hauptstern im Fuhrmann. Nehmen Sie eine Sternkarte zur Hand – zum Beispiel jene von der Internetseite der Sternzeit –, um die Umrisse des Sternbilds zu erkennen. Auf den Kopf gestellt haben sie eine gewisse Ähnlichkeit mit der Silhouette eines römischen Kampfwagens, bei dem Kapella dann die Radnabe markiert.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Allerdings bedeutet der Name Kapella soviel wie kleine Ziege. Dieses Sternbild erinnerte die Griechen der Antike nicht nur an die Erfindung des Streitwagens, sondern auch an die Ziege Amalthea, die der Sage nach den jungen Zeus gesäugt hatte, als jener vor den Nachstellungen seines grausamen Vaters verborgen wurde: Kronos hatte seine Kinder aus Furcht vor der Konkurrenz um die himmlische Vorherrschaft allesamt getötet; einzig Zeus überlebte das Massaker in einer Höhle auf Kreta.

    Kapella zählt zu den hellsten Sternen am nördlichen Himmel. Sie ist zugleich nördlichster Punkt des großen Wintersechseckes, das in den Stunden vor Mitternacht am Südhimmel zu finden ist.

    Zu dieser Gruppierung heller Sterne gehören – im Uhrzeigersinn aufgezählt – außerdem der rötliche Aldebaran im Stier, der weißliche Rigel im Orion, der helle Sirius im Großen Hund sowie Prokyon im Kleinen Hund und Pollux, der untere der beiden Zwillingssterne.

    Kapella ist rund 45 Lichtjahre von uns entfernt und deutlich heller als die Sonne, die aus dieser Distanz mit bloßem Auge kaum mehr zu erkennen wäre.

    Das Sternbild Fuhrmann

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