
Vielmehr missbrauchten beide Verbände ihre marktbeherrschende Stellung. Die Sportmarketingagentur A22, die die neue Liga betreiben will, äußerte sich erfreut. Der Fußball sei nun frei, sagte Geschäftsführer Reichert. Die UEFA kündigte weiteren Widerstand gegen das Projekt an. Kritisch äußerten sich auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) sowie die europäische Fanvereinigung FSA. Sie betonten ihre Unterstützung des bisherigen Modells mit Verbänden und nationalen Ligen.
Eine unmittelbare Gründung der "Super League" steht nicht bevor. Der EuGH stellte klar, die aktuelle Entscheidung bedeute nicht automatisch die Genehmigung eines neuen Ligasystems. - Die Idee, Formaten wie der "Champions League" Alternativwettbewerbe entgegenzustellen, ist schon älter. Ein erster Anlauf scheiterte vor zweieinhalb Jahren. Viele Vereine, darunter auch deutsche, lehnten die Vorschläge ab.
A22 plant ein Ligasystem für Frauen und Männer. Es soll parallel zu den nationalen Wettbewerben wie der Bundesliga laufen und keine Konkurrenz darstellen. Alle Teilnehmer müssen demnach Mitglied der nationalen Ligen bleiben. Bei den Männern sollen 64 europäische Teams in drei Spielklassen antreten: der Star League, Gold League und Blue League. Bei den Frauen sind es 32 Vereine in zwei Spielklassen. Wer daran teilnehmen darf, soll sich durch sportliche Leistungen in den nationalen Ligen ergeben. Feste Mitglieder wird es demnach nicht geben, sodass es zu Auf- und Abstiegen kommt. Die Spiele sollen auf einer eigenen Streaming-Plattform live gezeigt und von allen Zuschauern kostenlos verfolgt werden können. Die Details der Super League sind nicht geklärt.
Diese Nachricht wurde am 22.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.