Archiv


Der geplante Verkauf von Goldreserven der Bundesbank

Die Themen: TUI bringt Hapag-Lloyd wieder an die Börse und was soll mit Erlösen aus dem geplanten Verkauf von Goldreserven der Bundesbank geschehen. Dazu die Zeitung :

    Der Erlös sollte dazu verwandt werden, wenigstens einen kleinen Teil des gigantischen Schuldenberges von Bund, Ländern und Kommunen abzutragen. Dies wäre die beste Zukunftsinvestition, denn die Überschuldung droht den Standort Deutschland dauerhaft zu schwächen. Als Folge eines Goldverkaufs würde man kommenden Generationen zwar weniger Vermögen hinterlassen, aber dafür auch weniger Schulden.

    Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt:

    Welteke will das beim Goldverkauf erzielte Vermögen wieder anlegen und nur die Erträge aus der Anlage der Politik überlassen. Damit überschreitet er seine Kompetenzen. Das Gold gehört allen Bürgern. Wird es zur Sicherung der Währung nicht mehr in vollem Umfang benötigt, hat die gewählte Regierung darüber zu befinden, was mit den frei werdenden Mitteln passiert. Auch die Bundesbank hat das Haushaltsrecht des Parlaments zu respektieren. Ein kluger Gesetzgeber wird ihren Rat einholen, verpflichtet ist er dazu nicht.

    Der weltgrößte Touristik-Konzern TUI bringt seine Hamburger Reederei Hapag-Lloyd mit rund einem Drittel der Aktien in der zweiten Jahreshälfte wieder an die Börse. Dazu bemerkt die Süddeutsche Zeitung:

    Stets befindet sich TUI auf einer Gratwanderung: Links die Verschuldung, rechts die Ertragslage. Tun sich links Abgründe auf, sollte rechts eigentlich ein stabiles Polster wachsen. Aber seit zwei Jahren funktioniert das nicht mehr, weil die Touristik nicht die erhofften Ergebnisse abliefert. Die Entscheidung, einen Teil der Ertragsperle an die Börse zu bringen, macht jetzt alle glücklich: Banken, Börse und vor allem die Hamburger Reeder, die sich in der Umarmung der hoch verschuldeten Mutter nie so recht wohl gefühlt haben.

    Und die Börsen-Zeitung stellt fest:

    Wohl und Wehe des Konzerns allein den wankelmütigen Urlaubern zu überlassen, scheint nun selbst dem Tui-Management zu riskant zu sein. Denn in den vergangenen beiden Jahren sind die sowieso schwächlichen Margen im Touristikgeschäft weiter zusammengeklappt. Dagegen schafft die Schifffahrt durchaus Renditen von über 10 Prozent und hat so 2002 bei einem Umsatzanteil von rund 10 Prozent mehr als 20 Prozent des Ergebnisses vor Steuern und Amortisationen abgeworfen. Und auf eine solche Ertragsperle könnte Tui noch einmal angewiesen sein.