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Der Göttinger Magnetische Verein

Das Phänomen des Magnetismus ist seit etwa eintausend Jahren bekannt. Aber erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts begannen systematische Messungen des Erdmagnetfelds. Zudem versuchten sich die Forscher an der mathematischen Beschreibung des Phänomens.

Von Dirk Lorenzen |
    Am bedeutendsten war der Göttinger Magnetische Verein, den der große Mathematiker und Astronom Carl Friedrich Gauß gemeinsam mit seinem Physikerkollegen Wilhelm Weber 1834 gegründet hat. Gauß hatte auch ein Instrument erfunden, mit dem sich die Stärke des Magnetfelds bestimmen lässt.

    Sein magnetisches Observatorium war ein Häuschen, das komplett aus Holz erbaut war und keinerlei störende Metallteile enthielt. Doch Untersuchungen an einem Ort allein sind nicht sehr hilfreich.

    Daher organisierten die Physiker im Magnetischen Verein eine weltweite Messkampagne. Über einen Zeitraum von sechs Jahren wurde an 28 festgelegten Tagen rund um die Uhr das Magnetfeld vermessen. Etwa fünfzig Stationen in Europa, Asien, Afrika, Nordamerika und in der Südsee beteiligten sich daran.

    Die Daten wurden nach Göttingen übermittelt. Carl Friedrich Gauß erkannte anhand dieser Daten, dass das Magnetfeld der Erde hauptsächlich vom Erdinnern verursacht wird. Allerdings gehen die oft sehr schnellen Veränderungen auf Einflüsse aus dem Weltraum zurück.

    Solche Messungen werden noch heute durchgeführt - nun aber meist von Satelliten, die die Erde umkreisen.

    Lange Zeit wurde die magnetische Flussdichte in der Einheit Gauß angegeben. Ihr Namenspatron, der den letzten 10-Mark-Schein zierte, ist heute vor 156 Jahren in Göttingen gestorben.

    Der Göttinger Magnetische Verein

    Informationen zu Wilhelm Weber

    Über die Erforschung des Geomagnetismus durch Carl Friedrich Gauß