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Der Gum-Nebel

Am südlichen Himmel sehen Sie zwei besonders helle Sterne, zwischen denen es relativ leer zu sein scheint. Gegen 22 Uhr finden Sie Sirius im Großen Hund am südwestlichen Himmel. Spica in der Jungfrau steht sogar noch etwa tiefer - allerdings im Südosten.

Damond Benningfield |
    Mit etwas empfindlicheren Augen könnten wir zwischen diesen beiden Sternen noch Ausläufer eines der schönsten und farbreichsten Nebel erkennen. Das Hauptgebiet der Nebelwolke befindet sich - für unsere geographische Breite unsichtbar - im Sternbild Schiffssegel. Es ist eine glühende Gas- und Staubwolke, die nach dem australischen Astronomen Colin Gum den Namen Gum-Nebel trägt.

    Der Gum-Nebel hat am Himmel etwa den 70fachen Durchmesser unseres Vollmonds. Er erstreckt sich vom Schiffssegel bis etwa auf die Höhe von Spica. Auf Fotos mit langer Belichtung können Sie ihn gut erkennen.

    Der Nebel ist der Rest eines sehr massereichen Sterns, der sich selbst in Stücke gerissen hat. Das setzte genügend Materie frei, um mehrere Sterne vom Typ unserer Sonne entstehen zu lassen. Durch die Explosion wurde auch der Sternkern zertrümmert. Es entstand ein Neutronenstern im Herzen des Nebels - eine Sternleiche mit sehr großer Dichte. Er dreht sich sehr schnell und schickt sichtbares Licht sowie andere Strahlung in den Weltraum. Durch ihn glüht der Nebel. Streift ein solcher Lichtstrahl die Erde, scheint der Stern etwa 11-mal pro Sekunde aufzuleuchten.

    Der Gum-Nebel zählt mit etwa 10 000 Atomen pro Kubikmeter Weltraum zu den dichtesten Nebeln - nach irdischem Maßstab ein reines Vakuum.