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Der Gusev-Krater

Grundstücke am Wasser sind auf dem Mars nicht zu finden. Es gibt kein flüssiges Wasser an der Planetenoberfläche. Vor etwa zwei Milliarden Jahren könnte es viel Wasser im Gusev-Krater gegeben haben – einer schüsselförmigen Senke in der Marslandschaft. Möglicherweise sorgte ein alter Flusslauf, der sich durch den Kraterrand grub, einst für soviel Wasser, dass er einen See mit einem Durchmesser von etwa 150 Kilometern geschaffen haben könnte.

Von Damond Benningfield |
    Ein Rover soll nach diesen Wasserspuren suchen, nachdem er im Gusev-Krater gelandet ist. Seine Instrumente werden die Gesteinszusammensetzung und den Sand auf dem Boden untersuchen, die Atmosphäre unter die Lupe nehmen und die Struktur des Kraters fotografieren. Die Daten könnten uns verraten, ob der Krater wirklich einst ein See war, und ob es vielleicht noch unterirdische Wasserreserven gibt.

    Der Gusev-Krater entstand vor etwa vier Milliarden Jahren, als ein Komet oder Asteroid mit dem Mars zusammenprallte. Dabei riss das Objekt aus dem All einen riesigen Krater in die Marsoberfläche, der bis zu 1600 Meter tief ist. Etwa zwei Milliarden Jahre später entstand vielleicht ein Kanal, der sich durch den Kraterrand grub. Dieser Kanal trägt den Namen Ma`adim Vallis – in der arabischen Sprache "Marstal". Er ähnelt einem Flusslauf. Doch sind sich die Forscher noch nicht sicher, ob hier wirklich einst Wasser floss.

    Die Region, in der Ma`adim Vallis durch den Kraterrand schneidet, sieht aus wie ein Flussdelta auf der Erde – ein fächerförmiges Gebilde, wo sich möglicherweise Sand ablagerte, als das Wasser in den Krater floss. Der Rover "Spirit" verrät uns vielleicht, ob es am Gusev-Krater einst Seegrundstücke gab, oder ob er immer nur ein trockenes Loch war.