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Der Herr der Lüfte

Es ist kein bodenständiger Beruf, das ist sicher! Doch nach wie vor kommt der Traumjob Pilot direkt nach Lokomotivführer und Polizist, zumindest bei den Kindergartenkindern. Lange Zeit war der Boom auf die Ausbildung zum Piloten ungebrochen, doch jetzt wird der Nachwuchs in einem der bestbezahlten Berufe knapp. Die Lufthansa sucht dringend 300 Piloten-Anwärter. Doch der Weg ins Cockpit ist nicht einfach. Nur jeder zehnte Bewerber, der sich für die zweieinhalbjährige Ausbildung zum Flugzeugführer bewirbt, besteht den Auswahltest überhaupt. An der Verkehrsfliegerschule in Bremen wird monatelang Theorie gepaukt, bevor die Nachwuchspiloten für ein halbes Jahr in die USA übersiedeln. Im Airline Training Center Arizona in Phoenix sitzen sie das erste Mal hinter dem Steuerknüppel. Mit Hilfe des viersitzigen Schulungsflugzeugs geht es zunächst um die technische Beherrschung der Bonanza. Airwork, heißt das auf gut Deutsch, wenn das Verhalten beim Stromausfall oder Gleitflüge geübt werden. In der weiteren Ausbildung müssen sich die potentiellen Pilotinnen und Piloten aber auch auf viel Reglement einstellen. Damit soll eingeübt werden, dass die späteren vorgegeben Abläufe im Linienflug exakt einzuhalten sind. In der Schlussphase der Ausbildung geht es dann nach Deutschland zurück. Weitere Schulungen und die Prüfung beim Luftfahrtbundesamt müssen bewältig werden, bevor es endlich in die richtige Passagiermaschine geht.

    Pilotinnen sind im Cockpit immer noch die große Ausnahme. Bislang belief sich der Frauenanteil bei der Lufthansa auf nur zwei Prozent. Seit einiger Zeit ist jedoch eine deutlich steigende Tendenz zu vermerken: In einzelnen Ausbildungskursen sind es jetzt schon bis zu einem Drittel Frauen, die eine Fluglizenz erwerben wollen.

    Related Links:

    Informationen der Lufthansa über die Ausbildung zum Piloten/Pilotin

    Informative Seite einer Pilotschülerin

    Die Lufthansa startet Ende des Monats eine Info-Aktion. Am 21. Mai startet die Aktion an der Uni Köln, es folgen Düsseldorf (24.5.), Essen (27./28.5.) und Duisburg (29.5.)