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Der Herr der Ringe

Heute vor vierzig Jahren starb John Tolkien, Autor des legendären Fantasy-Romans "Der Herr der Ringe". So schön das Werk auch sein mag: Die Natur hat - ganz real - einen noch viel eindrucksvolleren Herrn der Ringe geschaffen.

Von Dirk Lorenzen | 02.09.2013
    Den Planeten Saturn umgeben Tausende von Ringen. Sie bestehen aus Staubpartikeln, Eisstücken und Gesteinsbrocken. Die größten Teile messen einige Meter.

    Der Durchmesser der Ringe beträgt gut 300.000 Kilometer - das entspricht fast der Entfernung Erde-Mond. Dagegen sind die Ringe nur etwa einhundert Meter dünn. Jede Zeitungsseite ist im Verhältnis viel dicker als die Saturnringe.

    Schon Galileo Galilei hatte bei seinen ersten Fernrohrbeobachtungen eine merkwürdige Form des Planeten Saturn bemerkt. Manche Beobachter glaubten, Saturn habe Henkel an der Seite. Erst der niederländische Astronom Christiaan Huygens hat 1655 erkannt, dass Saturn von einem frei schwebenden Ring umgeben ist. Giovanni Domenico Cassini entdeckte später eine breite Lücke in den Ringen.

    Im Laufe eines Saturnjahres ändert sich unser Blickwinkel auf das Ringsystem. Alle vierzehneinhalb Jahre scheinen die Ringe zu verschwinden, weil wir dann von der Erde aus genau auf die dünne Kante sehen.

    Doch seit dem Jahr 2004 freuen sich die Astronomen über eine Raumsonde, die den Saturn umkreist und dabei ständig einen perfekten Blick auf den Herrn und seine Ringe hat: Es ist die amerikanisch-europäische Mission, die Cassini-Huygens heißt - und nicht Tolkien, auch wenn dieser Name durchaus gepasst hätte.


    Saturn in Bildern und Daten

    Die Aktion "Wave at Saturn"