Donnerstag, 25. April 2024

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Der Holzbläser Niels Klein und sein Ensemble LOOM
Feinstes Klanggewebe

LOOM - so nennt der Kölner Saxofonist und Klarinettist Niels Klein sein kompositorisches Großprojekt. Mit dessen hochkomplexen, aber immer spannenden Klangbildern erweist er sich einmal wieder als einer der phantasievollsten Arrangeure des zeitgenössischen Jazz.

Von Thomas Mau | 15.03.2018
    Es verkörpert seine Reverenz an den orchestralen Cool Jazz, der in Gerry Mulligans Concert Jazz Band oder in Miles Davis’ Birth of the Cool seinen Ausdruck fand, aber auch in den Arrangements von Orchesterleitern wie Gil Evans und Claus Ogerman sowie der Kompositorik von Henri Dutilleux. Niels Klein gefällt die Allegorie des Webstuhls (Loom) als Name für sein Projekt: "Während auf der einen Seite feinstes Garn versponnen wird, rattern die Räder und es knarzt ordentlich im Gebälk.” Dabei geht es Klein weniger um die dynamische Energie einer Big Band, sondern eher um raffiniert verwobene Strukturen, die mit einer großen Besetzung möglich sind. Drei Baritonsaxofone, Blechbläsersätze aus Horn, Euphonium und Tuba, Harfen- und Vibrafon-Sounds - all das bietet ihm eine reichhaltige Palette an Klangfarben, die sich zu einer Stilmelange zwischen zwölftonaler Abstraktion, swingendem Groove und ausdrucksreichen Soli verdichten.