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Der "Intermedium"-Preis wird eingestellt

Im März 2002 ist er zum ersten Mal vergeben worden, der "intermedium-Preis" des Bayerischen Rundfunks. Alle zwei Jahre - so war es angekündigt - sollte der Medienpreis "künstlerische Qualität, Originalität und Kreativität der Vermittlung zwischen Medien unterschiedlichen Ursprungs honorieren". 12.000 Euro betrug das Preisgeld. Es wurde nun gestrichen. Wie es dazu kam, habe ich Herbert Kapfer gefragt, Leiter der Abteilung Hörspiel und Medienkunst des Bayerischen Rundfunks.

Von Frank Olbert |
    Frank Olbert: Herr Kapfer, weshalb wurde der "intermedium"-Preis gestrichen?

    Herbert Kapfer: Der "intermedium"-Preis wurde eingestellt im Zusammenhang mit einem Bündel von Sparmaßnahmen, das der Bayerische Rundfunk in diesem Jahr beschlossen hat. Ich bin, was diese Lösung betrifft, insofern nicht unglücklich, als dass es uns vor allem darum ging, die Existenz von "intermedium" weiter zu sichern.

    Frank Olbert: "Intermedium" ist ein Festival und ein CD-Label?

    Herbert Kapfer: "Intermedium" ist eine von der Abteilung Hörspiel und Medienkunst des Bayerischen Rundfunks ausgehende Initiative, die das Intermediale, das über den Rundfunk hinausgehende präsentieren will und mit verschiedenen Formen verbunden ist. Wir geben eine Reihe heraus "intermedium records". Wir veranstalten Festivals, haben aber nicht vor, ganz starr eine Biennale durchzuziehen. "Intermedium" soll von Auftritt zu Auftritt am jeweiligen Veranstaltungsort auch mit einem neuen Konzept verknüpft sein. Begonnen haben wir im Jahr 1999, als wir in der Akademie der Künste in Berlin aufgezeigt haben, welche verschiedenen intermedialen Ansätze es von den Hörspiel- und akustischen Künsten ausgehend gibt. An der "intermedium 2" in der ZKM in Karlsruhe im März 2002 waren dann 14 Institutionen und etwa 100 Künstler beteiligt. Das war eine entscheidende Station für "intermedium", da auch in der Öffentlichkeit ein großes Interesse an diesem Festival bestand, das bis hinein in die großen Nachrichtenmagazine und Kunstzeitschriften gewürdigt wurde.

    Frank Olbert: Gibt es eine Fortsetzung?

    Herbert Kapfer: Im Oktober und November 2004 sind wir Teil der "Utopia Station". Das ist eine weltweite Kunstinitiative, die im vorigen Jahr bei der Biennale in Venedig ihren Anfang nahm und in diesem Jahr im "Haus der Kunst" in München Station macht. Wir werden in diesem Rahmen eine "intermedium@utopia station" veranstalten.

    Frank Olbert: Wie spiegelt sich das in Ihrem Radio-Programm wider?

    Herbert Kapfer: Wir werden 16 Termine von bis zu zwei Stunden Länge haben. Die Reihe "hör!spiel!art.mix" wird für zwei Monate umgewidmet in die Reihe "intermedium @ utopia station" und wird die Veranstaltungen zum Teil live übertragen.

    Vom 7. Oktober bis zum 28. November ist "intermedium @ utopia station" im Haus der Kunst München in München zu erleben und jeweils freitags um 20.30 Uhr auf Bayern 2 Radio zu hören.
    Weitere Informationen: Intermedium