Archiv


Der Kampf gegen die Miniermotte

Die Miniermotte ist eine Larve des Kleinschmetterlings und lebt in den Blättern von weiß-blühenden Rosskastanien. Rotblühende Kastanien sind von dem Schädlingsbefall nicht betroffen. Die Larven fressen bis zum Verpuppungsstadium hauchdünne Gänge zwischen die Ober- und Unterseite der Blätter. Ist der Sommer trocken und heiß können sich bis zu drei Larvengenerationen bilden. Sind die Blätter stark geschädigt, werfen die Bäume schon im August oder September vorzeitig ihr Laub ab. Erst 1984 ist die Miniermotte zum ersten Mal in Mazedonien nachgewiesen worden. Seitdem hat sie sich epidemieartig verbreitet, sagt der Leiter des Institutes für Pflanzenschutz im Gartenbau in der Biologischen Bundesanstalt in Braunschweig, Martin Hommes:

Von Werner Nording |
    Die Miniermotte ist eine Larve des Kleinschmetterlings und lebt in den Blättern von weiß-blühenden Rosskastanien. Rotblühende Kastanien sind von dem Schädlingsbefall nicht betroffen. Die Larven fressen bis zum Verpuppungsstadium hauchdünne Gänge zwischen die Ober- und Unterseite der Blätter. Ist der Sommer trocken und heiß können sich bis zu drei Larvengenerationen bilden. Sind die Blätter stark geschädigt, werfen die Bäume schon im August oder September vorzeitig ihr Laub ab. Erst 1984 ist die Miniermotte zum ersten Mal in Mazedonien nachgewiesen worden. Seitdem hat sie sich epidemieartig verbreitet, sagt der Leiter des Institutes für Pflanzenschutz im Gartenbau in der Biologischen Bundesanstalt in Braunschweig, Martin Hommes:

    Wir können sagen, dass Deutschland flächendeckend verseucht ist von der Miniermotte und dass es kein Gebiet mehr gibt, wo die Miniermotte nicht mehr vorkommt. Die Rosskastanienminiermotte hat sich in den letzten 16 Jahren explosionsartig vermehrt, mittlerweile ist sie auch nach Paris vorgedrungen und sogar in England hat man sie im letzten Jahr entdeckt, man muss davon ausgehen, dass innerhalb der nächsten Jahre ganz Europa flächendeckend verseucht ist.

    Die Schäden, die die Motte anrichtet, sind zwar nicht lebensbedrohlich für den Baum, dadurch dass die weiße Rosskastanie aber früher ihre Blätter verliert, steht sie nicht mehr als Luftfilter zur Verfügung. Und in Biergärten bieten die kahlen Bäume keinen Schutz mehr vor der Sonne. Eine durchschlagende Methode zur Bekämpfung der Krankheit gibt es noch nicht. Das einzige, was Leiter von Gartenbauämtern oder auch private Gartenbesitzer tun können, ist, im Herbst das Laub der Bäume sorgfältig zu entsorgen:

    Sie sollten einfach im Herbst das Laub sorgfältig einsammeln oder einer öffentlichen Kompostieranlage zuführen, also praktisch über die Biotonne entsorgen oder aber selber kompostieren, dabei ist ganz wichtig, dass das befallene Laub abgedeckt wird entweder mit Erde oder mit Rasenschnitt, und zwar mindestens 15 Zentimeter dick muss die Schicht sein. Es zeigt ja auch ganz schön, wenn man in Parkanlagen schaut, mit dichtem Unterwuchs, wo man die Blätter nicht entsorgen kann, dass dort der Befall wesentlich höher ist als in Straßen, die praktisch überall gepflastert sind, die mehr oder weniger geschlossen sind oder wo das Laub automatisch weggeweht wird, dort ist der Befall deutlich geringer.

    Hommes ist zuversichtlich, dass die Natur Gegenspieler für die Miniermotte hervorbringt. Doch bislang ist die Evolution noch nicht so weit. Schließlich ist der Schädling erst 16 Jahre bekannt. Das ist zu kurz, als dass sich Nützlinge hätten entwickeln können, die man entsprechend wirkungsvoll gegen die Motte einsetzen könnte:

    Es gibt 20 verschiedene Schlupfwestenarten, die die Larven und Puppen der Rosskastanienminiermotte paralysieren können, aber der Wirkungseffekt ist zu gering. Es gibt jetzt Untersuchungen in der Schweiz, wo man spezielle Sammelbehälter entwickelt hat, in die füllt man das befallene Laub und wo im Frühjahr dann nur die Schlupfwespen rauskommen, aber nicht die Motten, so dass gezielt praktisch, die natürlichen Feinde fördert, das ist natürlich sonst, wenn ich das Laub entsorge, entsorge ich natürlich auch die natürlichen Gegenspieler.

    Auch Vogelarten wie Meisen sind in der Lage, die Larven des Schädlings aus den Blättern herauszuholen. Auch Ferromon oder Lockstofffallen kann man nutzen, um den Flugverlauf des Schädlings zu erfassen. Zur Bekämpfung reichen diese Fallen aber noch nicht aus. Auch chemische Mittel stehen zur Bekämpfung der Miniermotte zur Verfügung. Doch für den öffentlichen Bereich rät der Schädlingsexperte vom Einsatz dieser Mittel ab:

    Hier können natürlich nur Mittel eingesetzt werden, die weder den Menschen noch die Umwelt gefährden, das ist ein ganz kritischer Bereich, weil man kann nicht ganze Straßenzüge absperren, man kann nicht verhindern, dass da Leute spazierengehen, Kinder rumlaufen oder Haustiere sind. Die chemischen Bekämpfungsmaßnahmen können nur in Einzelfällen, wenn da eine besonders schöne Kastanie als Kulturdenkmal steht, dann kann man etwas machen .

    Ein Informationsfaltblatt kann man bekommen über das Internet: www. bba.de oder schriftlich bei der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Braunschweig.