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Der kanadische Tenorsaxofonist Seamus Blake
Mit Leib und Seele

Seit er vor zwei Jahren nach Paris zog, genießt Seamus Blake auch in der Jazzszene Europas größtes Ansehen. Sein Sound hat das Virile der großen Tenoristen, wirkt jedoch nie machohaft, sondern wie ein langer Gesang, voller Wärme und Empathie.

Von Karl Lippegaus | 31.01.2019
    Ein Mann spielt inbrünstig Saxofon
    Ausgezeichnet durch seinen warmen und empathischen Sound: der Tenorsaxofonist Seamus Blake (Hardy Klink)
    Als vielgefragter Solist (u.a. in den Bands von Dave Douglas, John Scofield und Mark Turner) ist der charismatische Saxofonist auf über 70 Alben zu erleben; unter eigenem Namen entstanden bislang immerhin 16 Produktionen. 1970 in England geboren, wuchs Seamus Blake in Vancouver auf, einer heimlichen Brutstätte der Jazz-Freidenker. Gelegentlich spielt er neben dem Tenorhorn ein elektronisches Blasinstrument - wie 2015 mit Kammerensemble und dem Pianisten Gonzalo Rubalcaba. Noch während seines Studiums an der Berklee School in Boston gab Seamus Blake sein Plattendebüt mit 21 Jahren auf Einladung des renommierten Drummers Victor Lewis. 2002 gewann er die Thelonious Monk Saxophone Competition; sechs Alben mit der Mingus Big Band machten ihn daraufhin zu einem gefragten Orchester-Solisten. Ende 2018 leitete Seamus Blake das Subway Jazz Orchestra in Köln.