"Ja, auf jeden Fall find ich das gut, dass die Leute von Greenpeace die Menschen informieren, dass es halt Klimaveränderungen gibt und dass was dagegen getan werden soll. Auf jeden Fall."
"Wir sind doch schon alle Umweltengel."
- das sehen die Mitarbeiter im "Klimacontainer" von Greenpeace allerdings ganz anders. Deshalb hat die Umweltschutzorganisation in Vorbereitung auf die Welt-Klimakonferenz, die in diesem Jahr in Bonn stattfindet, ihre Klimatour durch Deutschland gestartet. Die Klimakonferenz muss in diesem Jahr vor allem Mittel und Wege finden, mit denen die Staaten darauf festgelegt werden können, Klimaschutzmaßnahmen auch praktisch umzusetzen. Diese wurden immerhin bereits 1997 in Kyoto festgelegt. Worum es den Umwelt-Aktivisten im Vorfeld der Konferenz geht, erklärt Christina Zollmarsch. Sie ist Greenpeace-Mitarbeiterin und hat den Klimacontainer am Standort Düsseldorf betreut:
"Natürlich geht nicht nur um die Welt-Klimakonferenz es geht natürlich auch darum, das Bewusstsein der Leute zu verstärken, dass jeder Einzelne etwas tun muss, weil wirklich die Zeitbombe tickt. Weil wirklich die gesamte Welt von dem Klimawandel betroffen ist, und die Folgen gar nicht im einzelnen absehbar sind. aber sicher ist eben, dass durch den CO2 - Ausstoß und anderer treibhauswirksamer Gase das Klima nachhaltig beeinflusst wird."
Und die Erde wird sich in den kommenden Jahrzehnten sogar bedeutend schneller erwärmen, als bisher angenommen wurde. Das Klimagremium der Vereinten Nationen, IPCC, erwartet in den nächsten hundert Jahren einen Temperaturanstieg von 1,4 bis zu 5,8 Grad Celsius. Dagegen lag während der letzten Eiszeit, als Nordeuropa unter kilometerdicken Schnee- und Eisbergen begraben war, die Temperatur nur 4 Grad unter dem heutigen Mittelwert.
Erste Folgen der Klimaveränderungen sind schon jetzt zu beobachten: Stürme, Hitzewellen und Überschwemmungen haben weltweit zugenommen. Und um diese Folgen geht es auch im Klimacontainer. Mit einfachen Mitteln werden die Klimaprobleme ohne große Worte in prägnanten Bildern gezeigt. Der starke Wind im "Sturmraum" des Containers wird zwar einfach durch einen Ventilator produziert, aber zusammen mit originalen Baumresten des Sturms Lothar, der im Dezember 1999 auch über Deutschland fegte, kommt eine unangenehme Stimmung auf. Und so soll es auch sein, denn Greenpeace setzt hier nicht auf Aufklärung durch komplizierte wissenschaftliche Fakten. Die Besucher sollen vielmehr zuerst ein Gefühl für die Folgen der Klimaveränderungen bekommen. Dafür sorgt im "Hitzeraum" des Containers eine Wärmelampe, die den Besuchern kräftig einheizt, während sie auf Info-Tafeln lesen, dass sich durch die Erderwärmung Wüsten vergrößern, Waldbrände häufen und Krankheiten entstehen.
Aber auch der Meeresspiegel steigt. Inselstaaten im Pazifik sind bereits akut bedroht und auch die Jahrhunderthochwasser häufen sich. Im "Überschwemmungsraum" steht ein Wohnzimmer inklusive Fernseher unter Wasser. Das weckt bei manchem Besucher Erinnerungen:
"So sah es bei uns auch schon mal aus, so ähnlich. Und das halt ich gar nicht mal für so unwahrscheinlich, dass es demnächst öfter so sein könnte, weil wir auch direkt am Rhein wohnen."
Der Klimacontainer soll durch die plakativen Darstellungen aber keine Panik verbreiten. Information bleibt das wichtigste Ziel von Greenpeace. Christina Zollmarsch:
"Ziel unseres Klimacontainers ist es natürlich auch / die Menschen darüber aufzuklären, was sie selber tun können. Also, erst einmal die Dramatik klar zu machen, wie groß das Klimaproblem tatsächlich ist und eben zu zeigen, dass auch jeder Einzelne etwas dafür tun kann, indem er Energie spart, indem er keine Wegwerfprodukte verbraucht, indem er wesentlich weniger Auto fährt. Und das müssen wir, muss jeder Einzelne unbedingt etwas tun."