Sonntag, 05. Mai 2024

Archiv


Der Komet Encke

Seit seiner Entdeckung im Jahr 1786 ist der Komet Encke mehr als 60 mal um die Sonne gezogen. Astronomen sind neugierig, warum es ihn immer noch gibt. Vielleicht bekommen sie keine klärende Antwort, doch zumindest werden sie einige Hinweise erhalten, wenn eine Raumsonde diesen Kometen im nächsten Jahr besucht.

Damond Benningfield | 27.06.2002
    Vermutlich ist Encke ein Ball aus gefrorenem Gas vermischt mit Gestein. Nähert er sich der Sonne, verdunstet ein Teil des Gases und entweicht ins All. Dabei verstreut er feste Staubpartikel. Encke müsste also im Laufe der Zeit immer kleiner werden.

    Die Umlaufzeit dieses Kometen um die Sonne beträgt 3,3 Jahre. Damit taucht er häufiger auf als jeder andere uns bekannte Komet. Er muss bereits eine Menge Materie verloren haben. Viele Kometen zerbrechen, wenn sie zuviel Eis verloren haben, das die Gesteinsteile zusammenhält.

    Encke ist jedoch immer noch ganz. Bei jedem Sonnenbesuch verstreut er neue Materie. Die Raumsonde Contour, die zu Beginn der nächsten Woche ins All gehen soll, kann Astronomen vielleicht verraten, warum Encke immer noch ganz ist und regelmäßig zurück kommt. Besteht der Komet vielleicht aus einem großen Gesteinsball? Vielleicht kann Contour uns auch die sogenannten "hot spots” zeigen, aus denen Gas in den Weltraum strömt.

    Contour soll auch einen Blick auf die chemische Zusammensetzung des Kometen werfen. Durch die häufigen Sonnenbesuche sollte sich seine Oberfläche stärker verändert haben als die der meisten Kometen. Vergleicht man Encke mit anderen Kometen, erkennt man vielleicht, wie diese eisigen Gesellen sich im Laufe der Zeit verändern.