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Der Kopf des Löwen
Eine Sichel am Himmel

Wer in diesen Tagen gegen 22 Uhr den Sternenhimmel in südlicher Richtung durchmustert, findet hoch am Firmament auf der Nord-Süd-Linie den hellen Stern Regulus, den Hauptstern im Sternbild Löwen.

Von Hermann-Michael Hahn |
Die Sterne des Löwenkopfes können auch zu einer Sichel gruppiert werden
Die Sterne des Löwenkopfes können auch zu einer Sichel gruppiert werden (Stellarium)
Zwar zeichnen die Sterne des Löwen die seitliche Silhouette einer auf der Lauer liegenden Raubkatze ganz gut nach, aber ähnlich wie beim Großen Bären gibt es auch beim Löwen eine markante Untergruppe von Sternen, die eine weitere Figur an den Himmel projiziert: Eine kleine Sichel, etwa jene, mit der der gallische Druide Miraculix in den Asterix-Geschichten seine Mistelzweige zu sammeln pflegt.
Regulus markiert als hellster Stern das Ende des kleinen Griffs. Etwa fünf Grad darüber, beim Stern eta Leonis, setzt die halbrunde Klinge an, die sich über die Sterne Algieba, Adhafera und Ras al Asad borealis bis zur Spitze beim Stern Ras al Asad australis erstreckt.
Das Sternbild Löwe steigt nach Einbruch der Dunkelheit am Südosthimmel auf
Das Sternbild Löwe steigt nach Einbruch der Dunkelheit am Südosthimmel auf (Stellarium)
Diese vier Namen stammen allesamt aus dem Arabischen und bedeuten so viel wie Mähne, Locke und nördlicher sowie südlicher Kopfstern des Löwen.
Die vier Sichelsterne sind zwischen etwa 130 und 260 Lichtjahre entfernt. Dagegen sind es bis zu eta Leonis fast 1300 Lichtjahre, und so ist dieser Stern, der Griff und Sichelklinge verbindet, eigentlich der hellste Stern der gesamten Figur.
Wäre er – wie Regulus – nur knapp 80 Lichtjahre entfernt, dann würde er deutlich heller als Sirius leuchten, der hellste Fixstern am irdischen Firmament. Nur aufgrund seiner großen Entfernung also erscheint eta Leonis so lichtschwach.