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Der kosmische Kalender
Das ganze Universum in einem Jahr

Unser Kosmos ist nach gängiger Theorie vor knapp 14 Milliarden Jahren entstanden. Unsere Milchstraße hat sich gebildet, als das All gut zwei Milliarden Jahre alt war – und die Sonne ist nach neun Milliarden Jahren aufgeleuchtet.

Von Dirk Lorenzen | 27.05.2018
    Die Erdkugel vom Weltraum aus betrachtet.
    Die Erde ist im kosmischen Modelljahr erst im September entstanden (NASA)
    Diese Zahlen werden etwas anschaulicher, wenn man die gesamte kosmische Geschichte auf ein Jahr komprimiert.
    In diesem Modell ist Neujahr um 0 Uhr der Urknall. Eine Viertelstunde später wird der heiße Urbrei aus Materie und Strahlung durchsichtig und die kosmische Hintergrundstrahlung entsteht.
    Am 22. Januar bilden sich die ältesten bekannten Galaxien. Unsere Milchstraße entsteht allerdings erst Mitte März. Die Sonne erstrahlt Anfang September, keine vier Tage später gibt es auch die Erde.
    Erste Lebensformen entwickeln sich etwa am 21. September. Ab Ende Oktober gibt es dann Sauerstoff in der Atmosphäre.
    Fische schwimmen eine Woche vor Heiligabend durch die Meere, Insekten entstehen am 21. Dezember – und die Dinosaurier tauchen am ersten Weihnachtstag auf.
    Vögel fliegen ab dem 27. Dezember über die Erde und die ersten Affen gibt es Silvester um 6 Uhr früh. Die ersten Vorläufer des Menschen laufen erst ab halb elf am Abend über unseren Planeten.
    Die klassische Antike beginnt sieben Sekunden vor Mitternacht – und die technische Zivilisation gibt es erst im letzten Bruchteil der letzten Sekunde.
    Ein Menschenleben, selbst wenn es hundert Jahre dauert, währt im kosmischen Kalender nicht einmal eine Viertelsekunde.