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Deutscher Schwimmverband
"Der krasseste Missbrauchsfall, den der deutsche Sport je erlebt hat" - Hempel-Anwalt kündigt Schadenersatzklage gegen DSV an

Nach den öffentlichen Vergewaltigungsschilderungen des früheren Weltklasse-Wasserspringers Jan Hempel hat dessen Anwalt eine Klage auf Schadenersatz und Schmerzensgeld in Millionenhöhe angekündigt.

    Türkei, Istanbul: Der Dresdner Jan Hempel sitzt während einer Trainingspause auf dem Brett vom Drei-Meter Turm. Der ehemalige Weltklasse-Wasserspringer ist nach eigener Aussage jahrelang von seinem damaligen Trainer sexuell missbraucht worden.
    Der ehemalige Wasserspringer Jan Hempel. (Archibild) (Stefan Hesse/dpa)
    Es sei der krasseste Missbrauchsfall, den der deutsche Sport je erlebt habe, sagte der Jurist im ARD-Fernsehen. Er spricht von mehr als 1.200 Fällen sexualisierter Gewalt über einen Zeitraum von 14 Jahren. Die Klage richtet sich gegen den Deutschen Schwimm-Verband. Der DSV habe in der Überwachung und in der Kontrolle seiner Trainer völlig versagt, führte der Anwalt aus. Es sei ein Präzedenzfall, den man mit aller Konsequenz durchziehen werde.
    Der heute 51-jährige Hempel hatte im August berichtet, sein inzwischen verstorbener Trainer Werner Langer habe ihn missbraucht und vergewaltigt. Der Olympia-Zweite von 1996 wirft dem DSV vor, falsch reagiert zu haben.
    Diese Nachricht wurde am 19.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.