Pangäa, Pannotia, Rodinia, Columbia, Ur - Diese exotischen Namen haben Geologen den riesigen Gebilden verpasst, die im Lauf der Erdgeschichte immer wieder entstanden sind - den Superkontinenten. In ihnen haben sich jeweils so ziemlich alle Landmassen ihrer Zeit vereint:
"Es gibt starke Hinweise darauf, dass diese Superkontinente wirklich existiert haben. Seit mindestens zweieinhalb Milliarden Jahren fügen sie sich zusammen, nur um anschließend wieder zu zerbrechen und an anderer Stelle neu zu entstehen. Die Prozesse, die dahinter stecken, beginnen wir gerade erst zu verstehen."
Brendan Murphy von der St Francis Xavier University in Antigonish im kanadischen Nova Scotia. So etwa alle 500 Millionen Jahre finden sich die Landmassen zusammen. Dafür werden sie zusammengeschoben wie Geschirr auf einem Tischtuch, an dem man zieht. Nur - was zieht?
"Einige Geologen glauben, dass die Verschiebung der Kontinente von unten her angetrieben wird - dass die Erde wie eine Herdplatte arbeitet. Die Hitze aus dem Erdkern lässt im Erdmantel Strömungszellen entstehen, auf denen die Kontinente reiten und mitgezogen werden. Andere sehen den Motor in der Abkühlung an der Erdoberfläche. Wenn die Meereskruste alt, kalt und schwer geworden ist, sinkt sie ins Erdinnere ab und zieht dabei die Kontinente mit sich, die oben auf schwimmen, weil sie aus leichtem Material bestehen und deshalb nicht abtauchen können."
Superkontinente greifen tief in das System Erde ein. Beispiel: Klima. Unser derzeit höchst effizientes System zum Temperaturausgleich zwischen Äquator und Pol verdanken wir der verteilten Lage der Kontinente. Denn dadurch bekommen wir zwei große Meere in Nord-Süd-Erstreckung: den Atlantik und den Pazifik:
"Die Geographie heute ist aber nur ein einziges Bild im Action-Film Kontinentverschiebung. Den sieht man erst über die Jahrmillionen hinweg. Als sich vor 300 Millionen Jahren der jüngste Superkontinent Pangäa formte, lag er eine Zeitlang in Äquatornähe, und über beiden Polen war Wasser. Auf Pangäa waren die Klimaunterschiede viel größer als heute: Während viele Teile des Superkontinents komplett vereist waren, wuchsen anderswo die Urwälder für die Kohlenflöze."
Heute weiß man, dass die Superkontinente auch enorme Folgen für Tiere und Pflanzen hatten, sagt Damian Nance von der Ohio University in Athens, Ohio:
"Wenn sie entstehen, sterben viele Tiere aus, weil plötzlich Lebewesen von verschiedenen Kontinenten miteinander konkurrieren, das ist jedenfalls eine der Theorien. Wenn Superkontinente zerbrechen, entstehen viele neue Arten, weil es neue Lebensräume gibt. Das war vor 550 Millionen Jahren so, als Pannotia zerfiel. Damals tauchten - scheinbar wie aus dem Nichts - die Tiere auf. Beim Auseinanderbrechen von Pangäa vor rund 200 Millionen Jahren gab es plötzlich Saurier und Säugetiere."
Die Wirkung der Superkontinente reicht gleichzeitig tief ins Erdinnere hinein - und das ist dann auch der Grund, warum sie nicht stabil sind. Zum Beispiel:
"Wenn sich ein Superkontinent gebildet hat, versammelt sich unglaublich viel Kontinentalkruste an einer Stelle. Sie wirkt wie ein Buch auf einer Heizdecke, unter dem es sehr heiß wird. Auch die Hitze aus dem Erdinneren kann nicht entweichen und staut sich darunter. Der Riesenkontinent beginnt von unten zu schmelzen. Große Mengen an Magma steigen auf, drücken den Kontinent auseinander."
Die Geologen wagen inzwischen den Blick in die Zukunft, denn Satelliten-Messungen zeigen, dass sich die Kontinente wieder auf einen gemeinsamen Treffpunkt hin bewegen. Die GPS-Daten belegen millimetergenau, wie sie sich gerade verschieben. Bleiben alle Kontinente auf ihrem derzeitigen Kurs, werden in 75 bis 100 Millionen Jahren der Atlantische und der Indische Ozean gewaltige Meere sein. Alle Landmassen werden verschmolzen sein, und zwar genau da, wo heute der Westpazifik liegt. Und der Pazifik - er ist verschwunden:
"Der hat dann etwa eine Milliarde Jahre lang existiert und dann wird es auch Zeit, dass wir das "verdammte" Ding los werden."
Falls es sich die Erde nicht doch noch anders überlegt und der Pazifik erhalten bleibt, aber sich dafür der Atlantik wieder schließt. Auch das kann passieren.
"Es gibt starke Hinweise darauf, dass diese Superkontinente wirklich existiert haben. Seit mindestens zweieinhalb Milliarden Jahren fügen sie sich zusammen, nur um anschließend wieder zu zerbrechen und an anderer Stelle neu zu entstehen. Die Prozesse, die dahinter stecken, beginnen wir gerade erst zu verstehen."
Brendan Murphy von der St Francis Xavier University in Antigonish im kanadischen Nova Scotia. So etwa alle 500 Millionen Jahre finden sich die Landmassen zusammen. Dafür werden sie zusammengeschoben wie Geschirr auf einem Tischtuch, an dem man zieht. Nur - was zieht?
"Einige Geologen glauben, dass die Verschiebung der Kontinente von unten her angetrieben wird - dass die Erde wie eine Herdplatte arbeitet. Die Hitze aus dem Erdkern lässt im Erdmantel Strömungszellen entstehen, auf denen die Kontinente reiten und mitgezogen werden. Andere sehen den Motor in der Abkühlung an der Erdoberfläche. Wenn die Meereskruste alt, kalt und schwer geworden ist, sinkt sie ins Erdinnere ab und zieht dabei die Kontinente mit sich, die oben auf schwimmen, weil sie aus leichtem Material bestehen und deshalb nicht abtauchen können."
Superkontinente greifen tief in das System Erde ein. Beispiel: Klima. Unser derzeit höchst effizientes System zum Temperaturausgleich zwischen Äquator und Pol verdanken wir der verteilten Lage der Kontinente. Denn dadurch bekommen wir zwei große Meere in Nord-Süd-Erstreckung: den Atlantik und den Pazifik:
"Die Geographie heute ist aber nur ein einziges Bild im Action-Film Kontinentverschiebung. Den sieht man erst über die Jahrmillionen hinweg. Als sich vor 300 Millionen Jahren der jüngste Superkontinent Pangäa formte, lag er eine Zeitlang in Äquatornähe, und über beiden Polen war Wasser. Auf Pangäa waren die Klimaunterschiede viel größer als heute: Während viele Teile des Superkontinents komplett vereist waren, wuchsen anderswo die Urwälder für die Kohlenflöze."
Heute weiß man, dass die Superkontinente auch enorme Folgen für Tiere und Pflanzen hatten, sagt Damian Nance von der Ohio University in Athens, Ohio:
"Wenn sie entstehen, sterben viele Tiere aus, weil plötzlich Lebewesen von verschiedenen Kontinenten miteinander konkurrieren, das ist jedenfalls eine der Theorien. Wenn Superkontinente zerbrechen, entstehen viele neue Arten, weil es neue Lebensräume gibt. Das war vor 550 Millionen Jahren so, als Pannotia zerfiel. Damals tauchten - scheinbar wie aus dem Nichts - die Tiere auf. Beim Auseinanderbrechen von Pangäa vor rund 200 Millionen Jahren gab es plötzlich Saurier und Säugetiere."
Die Wirkung der Superkontinente reicht gleichzeitig tief ins Erdinnere hinein - und das ist dann auch der Grund, warum sie nicht stabil sind. Zum Beispiel:
"Wenn sich ein Superkontinent gebildet hat, versammelt sich unglaublich viel Kontinentalkruste an einer Stelle. Sie wirkt wie ein Buch auf einer Heizdecke, unter dem es sehr heiß wird. Auch die Hitze aus dem Erdinneren kann nicht entweichen und staut sich darunter. Der Riesenkontinent beginnt von unten zu schmelzen. Große Mengen an Magma steigen auf, drücken den Kontinent auseinander."
Die Geologen wagen inzwischen den Blick in die Zukunft, denn Satelliten-Messungen zeigen, dass sich die Kontinente wieder auf einen gemeinsamen Treffpunkt hin bewegen. Die GPS-Daten belegen millimetergenau, wie sie sich gerade verschieben. Bleiben alle Kontinente auf ihrem derzeitigen Kurs, werden in 75 bis 100 Millionen Jahren der Atlantische und der Indische Ozean gewaltige Meere sein. Alle Landmassen werden verschmolzen sein, und zwar genau da, wo heute der Westpazifik liegt. Und der Pazifik - er ist verschwunden:
"Der hat dann etwa eine Milliarde Jahre lang existiert und dann wird es auch Zeit, dass wir das "verdammte" Ding los werden."
Falls es sich die Erde nicht doch noch anders überlegt und der Pazifik erhalten bleibt, aber sich dafür der Atlantik wieder schließt. Auch das kann passieren.