Welch eine Einführung! Da wird der "Sexiest Man alive" George Clooney als haltloser kleiner Loser vorgeführt, der sich zwar in den Airportlounges dieser Welt zurecht findet, aber zum wirklichen Leben weitgehend den Kontakt verloren hat.
In seiner Wohnung für die restlichen 43 Tage fühlt er sich kaum heimischer als ein Obdachloser im Nachtasyl. Dafür ist sein Alltag als Vielflieger durchorganisiert. Schließlich will er die Schallmauer von 10 Millionen Bonusmeilen erreichen. Ryan Bingham ist der perfekte Geschäftsreisende auch in Sachen Herzlosigkeit, denn er wird von feigen Chefs diverser Unternehmen angeheuert, um ohne Skrupel routiniert Mitarbeiter zu entlassen. Ryan versteht sich selbst eher als eine Art Lebensübergangsberater und garniert die schlechte Botschaft mit allerlei Weisheiten wie "War das wirklich der Job, den sie ihr Leben lang machen wollten? Der Seelsorger der Kündigungswelle zur Wirtschaftskrise ist mit allen Wassern gewaschen. Ryans Rollköfferchen enthält klug kalkuliert nur das Nötigste und auch die Sicherheitskontrollen weiß er virtuos und mit viel Hintergrundwissen zu bewältigen. In der folgenden Szene erklärt er einer jungen Kollegin wie der Hase läuft.
Die junge Kollegin ist gar nicht so arglos. Sie will Clooneys Job gut kennenlernen und dann mit Hilfe von Video-Konferenzen abschaffen. Sie ist tough und effektiv, aber sonst gar nicht so unromantisch. Als ihr per SMS die Beziehung aufgekündigt wird, ist sie ehrlich berührt. Dies ist ein Film aus Hollywood und natürlich ist Ryan ausersehen für eines der Menschenverbesserungsprogramme, das romantische Komödien antreibt.
Sein gemütlicher Zynismus, serviert mit dem stets gewinnenden Lächeln des regierenden Hollywoodverführers George Clooney, von dem man eigentlich richtig gerne entlassen wird, wird bald Risse bekommen. Nicht durch seine streberhafte Kollegin Nathalie. Vielmehr durch Alex, eine Zufallsbekanntschaft mit der vergleichbar prall gefüllten Bonusfliegercard. Es folgt die normale Verwicklung des Grundplots durch eines der liebsten Klischees der romantischen Komödie. Einsamer begegnet Einsamer. Herzen schlagen plötzlich im gleichen Takt und Ryan weiß noch nicht so Recht, was ihm geschehen ist.
Alex heißt die Angebetete und verspricht zunächst, keine Probleme zu machen, meint aber nur für sie selbst. Ryan hingegen wird bald ein besserer Mensch werden mit vollkommen anderen Ansprüchen ans Leben. Jason Reitman, der schon mit der Schwangerschaftskomödie "Juno" überrascht hatte und zur intelligenten neuen Generation der amerikanischen Independent-Regisseuren gehört, wartet auch mit einem ungewöhnlichen Ende auf, das nicht den Konventionen der amerikanischen Dialogkomödie um Last und Lust des Beziehungslebens entspricht, dafür aber die neuen Zeiten der herzlosen Kälte so schön einfängt, dass man sich nach "Zeiten der Zärtlichkeit" zu sehnen beginnt.
Die ganz neue Alternative zur romantischen Komödie ist auf ihre vertrackte Art doch auch selbst wieder eine und führt zu den Grundwerten: Familie, kleines Glück, Liebe und Wahrhaftigkeit zurück. Und hält den Wert der geschliffenen Dialoge der in der Komödie der Eitelkeiten hoch, die Hollywood in allen Varianten so ausnehmend perfektioniert hat, hoch. Man könnte auch sagen - erfindet sie einmal mehr neu. Katherine Hepburn und Spencer Tracy mögen milde lächelnd auf George Clooney und Vera Famiga herabschauen. Doch die älteste Regel des Filmbusiness und der Lebensentwürfe wird hier wieder einmal lebendig: nur in der Komödie werden die erschreckenden Untiefen des Lebens erträglich und Jason Reitman ist nicht erst seit seiner Oscarnominierung eine der schönsten Hoffnungen des jungen Hollywoodkinos.
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In seiner Wohnung für die restlichen 43 Tage fühlt er sich kaum heimischer als ein Obdachloser im Nachtasyl. Dafür ist sein Alltag als Vielflieger durchorganisiert. Schließlich will er die Schallmauer von 10 Millionen Bonusmeilen erreichen. Ryan Bingham ist der perfekte Geschäftsreisende auch in Sachen Herzlosigkeit, denn er wird von feigen Chefs diverser Unternehmen angeheuert, um ohne Skrupel routiniert Mitarbeiter zu entlassen. Ryan versteht sich selbst eher als eine Art Lebensübergangsberater und garniert die schlechte Botschaft mit allerlei Weisheiten wie "War das wirklich der Job, den sie ihr Leben lang machen wollten? Der Seelsorger der Kündigungswelle zur Wirtschaftskrise ist mit allen Wassern gewaschen. Ryans Rollköfferchen enthält klug kalkuliert nur das Nötigste und auch die Sicherheitskontrollen weiß er virtuos und mit viel Hintergrundwissen zu bewältigen. In der folgenden Szene erklärt er einer jungen Kollegin wie der Hase läuft.
Die junge Kollegin ist gar nicht so arglos. Sie will Clooneys Job gut kennenlernen und dann mit Hilfe von Video-Konferenzen abschaffen. Sie ist tough und effektiv, aber sonst gar nicht so unromantisch. Als ihr per SMS die Beziehung aufgekündigt wird, ist sie ehrlich berührt. Dies ist ein Film aus Hollywood und natürlich ist Ryan ausersehen für eines der Menschenverbesserungsprogramme, das romantische Komödien antreibt.
Sein gemütlicher Zynismus, serviert mit dem stets gewinnenden Lächeln des regierenden Hollywoodverführers George Clooney, von dem man eigentlich richtig gerne entlassen wird, wird bald Risse bekommen. Nicht durch seine streberhafte Kollegin Nathalie. Vielmehr durch Alex, eine Zufallsbekanntschaft mit der vergleichbar prall gefüllten Bonusfliegercard. Es folgt die normale Verwicklung des Grundplots durch eines der liebsten Klischees der romantischen Komödie. Einsamer begegnet Einsamer. Herzen schlagen plötzlich im gleichen Takt und Ryan weiß noch nicht so Recht, was ihm geschehen ist.
Alex heißt die Angebetete und verspricht zunächst, keine Probleme zu machen, meint aber nur für sie selbst. Ryan hingegen wird bald ein besserer Mensch werden mit vollkommen anderen Ansprüchen ans Leben. Jason Reitman, der schon mit der Schwangerschaftskomödie "Juno" überrascht hatte und zur intelligenten neuen Generation der amerikanischen Independent-Regisseuren gehört, wartet auch mit einem ungewöhnlichen Ende auf, das nicht den Konventionen der amerikanischen Dialogkomödie um Last und Lust des Beziehungslebens entspricht, dafür aber die neuen Zeiten der herzlosen Kälte so schön einfängt, dass man sich nach "Zeiten der Zärtlichkeit" zu sehnen beginnt.
Die ganz neue Alternative zur romantischen Komödie ist auf ihre vertrackte Art doch auch selbst wieder eine und führt zu den Grundwerten: Familie, kleines Glück, Liebe und Wahrhaftigkeit zurück. Und hält den Wert der geschliffenen Dialoge der in der Komödie der Eitelkeiten hoch, die Hollywood in allen Varianten so ausnehmend perfektioniert hat, hoch. Man könnte auch sagen - erfindet sie einmal mehr neu. Katherine Hepburn und Spencer Tracy mögen milde lächelnd auf George Clooney und Vera Famiga herabschauen. Doch die älteste Regel des Filmbusiness und der Lebensentwürfe wird hier wieder einmal lebendig: nur in der Komödie werden die erschreckenden Untiefen des Lebens erträglich und Jason Reitman ist nicht erst seit seiner Oscarnominierung eine der schönsten Hoffnungen des jungen Hollywoodkinos.
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