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Der Kuiper-Gürtel

Beim äußersten Planeten ist unser Sonnensystem noch nicht zu Ende. Eigentlich sind die Umlaufbahnen des Riesenplaneten Neptun und des winzigen Planeten Pluto mehr ein Anfang als ein Ende. Jenseits von ihnen erstreckt sich ein riesiger Raum voller schmutziger Schneebälle. Diesen Bereich, bezeichnet man nach seinem Entdecker Gerard Peter Kuiper als Kuiper-Gürtel.

Von Damond Benningfield |
    Die Objekte im Kuiper-Gürtel sind Reste von der Entstehung der Planeten. Entsprechend der gültigen Lehrmeinung entstanden die Planeten, als kleine Brocken aus Eis und Gestein - so genannte Planetesimale - zusammenstießen und zu immer größeren Körpern verklumpten.

    Als die äußere Planeten immer mehr an Masse gewannen, wurden die verbliebenen Planetesimale durch deren Schwerkraft aus ihrer Bahn geworfen. Auf diese Weise wurden einige bis zu einem Lichtjahr von der Sonne weg katapultiert - in die die Sonne kugelförmig umgebende Oortsche Wolke.

    Andere bekamen nicht soviel Schub. Sie fanden ihr Zuhause in einer breiten Scheibe, dem Kuiper-Gürtel, der bei Neptuns Umlaufbahn beginnt und Milliarden von Kilometern bis zur Oortschen Wolke ins All reicht. Gelegentlich wird ein Bewohner des Kuiper-Gürtels aus seiner Bahn geschubst und macht sich dann auf den Weg ins innere Sonnensystem. Wenn er der Sonne nahe genug kommt, sehen wir ihn als wunderschönen Kometen.

    Der Kuiper-Gürtel beherbergt wahrscheinlich viele Millionen Planetesimale. Gefunden haben Astronomen bisher etwa eintausend. Die meisten Objekte sind jedoch so klein, so fern und so blass, dass man sie nicht sehen kann.