Ich war nervös - nicht jetzt wegen der Kriegssituation, sondern weil es nen fremdes Land ist, nen islamisches Land. Und die Leute halt andere Verhaltensregeln haben.
Wie zum Beispiel, dass man bei einem offiziellem Empfang wirklich jedem die Hand schüttelt - aus Höflichkeit. Aber daran hat sich Christian Pothmann schnell gewöhnt - während seines zweiwöchigen Aufenthalts an der Universität von Kabul. Mehr zu schaffen machte dem Informatik-Studenten der Kulturschock.
In Kabul kommen sehr viele Flüchtlinge von außerhalb hin, weil halt in Kabul noch das meiste funktioniert. Deswegen laufen sehr viele ärmliche Leute durch die Straßen. Viele betteln. Es gibt keine Kanalisation, da sind halt nur so Gossen. Die Luft ist sehr schlecht, weil alles mit Diesel funktioniert. Es gibt überall diese kleinen Dieselgeneratoren vor den Läden. Von daher ist es schon besser, wenn man mit Mundschutz durch die Straßen läuft.
Katastrophal ist auch die Situation an der Universität von Kabul - nach mehr als zwei Jahrzehnten Krieg: Zwei von drei Gebäuden sind kaputt oder stark beschädigt; es gibt kaum Wasser, die Stromversorgung ähnelt einem Glückspiel. Das elektronische Zeitalter - an Kabuls wichtigster Universität ist es Zukunftsmusik. Dass sich daran etwas ändert - dafür haben Christian Pothmann und seine Mitstreiter jetzt den Grundstock gelegt.
Unser Plan bestand zum einen in der Einrichtung von einem Rechenzentrum, also das heißt, nen großen Raum mit nem Pool von 30 Rechnern. Und zum anderen halt in der Vernetzung der gesamten Uni. Das bedeutet, dass jede der 14 Fakultäten ein paar Computer bekommt, die dann alle miteinander vernetzt werden und das läuft dann alles in dem Rechenzentrum zusammen.
Christian Pothmann hat zwar viel Zeit an der Kabuler Universität verbracht, um sich einen Überblick zu verschaffen - also: Gibt es Steckdosen? Funkionieren die auch? Sind Kabel vorhanden? - gewohnt hat er in einem Hotel für West-Besucher. Halbwegs komfortabel - das ganze. Für afghanische Studierende aber, die froh sein können, wenn sie einen Platz ergattern im Studentenwohnheim, der reine Luxus.
Die leben schon in recht krassen Umständen. Das waren 40 Quadratmeter-Zimmer und da wohnen 20 Leute. Also, es ist wie im Knast eigentlich. Das sind halt so Etagenbetten, auf den Fensterbänken auch noch Betten. Und man hat in der Mitte ne große Fläche, wo man essen kann. Gegessen wird halt auf dem Boden, auf so einem Teppich. Also, viel Privatsphäre hat man da nicht.
Von Privatsphäre können die vielen Straßenkinder in Kabul nur träumen. Immerhin: Internationale Hilfsorganisationen kümmern sich jetzt um sie.
Ein intensives Erlebnis war so ein Konzert in so einem Zentrum für Straßenkinder. Im Hotel haben sehr viele Journalisten und Mitglieder von westlichen Organisationen gewohnt. Dort haben wir einen Dänen kennengelernt, der hat dieses Zentrum aufgebaut. Da können diese Straßenkinder, die halt nen recht wildes Leben führen, weil die sich auf der Straße halt durchsetzen müssen, die müssen halt ihre Familie ernähren: Vater gestorben, Mutter ist zu Hause...und dort wird denen halt nen bisschen Schule geboten. Dieser Däne hat Musiker aus Japan, Russland und sonst woher organisiert. Die haben dann da sone Show gemacht.
Zwei Wochen war Christian Pothmann in Kabul: Nicht sonderlich lang. Aber lang genug, um auf der Rückreise erneut einen Kulturschock zu bekommen - diesmal beim Zwischenstopp in Dubai. Der Wüstenstaat kam ihm vor wie eine gigantische Shopping-Mall. Da muß er nicht wieder hin. Bei Kabul ist das anders.
Wenn sich noch mal ne Gelegenheit bietet, werde ich mitfahren.
Wie zum Beispiel, dass man bei einem offiziellem Empfang wirklich jedem die Hand schüttelt - aus Höflichkeit. Aber daran hat sich Christian Pothmann schnell gewöhnt - während seines zweiwöchigen Aufenthalts an der Universität von Kabul. Mehr zu schaffen machte dem Informatik-Studenten der Kulturschock.
In Kabul kommen sehr viele Flüchtlinge von außerhalb hin, weil halt in Kabul noch das meiste funktioniert. Deswegen laufen sehr viele ärmliche Leute durch die Straßen. Viele betteln. Es gibt keine Kanalisation, da sind halt nur so Gossen. Die Luft ist sehr schlecht, weil alles mit Diesel funktioniert. Es gibt überall diese kleinen Dieselgeneratoren vor den Läden. Von daher ist es schon besser, wenn man mit Mundschutz durch die Straßen läuft.
Katastrophal ist auch die Situation an der Universität von Kabul - nach mehr als zwei Jahrzehnten Krieg: Zwei von drei Gebäuden sind kaputt oder stark beschädigt; es gibt kaum Wasser, die Stromversorgung ähnelt einem Glückspiel. Das elektronische Zeitalter - an Kabuls wichtigster Universität ist es Zukunftsmusik. Dass sich daran etwas ändert - dafür haben Christian Pothmann und seine Mitstreiter jetzt den Grundstock gelegt.
Unser Plan bestand zum einen in der Einrichtung von einem Rechenzentrum, also das heißt, nen großen Raum mit nem Pool von 30 Rechnern. Und zum anderen halt in der Vernetzung der gesamten Uni. Das bedeutet, dass jede der 14 Fakultäten ein paar Computer bekommt, die dann alle miteinander vernetzt werden und das läuft dann alles in dem Rechenzentrum zusammen.
Christian Pothmann hat zwar viel Zeit an der Kabuler Universität verbracht, um sich einen Überblick zu verschaffen - also: Gibt es Steckdosen? Funkionieren die auch? Sind Kabel vorhanden? - gewohnt hat er in einem Hotel für West-Besucher. Halbwegs komfortabel - das ganze. Für afghanische Studierende aber, die froh sein können, wenn sie einen Platz ergattern im Studentenwohnheim, der reine Luxus.
Die leben schon in recht krassen Umständen. Das waren 40 Quadratmeter-Zimmer und da wohnen 20 Leute. Also, es ist wie im Knast eigentlich. Das sind halt so Etagenbetten, auf den Fensterbänken auch noch Betten. Und man hat in der Mitte ne große Fläche, wo man essen kann. Gegessen wird halt auf dem Boden, auf so einem Teppich. Also, viel Privatsphäre hat man da nicht.
Von Privatsphäre können die vielen Straßenkinder in Kabul nur träumen. Immerhin: Internationale Hilfsorganisationen kümmern sich jetzt um sie.
Ein intensives Erlebnis war so ein Konzert in so einem Zentrum für Straßenkinder. Im Hotel haben sehr viele Journalisten und Mitglieder von westlichen Organisationen gewohnt. Dort haben wir einen Dänen kennengelernt, der hat dieses Zentrum aufgebaut. Da können diese Straßenkinder, die halt nen recht wildes Leben führen, weil die sich auf der Straße halt durchsetzen müssen, die müssen halt ihre Familie ernähren: Vater gestorben, Mutter ist zu Hause...und dort wird denen halt nen bisschen Schule geboten. Dieser Däne hat Musiker aus Japan, Russland und sonst woher organisiert. Die haben dann da sone Show gemacht.
Zwei Wochen war Christian Pothmann in Kabul: Nicht sonderlich lang. Aber lang genug, um auf der Rückreise erneut einen Kulturschock zu bekommen - diesmal beim Zwischenstopp in Dubai. Der Wüstenstaat kam ihm vor wie eine gigantische Shopping-Mall. Da muß er nicht wieder hin. Bei Kabul ist das anders.
Wenn sich noch mal ne Gelegenheit bietet, werde ich mitfahren.