Im Kampf um die technologische Vorherrschaft beim digitalen Hörfunk kehrt inzwischen Friede ein – Die Befürworter der unterschiedlichen Verbreitungsverfahren arrangierten sich allmählich mit dem Status Quo. Kein Verfahren - weder Digital Audio Broadcast DAB, noch Hörfunkübertragung auf den Netzen des digitalen Fernsehens oder die Digitalisierung der Lang-, Kurz- und Mittelwelle - wird sich allein durchsetzen. Im Gegenteil: jedes dieser Verfahren werde seine gewisse Existenzberechtigung erhalten, meint beispielsweise Helwin Lesch, Geschäftsführer der Bayerischen Medientechnik und dort zuständig für die Bereitstellung der digitalen Übertragungskapazitäten für alle Arten von Rundfunk. Aber auch die DAB-Lobby in Gestalt ihrer neuen Weltpräsidentin Annika Nyberg vom finnischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk YLE liegt nicht mehr kompromisslos auf Konfrontationskurs mit den konkurrierenden Techniken. So sagte Nyberg zu, sich an einem Erfahrungsaustausch mit dem Konsortium Digital Radio Mondiale, das die Digitalisierung von Lang-, Kurz- und Mittelwelle weltweit vorantreibt, zu beteiligen. Doch auch von anderer Seite erhält DRM einen weiteren wesentlichen Impuls. So wurde im März DRM von der Internationalen Telekommunikationsunion als weltweiter Standard verabschiedet. Damit steht der Einführung des neuen Digitalradiostandards zumindest technisch nichts mehr im Wege. Der Startschuss dazu könnte anlässlich der Internationalen Wellenplankonferenz fallen, die in der zweiten Jahreshälfte stattfinden wird.
Bis dahin werden die unterschiedlichen Übertragungskonzepte noch fleißig getestet. So wird beispielsweise in England mit der Hörfunkübertragung im 26-Megahertz-Bereich experimentiert, in dem selbst lokaler und regionaler Hörfunk übertragen werden kann. Das Verfahren gilt als interessante Perspektive für gering besiedelte Regionen, in denen es zu wenig Hörfunkangebote gibt, um damit einen ganzen DAB-Multiplex zu füllen. DRM verwendet im Übrigen die neue Audiocodierungstechnik CT-aacPlus. Dieses Verfahren der Firma Coding Technologies - ein Spin-off des Erlangener Fraunhofer-Instituts - ist eine Weiterentwicklung des Codecs AAC und ermöglicht Stereo-Hörfunkqualität schon bei 48 Kilobit pro Sekunde. Trotz der geringen Übertragungskapazität sei die empfundene Klangqualität weitaus besser als bei mp3 oder AAC, so das Ergebnis subjektiver Hörertests, die das Unternehmen anstellte. Auch beim neuen amerikanischen Satellitenradio-System XM-Radio ist das Erlangener Datenkompressionsverfahren im Systemstandard verankert. Kaum vier Monate nach seinem Start besitzt XM-Radio mittlerweile 70 000 Abonnenten.
Von solchem Erfolg kann das europäische System DAB derzeit allerdings nur träumen. Ein Grund dafür sind hohe Preise für die notwendigen Endgeräte. Zahlreiche Chipschmieden arbeiten inzwischen an der dritten Generation der DAB-Chips, die die Kosten für Digitalempfänger deutlich drücken sollen. Und schon mit der derzeit verfügbaren zweiten Generation sollen noch im Laufe dieses Jahres preiswerte DAB-Empfänger auf den Markt kommen – wenn auch zunächst nur in England. "Unser Kostenmodell erlaubt es uns, den Endgeräteherstellern eine Komplettlösung für alle benötigten Chips für eine DAB-Platine für rund 35 bis 40 US-Dollar anzubieten. Dazu müssen dann lediglich noch eine Antenne, eine Batterie, ein Display und zwei Lautsprecher gefügt werden", resümiert Les Mabel von Texas Instruments. So will ein koreanisches Unternehmen noch diesen Sommer ein kaum Zigarettenschachtel großes Gerät mit Texas-Instruments-Chipsatz auf den Markt bringen, das ein DAB-Radio mit UKW-Empfangsteil, einen MP3-Player und eine Diktierfunktion bietet. Mit einem Preis von rund 300 Euro ist es zwar nicht gerade ein Schnäppchen, doch angesichts der bisherigen Kosten für DAB-Geräte deutet sich damit ein gewaltiger Preissprung an.
Bis dahin werden die unterschiedlichen Übertragungskonzepte noch fleißig getestet. So wird beispielsweise in England mit der Hörfunkübertragung im 26-Megahertz-Bereich experimentiert, in dem selbst lokaler und regionaler Hörfunk übertragen werden kann. Das Verfahren gilt als interessante Perspektive für gering besiedelte Regionen, in denen es zu wenig Hörfunkangebote gibt, um damit einen ganzen DAB-Multiplex zu füllen. DRM verwendet im Übrigen die neue Audiocodierungstechnik CT-aacPlus. Dieses Verfahren der Firma Coding Technologies - ein Spin-off des Erlangener Fraunhofer-Instituts - ist eine Weiterentwicklung des Codecs AAC und ermöglicht Stereo-Hörfunkqualität schon bei 48 Kilobit pro Sekunde. Trotz der geringen Übertragungskapazität sei die empfundene Klangqualität weitaus besser als bei mp3 oder AAC, so das Ergebnis subjektiver Hörertests, die das Unternehmen anstellte. Auch beim neuen amerikanischen Satellitenradio-System XM-Radio ist das Erlangener Datenkompressionsverfahren im Systemstandard verankert. Kaum vier Monate nach seinem Start besitzt XM-Radio mittlerweile 70 000 Abonnenten.
Von solchem Erfolg kann das europäische System DAB derzeit allerdings nur träumen. Ein Grund dafür sind hohe Preise für die notwendigen Endgeräte. Zahlreiche Chipschmieden arbeiten inzwischen an der dritten Generation der DAB-Chips, die die Kosten für Digitalempfänger deutlich drücken sollen. Und schon mit der derzeit verfügbaren zweiten Generation sollen noch im Laufe dieses Jahres preiswerte DAB-Empfänger auf den Markt kommen – wenn auch zunächst nur in England. "Unser Kostenmodell erlaubt es uns, den Endgeräteherstellern eine Komplettlösung für alle benötigten Chips für eine DAB-Platine für rund 35 bis 40 US-Dollar anzubieten. Dazu müssen dann lediglich noch eine Antenne, eine Batterie, ein Display und zwei Lautsprecher gefügt werden", resümiert Les Mabel von Texas Instruments. So will ein koreanisches Unternehmen noch diesen Sommer ein kaum Zigarettenschachtel großes Gerät mit Texas-Instruments-Chipsatz auf den Markt bringen, das ein DAB-Radio mit UKW-Empfangsteil, einen MP3-Player und eine Diktierfunktion bietet. Mit einem Preis von rund 300 Euro ist es zwar nicht gerade ein Schnäppchen, doch angesichts der bisherigen Kosten für DAB-Geräte deutet sich damit ein gewaltiger Preissprung an.