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Der lange Weg nach Westen. Zweiter Band: Vom "Dritten Reich" bis zur Wiedervereinigung.

Die Dauerdiskussion über den Begriff "deutsche Leitkultur" trägt groteske Züge. Erregen sich seine zahlreichen Kritiker doch seit Wochen über ein Prinzip, das es nach ihrem eigenen Urteil gar nicht gibt. Für die Urheber des Wortungetüms aber ist die anhaltende Aufregung äußerst nützlich: Denn sie vernebelt die Tatsache, dass die CDU, nachdem sie sich jahrzehntelang selbstherrlich der Realität verweigert hat, jetzt nicht mehr umhin kann, Einwanderung als unverzichtbare Voraussetzung für die Existenz moderner demokratischer Gesellschaften zu akzeptieren.

Richard Herzinger |
    Dass sich die Christdemokraten noch im ideologischen Rückzug verzweifelt an eine Art eiserne Reserve deutschen Wesens klammern, zeigt, wie zählebig jenes deutsche Sonderbewußtsein ist, das jahrhundertelang mit dem Kampfbegriff "deutsche Kultur" verbunden war und sich im expliziten Gegensatz zu westlicher Zivilisation und liberaler Moderne definierte. Politiker, die arglos verkünden, "deutsche Kultur" sei identisch mit den universalen Werten der westlichen Demokratie, haben jetzt eine hervorragende Gelegenheit, sich sachkundig zu machen. Denn die "Deutsche Geschichte" des Berliner Historikers Heinrich August Winkler, deren zweiter und letzter Band - "Vom 'Dritten Reich bis zur Wiedervereinigung" - soeben erschienen ist, beschreibt eindrucksvoll, wie schwer den Deutschen ihr "langer Westen nach Westen" (so der Gesamttitel von Winklers Darstellung) tatsächlich gefallen ist. Und die Debatten über die Anpassung des Staatsbürgerschaftsrechts und der Einwanderungsregelung an die Standards der westlichen Moderne machen deutlich, dass er innerlich noch längst nicht abgeschlossen ist.

    Von seiner äußeren Form her allerdings ist Deutschland 1990 geworden, was es lange Zeit auf keinen Fall hatte sein wollen: eine Staatsnation nach dem Muster der großen westlichen Demokratien. "Deutschland" ist jetzt erstmals in der Geschichte, seinem offiziellen Selbstverständnis nach, identisch mit dem Gebiet, das innerhalb seiner Grenzen liegt und der Geltung seiner demokratischen Verfassung unterworfen ist. Mit ihrem definitiven Verzicht auf die ehemaligen Ostgebiete und mit der Bekräftigung ihrer Integration ins atlantische Bündnis sowie in den europäischen Einigungsprozess nahm die Bundesrepublik endgültig Abschied von der Reichsidee, deren Wirkungsmacht die Deutschen lange Zeit in erbitterten Gegensatz zum Westen gebracht hatte.

    Der Reichsgedanke war es, der über Jahrhunderte hinweg die Vorstellung genährt hatte" die deutsche "Kulturnation" sei größer als die staatliche Form, in der sie sich jeweils materialisierte. Aus der Erinnerung an das mittelalterliche Heilige Römische Reich deutscher Nation leitete der Reichsmythos den Anspruch des deutschen Volkes ab, der berufene Hüter "abendländischer Werte" und daher zur Führung Europas bestimmt zu ' sein. Und mehr noch: "Das Reich", das - wie der radikale Nationalist Moeller van den Bruck 1923 erklärte, "immer verheißend, aber nie ganz zu verwirklichen sei, nahm im deutschen Nationalbewußtsein den Rang einer innerweltlichen Erlösungsidee ein.

    Dieser chiliastische Impetus der Reichsidee war es auch, der Hitlers Wahnideologie mit dem Selbstverständnis deutscher bildungsbürgerlicher Eliten kompatibel machte. Folgerichtig definiert Heinrich August Winkler den Nationalsozialismus als eine "totalitäre politische Religion". Sie enthielt weit mehr als "nur" ein nationalistisches, rassistisches Expansionspro ramm, mehr sogar als den deutschen Anspruch auf Weltherrschaft. Hitlers eliminatorischer Antisemitismus versprach die Reinigung der Menschheit von den Zersetzungskräften, die durch das Judentum in die Welt gekommen seien, und damit von der Quelle allen geschichtlichen Übels. Seine Vision vom "Dritten", dem Tausendjährigen Reich knüpfte dazu bewußt an christliche Apokalypsevorstellungen an.

    Der Untergang des Hitler-Reiches markierte somit zugleich das Ende eines deutschen "Sonderwegs", der im Kern eine Singularität historischen Bewußtseins war - eine nationalspezifische Ausprägung moderner Projektion heilsgeschichtlicher Sehnsüchte in die Realgeschichte. Um den Anschluss an die säkularisierte Moderne des Westens zu inden, musste Deutschland deshalb nicht nur eine totale mililtärische und politische Niederlage erleiden - es musste auch auch eine vollständige Desillusionierung seines historischen Sonderbewußtseins eintreten. Winkler konstatiert diesen Wendepunkt deutscher Geschichte mit Sätzen, die es in sich haben:

    "Die deutschen Mythen, aus denen Hitler schöpfte und die er sich dienstbar machte, wurden durch ihn gründlich zerstört. Darin lag die befreiende Wirkung seines Untergangs, deren sich die Deutschen erst allmählich bewußt wurden. In dem Maß, wie wie sie den Zusammenbruch als Befreiung begreifen lernten, wurden sie auch fähig zu erkennen, dass Deutschland selbst die Schuld an seinem Schicksal trug."

    Hitler als Bahnbrecher der Demokratie wider Willen? Die nationalsozialistische Katstrophe als kathartisches Ereignis der deutschen Nationalgeschichte? Winklers provokanter Gedanke zeigt die aporetische Grenze seines Ansatzes auf, den Verlauf der deutschen Geschichte aus einer ideengeschichtlichen Gesamtdeutung heraus zu rekonstruieren. Oder vielmehr, wie er präzisiert, sie als "Problem"- und "Diskursgeschichte" zu entwickeln. Die verhängnisvolle Strahlkraft und schließliche Überwindung der Reichsidee ist dabei das Schlüsselmotiv, das dem großen Erzählbogen vom Mittelalter bis zur Gegenwart den inneren Zusammenhang verleiht. Die Konzentration auf ein untergründiges Leitmotiv im historischen Geschehen erlaubt es Winkler, das unüberschaubare Faktenmaterial aufs Wesentliche zu verdichten und die Erzählung zügig und schnörkellos zu gestalten. Diese Qualität kann nicht hoch genug eingeschätzt werden: Winkler schreibt flüssig, anschaulich und spannend. Das macht, für einen deutschen Fachhistoriker keineswegs selbstverständlich, sein Buch für einen breiten Leserkreis attraktiv.

    Das Problem seines methodischen Vorgehens liegt freilich in der stark thesenhaften Ausrichtung der Narration, die wenig Raum für offene Fragen lässt. Hat die deutsche Geschichte, nach desaströsen Irr- und Umwegen, schließlich ihr Happy Ending gefunden? Ist Deutschland 1990 endlich dort angekommen, wo es eigentlich schon immer hingehört hatte? Wer Geschichte linear auf ihr Ergebnis hin interpretiert, wird dazu verleitet, alle historischen Ereignisse in das Licht eines sich am Ende offenbarenden sinns zu tauchen. Diese Gefahr, seinen Lesern eine einzige zulässige Lesart aufzuzwingen, mildert Winkler freilich ab, indem er sie selbst benennt. In der Einleitung räumt er ein:

    "Je näher das Buch der Gegenwart kommt, desto schwerer fällt die Grenzziehung zwischen historischen und politischen Urteilen. Auf Urteile zu verzichten konnte aber keine Alternative sein. Ich hoffe deshalb auf Leserinnen und Leser, die der Widerspruch zu manchen meiner Wertungen nicht davon abhält, weiterzulesen. Sie können ja zu anderen Schlussfolgerungen gelangen als der Autor."

    Man tritt dem Autor nicht zu nahe, wenn man seine "Deutsche Geschichte" ein Stück staatstragender Geschichtsschreibung nennt. Sie stattet die freiheitlich-demokratischen Gründungsideen von 1990 mit einem historiographischen Unterbau ab. Nichts liegt Winkler freilich ferner, als den unheilbaren Bruch zuzudecken, der sich durch die deutsche Nationalgeschichte des 20. Jahrhunderts zieht. Nichts verbindet ihn mit den Apologeten einer "selbstbewußtsen Nation", die bestrebt sind, die "dunklen Seiten" der deutschen Geschichte von ihren "positiven Traditionen" abzulösen und damit einer neuen, "unbeschwerten" nationalen Identität Platz zu machen. Gleichwohl steht am Ende seiner Geschichtserzählung das unzweideutige Bekenntnis zum deutschen Nationalstaat, wie er mit der Wiedervereinigung Gestalt angenommen hat. Es handelt sich dabei allerdings, wie Winkler betont, um einen "postklassischen Nationalstaat": Nur unter den Bedingungen der Einbindung in die westliche Gemeinschaft und ihre Institutionen, in der Verpflichtung auf die Menschenrechte und den friedlichen Ausgleich mit allen Nachbarn sei er legitim. Winklers Affirmation des deutschen Nationalstaatsgedankens ist somit im Kern eine Affirmation der universalen Werte der liberalen Demokratie, mit denen deutsche Identität heute untrennbar verbunden sein müsse. Winkler widerspricht aber der Vorstellung, wir seien in ein "postanationales Zeitalter" eingetreten. Für ihn ist das die Lebenslüge einer "postumen Adenauerschen Linken", die sich seit den Achtziger Jahren zwar emphatisch auf die Westbindung der Bundesrepublik berief (und damit die Ergebnisse der von der Linken lange bekämpften Außenpolitik Adenauers übernahm), dabei aber die ungelöste deutsche Frage verdrängte oder für obsolet erklärte. Zur realpolitischen Kraft werden die universalen Werte der liberalen Verfassungsdemokratie jedoch noch immer nur durch ihre Grundierung in der nationalstaatlichen Form.

    Im Rückblick auf den langen Weg Deutschlands in die westliche Integration nimmt sich die Geschichte der Bundesrepublik wie eine erstaunliche Erfolgsgeschichte aus. Erstaunlich nicht zuletzt deshalb, weil das Bewusstsein ihrer Akteure über weite Strecken hinter dem bereits erreichten Stand demokratischer Zivilität zurückblieb. In einer seltsamen Dialektik der Selbsttäuschung arbeitet sowohl die Rechte als auch die Linke der Verwestlichung und Liberalisierung zu, obwohl sie zum Teil ganz anderes im sinne hatten. Die nationalkonservative Rechte unterstützte in ihrer großen Mehrheit die Adenauersche Westorientierung, die maßgebliche konservativ-katholische Intellektuelle mit Rekursen auf die Abendlandideologie der politischen Romantik verbrämten. Die Rechte söhnte sich mit der Demokratie aus, behielt aber ihre Vorbehalte gegen die "auflösenden Kräfte" der liberalen Moderne und ein obrigkeitsstaatliches Gesellschaftsbild bei. In der "Spiegel"-Affäre 1962 stellte sich jedoch heraus, dass die demokratische Öffentlichkeit der Bundesrepublik dem Bevormundungsanspruch ihrer ersten politischen Führungsgeneration längst entwachsen war. Andererseits bekämpfte die Sozialdemokratie unter Kurt Schumgcher und Erich Ollenhauer den Westkurs Adenauers und die marktwirtschaftliche Linie Erhards; da sie dies jedoch in strikter Loyalität zu den demokra" tischen Verfassungsprinzipien und auf der Basis eines grundsätzlichen Bekenntnisses zum westlichen Freiheitsideal - und nicht zuletzt mit einer konsequent antikommunistischen Haltung - tat, sicherte sie diese Entwicklung faktisch nach links ab.

    Auch die Studentenrevolte von 1968 zeitigte paradoxe Resultate. Winkler schreibt: "Die Aktivisten der APO waren entschiedene Gegner dessen, was sie `US-Imperialismus' nannten. Aber indem sie Protestformen der amerikanischen Studentenbewegung wie 'Sit-In' und 'Go-In' übernahmen, halfen sie den Westen Deutschlands weiter zu verwestlichen und zu amerikanisieren'. Sie bekämpften den Pluralismus als Ideologie zur Verschleierung der kapitalistischen Klassenherrschaft und trugen dazu bei, dass die Bundesrepublik nach 1968 pluralistischer war als zuvor. (...) Die APO bewies, was sie zu widerlegen trachtete: die Reformfähigkeit des demokratischen Systems. Und sie wäre schwerlich imstande gewesen, so viele gesellschaftliche Verkrustungen aufzubrechen und überkommene Autoritäten einem bisher ungekannten Legitimationszwang zu unterwerfen, wenn die Liberalisierung der Bundesrepublik nicht lange vor 1968 begonnen hätte."

    Was sich im Nachhinein wie von historischer Zauberhand gefügt ausnimmt, ging freilich nicht ohne heftige Konflikte und Erschütterungen ab. Dass die bundesdeutsche Demokratie aus jeder Krise letztlich gefestigt hervorging, lag nach Winklers Überzeugung an ihrem soliden institutionellen Fundament. Die Mütter und Väter des Grundgesetztes hatten aus dem "werterelativistischen" Webfehler der Weimarer Verfassung gelernt und ein kluges Sichrungssystem gegen die Aushebelung rechtsstaatlicher Mechanismen entwickelt. Nicht so sehr der gute demokratische Wille als vielmehr ein gut fundiertes Regelwerk ist es, was eine Demokratie wirklich "wehrhaft" macht.

    Gefährdet war der "lange Weg nach Westen" in der Ära der deutschen Nachkriegsdemokratie jedoch weniger durch politischen Extremismus als vielmehr durch die immer wieder aufkommende Versuchung des Neutralismus. Breite Resonanz fand er noch einmal in den achtziger Jahren, in der Bewegung gegen die Nato-Nachrüstung. Heinrich August Winkler lässt keinen Zweifel daran, dass ein Erfolg dieser Bestrebungen fatale Konsequenzen gehabt hätte: einen Rückfall in die traditionelle deutsche Schaukelpolitik zwischen West und Ost. Winkler argumentiert an dieser Stelle umso leidenschaftlicher, als die antiwestlichen, vor allem antiamerikanischen Töne der deutschen "Friedensbewegung" ihr Echo bis tief in die SPD hinein fanden. Darin sieht Winkler ein Symptom für eine Fehlentwicklung in der Spätphase sozialdemokratischer Entspannungspolitik. Seine scharfe Kritik daran ist jedoch weit entfernt von der polemischen Rechthaberei, mit der konservative Politiker dieses Thema zu instrumentalisieren pflegen. Bekennt sich der Autor doch selbst der Sozialdemokratie an und zählt er doch nach wie vor zu den größten Bewunderern der Leistungen sozialliberaler Ostpolitik.

    Ende der siebziger Jahre trat in der entspannungspolitischen Orientierung der SPD jedoch eine qualitative Veränderung ein. Führende Sozialdemokraten wie Herbert Wehner und Egon Bahr verbanden mit dem Begriff "Wandel durch Annäherung" jetzt zunehmend die Hoffnung, durch systemimmanente Reformen könne sich eine tendenzielle Angleichung der politischen Ordnungen in Ost und West und damit eine deutsch-deutsche friedenspolitische Sonderrolle ergeben. Die Legitimität der kommunistischen Diktatur wurde - in krassen Bruch mit der Tradition der deutschen Nachkriegs-Sozialdemokratie - nicht mehr grundsätzlich in Frage gestellt.

    Als 1981 in Polen das Kriegsrecht ausgerufen wurde, reagierten führende sozialdemokratische Politiker und Publizisten wie Günter Gaus oder Peter Bender, oder auch der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt darauf nich ohne Erleichterung. Schien dies doch der einzige Weg, die Gefahr einer direkten sowjetischen Intervention und damit des er "friedlichen Koexistenz" in Europa abzuwenden. Helmut Schmidts Haltung sei, erläutert Winkler, der Maxime gefolgt:

    "Die Bundesrepublik durfte nicht leichtfertig aufs Spiel setzen, was seit dem Abschluß der ostverträge an menschlichen Erleichterungen im geteilten Deutschland erreicht worden war."

    Immerhin habe sich Schmidt, wie dieser später selbst erklärte, im Blick auf die Polenkrise von einem "schrecklichen, unlösbar tragischen Dilemma" zerrissen gefühlt. Davon konnte jedoch nach Winklers Ansicht bei anderen Sozialdemokraten keine Rede sein:

    "Für Wehner,' Bahr und Gaus war das Interesse an außenpolitischer Stabilität mittlerweile zum einzigen legitimen Interesse geworden, woraus folgt, dass der Drang nach Freiheit in dem Augenblick illegitim wurde, wo er mit der Stabilität der Nachkriegsordnung in Widerspruch geriet. Die Polen waren die ersten, die mit dieser Logik sozialdemokratischen Sicherheitsdenkens konfrontiert wurden."

    Das starre Festhalten an dieser Logik führte später dazu, dass große Teile der demokratischen Linken von der deutschen Einheit überrollt wurden. Der SPD-Kanzlerkandidat Oskar Lafontaine repräsentierte 1989 jene Generation, der die deutsche Teilung als unhintergehbare Folge des Jahrhundertverbrechens erschien, für das "Auschwitz" steht. Bei linken Nationalisten wie Egon Bahr oder Günter Gaus war aber nicht nationale Seinsvergessenheit der Grund für ihre Skepsis gegenüber der Wiedervereinigung. Sie offenbarten vielmehr ein gestörtes Verhältnis zu jenem liberalen Freiheitsideal, das sich im Herbst 1989 in Osteuropa Bahn brach. Dahinter steckte ein tiefer Vorbehalt gegen die Präsenz der amerikanischen Weltmacht in Europa und gegen das marktkapitalistische Prinzip, das sie repräsentierte. Sozialdemokraten wie Bahr, Gaus und Lafontaine betrachteten den Zusammenbruch des sozialistischen Lagers eher als Triumph des amerikanischen Kapitalismus denn als historischen Aufbruch in der Kontinuität der großen Freiheitsrevolutionen von 1776 und 1789.

    Für Heinrich August Winkler ein Beweis dafür, dass die Sehnsucht nach dem deutschen Sonderweg nicht nur bei der politischen Rechten, sondern auch in der Linken bis in die Gegenwart fortwirkt. Erst die Überwindung dieser Sehnsucht eröffnet nach seiner Überzeugung den Deutschen die Chance, sich ihre Geschichte in ihrer ganzen Ambivalenz und Brüchigkeit anzueignen. Davon aber hängt, wie der Historiker am Ende seines ebenso lehrreichen wie sttreitbaren Werkes resümiert, mehr ab als nur eine bessere Zukunft für die Deutschen:

    "Deutschlands Weg nach Westen war lang und auf weiten Strecken ein Sonderweg. Und wenn auch alle Geschichte eine Geschichte von Sonderwegen ist, so gibt es doch einige, die noch besonderer sind als die anderen. Die Deutschen bedürfen der vergegenwärtigung ihrer Geschichte aber nicht nur um ihrer selbst willen. Sie sind diese Anstrengung auch dem gesamten Projekt Europa schuldig."