Im März und April verfolgen Sportfans in Amerika das K.O.-Turnier um die Meisterschaft – genannt March Madness. Mit dabei: Der deutsche Nationalspieler Elias Harris aus Speyer, der an der Basketballhochburg Gonzaga studiert und – obwohl erst 20 Jahre alt – als heißer Kandidat für die Profiliga gehandelt wird.
Vor ein paar Wochen hat Elias Harris zum ersten Mal einen Vorgeschmack auf das erhalten, wovon er schon als kleiner Junge geträumt hat. Da stand er auf dem Parkett des United Center in Chicago, vor deren Eingangstor man dem besten Basketballer aller Zeiten – Michael Jordan – ein Bronze-Denkmal gesetzt hat. Aus Respekt vor seinen Leistungen im Trikot der Chicago Bulls.
Der Abstecher war für das Basketballtalent aus Speyer etwas Besonderes. Nicht, weil Harris an diesem Tag gegen einen anderen Jordan spielte, gegen Michaels Sohn Jeff. Es war die Kulisse – eine ausverkaufte Halle mit mehr als 20.000 Zuschauern.
""Das war ein wirklich richtig gutes Gefühl. Ich liebe es auswärts zu spielen. Wenn jeder gegen einen ist und man als Mannschaft enger zusammenbleiben muss. Wenn man dann mit einem Erfolg rausgeht, ist das natürlich ein unglaubliches Gefühl. Genauso war es gegen Illinois im United Center.”"
Der 20-Jährige hatte vor den Kameras des amerikanischen Fernsehens übrigens den Schlusspunkt gesetzt. Mit dem entscheidenden Korb 13 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung.
""They get Harris on the block. Harris is heading to the rack. He's up and down ...”"
Den Namen seiner Mannschaft dürften in seiner Heimat nur wenige kennen. Es handelt sich um das Team der kleinen Jesuiten-Universität Gonzaga in Spokane, einer Stadt im amerikanischen Nordwesten nicht weit von der kanadischen Grenze. Der italienische Namenspatron ist ein Heiliger aus dem 16. Jahrhundert. Ihr Ruf als Basketball-Hochburg reicht nicht ganz so weit zurück. Der wurde erst mit dem Erfolg von John Stockton begründet, dem Spielmacher des Dream-Teams von 1992.
Das Team gehört zu den mehr als 300 der höchsten Leistungskategorie, der sogenannten Division I und hat seitdem mit regelmäßig das K.O.-Turnier der letzten 64 erreicht. Das findet jedes Jahr im März und April statt und ist eines der am stärksten beachteten Ereignisse auf dem amerikanischen Sportkalender. Die Veranstaltung trägt den Spitznamen March Madness. Der Fernsehsender CBS bezahlt 550 Millionen Dollar im Jahr, um die wichtigsten Begegnungen übertragen zu können.
Die Faszination ist kaum nachzuvollziehen. Lucca Staiger war zweieinhalb Jahre in Iowa State am College:
""Es ist eine ganz andere Welt. Der ganze Hype und wie die Leute da begeistert sind und wie die hinter einer Mannschaft stehen. Das kann man gar nicht erklären. Das muss man einfach erlebt haben.”"
Ein Gutteil des Interesses hat damit zu tun, dass die besten College-Teams aus der Provinz kommen. Hoch favorisierte Titelanwärter wie etwa Kansas, Kentucky oder North Carolina repräsentieren dabei ganze Bundesstaaten. Nicht die Spieler sind die Stars, sondern die Trainer, die Gehälter von mehr als einer Million Dollar beziehen und sich gerne in der Rolle als Zuchtmeister geben. Die Sympathien für die langen Kerle unterm Korb leben unter anderem davon, dass sie reine Amateure sind. Denen glaubt man noch, dass sie sich aus reiner Lust am Spiel anstrengen.
Diese andere Welt hatte schon immer ihren Reiz für junge deutsche Basketballspieler. Denn selbst wer anschließend nicht in der NBA unterkommt, ist nach seiner Rückkehr bestens für die Bundesliga gerüstet. So wie Henrik Rödl, der bisher einzige Deutsche, der die amerikanische Collegemeisterschaft gewinnen konnte – 1993 mit North Carolina.
Umso mehr, da die Bundesliga sich nicht mal für die besten aus der Jugend nachrückenden Talente interessiert. Elias Harris:
""Es ist einfach so, dass die deutschen Nachwuchsspieler auf der Bank sitzen und nicht zum Einsatz kommen und die Entwicklung stockt und stehen bleibt und die sich nicht selbst aufs nächste Level bringen können.”"
Doch der Wechsel über den Atlantik ist ein Weg mit Hindernissen. So kehrte Lucca Staiger vor ein paar Wochen mitten in der Saison frustriert aus den USA zurück und unterschrieb einen Vertrag bei ALBA Berlin. Das erste Jahr hatte ihn die College-Aufsicht gesperrt, weil er als Oberschüler bereits in der Zweiten Bundesliga gespielt hatte, wo nicht er, aber andere Mannschaftsmitglieder Geld verdient hatten. Im zweiten Jahr fühlte er sich vom Trainer auf dem Spielfeld taktisch falsch eingesetzt. Sein nächstes Ziel: ein Stammplatz in der Nationalmannschaft Ende August bei der WM in der Türkei.
Für Elias Harris läuft dagegen bisher alles besser als gedacht. NBA-Scouts sehen ihn als heißen Kandidaten für den Sprung in die NBA schon in diesem Jahr. Er hat sich aber noch nicht entschieden, ob er sich für die Draft im Juni anmeldet oder vielleicht noch ein Jahr in Gonzaga bleibt. Spekulationen wehrt er ab:
""Sobald die Saison zu Ende ist, fange ich da an mir darüber Gedanken zu machen.”"
Vor ein paar Wochen hat Elias Harris zum ersten Mal einen Vorgeschmack auf das erhalten, wovon er schon als kleiner Junge geträumt hat. Da stand er auf dem Parkett des United Center in Chicago, vor deren Eingangstor man dem besten Basketballer aller Zeiten – Michael Jordan – ein Bronze-Denkmal gesetzt hat. Aus Respekt vor seinen Leistungen im Trikot der Chicago Bulls.
Der Abstecher war für das Basketballtalent aus Speyer etwas Besonderes. Nicht, weil Harris an diesem Tag gegen einen anderen Jordan spielte, gegen Michaels Sohn Jeff. Es war die Kulisse – eine ausverkaufte Halle mit mehr als 20.000 Zuschauern.
""Das war ein wirklich richtig gutes Gefühl. Ich liebe es auswärts zu spielen. Wenn jeder gegen einen ist und man als Mannschaft enger zusammenbleiben muss. Wenn man dann mit einem Erfolg rausgeht, ist das natürlich ein unglaubliches Gefühl. Genauso war es gegen Illinois im United Center.”"
Der 20-Jährige hatte vor den Kameras des amerikanischen Fernsehens übrigens den Schlusspunkt gesetzt. Mit dem entscheidenden Korb 13 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung.
""They get Harris on the block. Harris is heading to the rack. He's up and down ...”"
Den Namen seiner Mannschaft dürften in seiner Heimat nur wenige kennen. Es handelt sich um das Team der kleinen Jesuiten-Universität Gonzaga in Spokane, einer Stadt im amerikanischen Nordwesten nicht weit von der kanadischen Grenze. Der italienische Namenspatron ist ein Heiliger aus dem 16. Jahrhundert. Ihr Ruf als Basketball-Hochburg reicht nicht ganz so weit zurück. Der wurde erst mit dem Erfolg von John Stockton begründet, dem Spielmacher des Dream-Teams von 1992.
Das Team gehört zu den mehr als 300 der höchsten Leistungskategorie, der sogenannten Division I und hat seitdem mit regelmäßig das K.O.-Turnier der letzten 64 erreicht. Das findet jedes Jahr im März und April statt und ist eines der am stärksten beachteten Ereignisse auf dem amerikanischen Sportkalender. Die Veranstaltung trägt den Spitznamen March Madness. Der Fernsehsender CBS bezahlt 550 Millionen Dollar im Jahr, um die wichtigsten Begegnungen übertragen zu können.
Die Faszination ist kaum nachzuvollziehen. Lucca Staiger war zweieinhalb Jahre in Iowa State am College:
""Es ist eine ganz andere Welt. Der ganze Hype und wie die Leute da begeistert sind und wie die hinter einer Mannschaft stehen. Das kann man gar nicht erklären. Das muss man einfach erlebt haben.”"
Ein Gutteil des Interesses hat damit zu tun, dass die besten College-Teams aus der Provinz kommen. Hoch favorisierte Titelanwärter wie etwa Kansas, Kentucky oder North Carolina repräsentieren dabei ganze Bundesstaaten. Nicht die Spieler sind die Stars, sondern die Trainer, die Gehälter von mehr als einer Million Dollar beziehen und sich gerne in der Rolle als Zuchtmeister geben. Die Sympathien für die langen Kerle unterm Korb leben unter anderem davon, dass sie reine Amateure sind. Denen glaubt man noch, dass sie sich aus reiner Lust am Spiel anstrengen.
Diese andere Welt hatte schon immer ihren Reiz für junge deutsche Basketballspieler. Denn selbst wer anschließend nicht in der NBA unterkommt, ist nach seiner Rückkehr bestens für die Bundesliga gerüstet. So wie Henrik Rödl, der bisher einzige Deutsche, der die amerikanische Collegemeisterschaft gewinnen konnte – 1993 mit North Carolina.
Umso mehr, da die Bundesliga sich nicht mal für die besten aus der Jugend nachrückenden Talente interessiert. Elias Harris:
""Es ist einfach so, dass die deutschen Nachwuchsspieler auf der Bank sitzen und nicht zum Einsatz kommen und die Entwicklung stockt und stehen bleibt und die sich nicht selbst aufs nächste Level bringen können.”"
Doch der Wechsel über den Atlantik ist ein Weg mit Hindernissen. So kehrte Lucca Staiger vor ein paar Wochen mitten in der Saison frustriert aus den USA zurück und unterschrieb einen Vertrag bei ALBA Berlin. Das erste Jahr hatte ihn die College-Aufsicht gesperrt, weil er als Oberschüler bereits in der Zweiten Bundesliga gespielt hatte, wo nicht er, aber andere Mannschaftsmitglieder Geld verdient hatten. Im zweiten Jahr fühlte er sich vom Trainer auf dem Spielfeld taktisch falsch eingesetzt. Sein nächstes Ziel: ein Stammplatz in der Nationalmannschaft Ende August bei der WM in der Türkei.
Für Elias Harris läuft dagegen bisher alles besser als gedacht. NBA-Scouts sehen ihn als heißen Kandidaten für den Sprung in die NBA schon in diesem Jahr. Er hat sich aber noch nicht entschieden, ob er sich für die Draft im Juni anmeldet oder vielleicht noch ein Jahr in Gonzaga bleibt. Spekulationen wehrt er ab:
""Sobald die Saison zu Ende ist, fange ich da an mir darüber Gedanken zu machen.”"