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Der Mann für die stärksten Explosionen

Fast drei Jahrzehnte lang hielten Explosionen im Gammastrahlenbereich die Astronomen geradezu zum Narren. Nahezu täglich registrierten Messinstrumente auf Satelliten die Ausbrüche, die nur wenige Sekunden oder Minuten andauerten.

Von Dirk Lorenzen |
    Da die Geräte nicht exakt angeben konnten, wo am Himmel die Explosionen aufflammten, waren weitere Beobachtungen mit anderen Instrumenten nicht möglich. Das änderte sich erst mit dem italienisch-niederländischen Satelliten BeppoSAX.

    Er hatte Messinstrumente an Bord, die nicht nur registriert haben, dass etwas aufgeflammt ist, sondern auch präzise, wo das passiert ist. Die Explosion am 8. Mai 1997 war die erste, von der die Astronomen ein Nachleuchten in anderen Wellenlängenbereichen genau untersucht haben.

    Wie sich zeigte, war der Gammastrahlenausbruch in einer Galaxie aufgetaucht, die mehr als sechs Milliarden Lichtjahre entfernt ist. Somit sind diese Ausbrüche die stärksten Explosionen im Kosmos seit dem Urknall.

    Sie entstehen vermutlich, wenn extrem massereiche Sterne explodieren und Schwarze Löcher bilden. BeppoSAX hat mehr als fünfzig dieser Objekte genauestens untersucht.

    Treibende Kraft der BeppoSAX-Mission war Enrico Costa - ein Forscher, über den Kollegen sagen, er sei nicht nur ein exzellenter Astronom, sondern auch ein ausgezeichneter Physiker. Diese Kombination ist nicht so selbstverständlich, wie man zunächst denken mag.

    Dank seiner umfassenden Qualifikationen hat Enrico Costa das kleine und sehr ehrgeizige BeppoSAX-Projekt zum Erfolg geführt - und so eines der größten Rätsel der Astrophysik gelöst.

    Enrico Costa, einer der größten Astrophysiker unserer Zeit

    Die Mission BeppoSAX

    Informationen zu Gammastrahlenausbrüchen