Dass seine Plattenfirma ihn vor ein paar Jahren schon als kommenden Star angekündigt hat, gefällt Marques Toliver nicht besonders:
"Was ist ein Star? Auch Sterne sterben, im Universum jedenfalls. Ich weiß nicht, ob ich ein Star sein will. Ich möchte vor allem Musiker sein. So kann ich ein normales Leben führen, ohne dass die Leute mir an den Fersen hängen, wie sie es mit Stars tun."
Ein Star zu sein, das wäre nur Stress. Und Marques Toliver wirkt gerade äußerst entspannt und zufrieden. Das liegt sicher nicht nur daran, dass er sich eben einen Joint angezündet hat. Der 26-Jährige macht vor allem das, was er will: seine eigene Musik. Dafür musste er erst einmal sein Geigenstudium abbrechen und nach New York ziehen. Oder, wie er es formulieren würde:
"Ich würde nicht sagen, dass ich mein Geigenstudium aufgegeben habe, ich möchte mich nicht als Drückeberger sehen. Ich würde so sagen: Ich habe den klassischen Ansatz erweitert und meinen eigenen Stil für die Geige entwickelt. Ich spiele immer noch regelmäßig klassische Musik, manchmal auch bei meinen Auftritten. Wenn es jemand hören will. Am liebsten spiele ich die Sonaten und Partiten für Solovioline von Bach. Und auch gerne das g-Moll-Konzert von Brahms."
Auf der einen Seite nennt Toliver Vorbilder von Marvin Gaye und Gladys Knight über Beyoncé bis Lianna La Havas, mit der er auch befreundet ist. Und dann gibt es für ihn also immer noch die Liebe zur Klassik. Diese Bandbreite spiegelt sich auch auf seinem Debütalbum "Land Of CanAan" wider, das, nach einigen R&B-Songs, plötzlich von einem Stück wie "Repetition" unterbrochen wird.
An die Geige ist Toliver als Schüler im Alter von zehn Jahren eher zufällig geraten:
"Das lief so: Der Musikraum ging auf, auf jedem Stuhl lag ein Instrument, die Kinder liefen rein, und so kamen sie an ihr Instrument. Und ich habe eben die Geige erwischt. Aber ich bin dabei geblieben, weil es mir gefallen hat. Und habe damit eine Art Karriere im Schulorchester gemacht."
Sein Umzug nach New York lief da schon etwas zielgerichteter: Toliver musizierte in der U-Bahn, auf der Linie, die Brooklyn und Manhattan verbindet. Und die auch all die jungen Musiker benutzen, die in Williamsburgh, dem gerade angesagten Teil von Brooklyn, leben.
"Man wird zwangsläufig zu Studiosessions eingeladen, oder es heißt: Hey du, ich habe in fünf Minuten einen Auftritt, kannst du mich begleiten?"
Kip Malone von der Band TV On The Radio gefiel die Musik von Toliver, er hat ihn mit anderen Musikern bekannt gemacht, sodass er irgendwann mit der Band Grizzly Bear durch Großbritannien tourte. Dort hat ihn die Sängerin Adele gesehen und lobend in ihrem Blog erwähnt – kein Wunder, dass manche da schon einen neuen Star in ihm sahen.
Toliver hat nicht nur einen Hang zur Klassik, sondern auch zu klassisch-schönen Soulstücken wie "Weatherman". Der Titel des Albums "Land Of CanAan" spielt übrigens auf ein Zitat des schwarzen Sklavereigegners Frederick Douglass an und wird im Eröffnungsstück noch einmal aufgegriffen.
Darüber hinaus ist Tolivers Debüt kein ausgesprochen politisches Album. Man kann es aber in der Tradition schwarzer Musik sehen, in der auch Texte über die Liebe oder das Wetter politisch gelesen werden können. Marques Toliver hat seinen Joint zu Ende geraucht. Er schaut an die Decke, lächelt, und vielleicht gefällt ihm die Idee des großen Erfolges doch ganz gut.
"An dem Punkt stehe ich jetzt. Und werde langsam größer, oder wie sagt man ... ich werde langsam ein Star? Sagen wir es so."
"Was ist ein Star? Auch Sterne sterben, im Universum jedenfalls. Ich weiß nicht, ob ich ein Star sein will. Ich möchte vor allem Musiker sein. So kann ich ein normales Leben führen, ohne dass die Leute mir an den Fersen hängen, wie sie es mit Stars tun."
Ein Star zu sein, das wäre nur Stress. Und Marques Toliver wirkt gerade äußerst entspannt und zufrieden. Das liegt sicher nicht nur daran, dass er sich eben einen Joint angezündet hat. Der 26-Jährige macht vor allem das, was er will: seine eigene Musik. Dafür musste er erst einmal sein Geigenstudium abbrechen und nach New York ziehen. Oder, wie er es formulieren würde:
"Ich würde nicht sagen, dass ich mein Geigenstudium aufgegeben habe, ich möchte mich nicht als Drückeberger sehen. Ich würde so sagen: Ich habe den klassischen Ansatz erweitert und meinen eigenen Stil für die Geige entwickelt. Ich spiele immer noch regelmäßig klassische Musik, manchmal auch bei meinen Auftritten. Wenn es jemand hören will. Am liebsten spiele ich die Sonaten und Partiten für Solovioline von Bach. Und auch gerne das g-Moll-Konzert von Brahms."
Auf der einen Seite nennt Toliver Vorbilder von Marvin Gaye und Gladys Knight über Beyoncé bis Lianna La Havas, mit der er auch befreundet ist. Und dann gibt es für ihn also immer noch die Liebe zur Klassik. Diese Bandbreite spiegelt sich auch auf seinem Debütalbum "Land Of CanAan" wider, das, nach einigen R&B-Songs, plötzlich von einem Stück wie "Repetition" unterbrochen wird.
An die Geige ist Toliver als Schüler im Alter von zehn Jahren eher zufällig geraten:
"Das lief so: Der Musikraum ging auf, auf jedem Stuhl lag ein Instrument, die Kinder liefen rein, und so kamen sie an ihr Instrument. Und ich habe eben die Geige erwischt. Aber ich bin dabei geblieben, weil es mir gefallen hat. Und habe damit eine Art Karriere im Schulorchester gemacht."
Sein Umzug nach New York lief da schon etwas zielgerichteter: Toliver musizierte in der U-Bahn, auf der Linie, die Brooklyn und Manhattan verbindet. Und die auch all die jungen Musiker benutzen, die in Williamsburgh, dem gerade angesagten Teil von Brooklyn, leben.
"Man wird zwangsläufig zu Studiosessions eingeladen, oder es heißt: Hey du, ich habe in fünf Minuten einen Auftritt, kannst du mich begleiten?"
Kip Malone von der Band TV On The Radio gefiel die Musik von Toliver, er hat ihn mit anderen Musikern bekannt gemacht, sodass er irgendwann mit der Band Grizzly Bear durch Großbritannien tourte. Dort hat ihn die Sängerin Adele gesehen und lobend in ihrem Blog erwähnt – kein Wunder, dass manche da schon einen neuen Star in ihm sahen.
Toliver hat nicht nur einen Hang zur Klassik, sondern auch zu klassisch-schönen Soulstücken wie "Weatherman". Der Titel des Albums "Land Of CanAan" spielt übrigens auf ein Zitat des schwarzen Sklavereigegners Frederick Douglass an und wird im Eröffnungsstück noch einmal aufgegriffen.
Darüber hinaus ist Tolivers Debüt kein ausgesprochen politisches Album. Man kann es aber in der Tradition schwarzer Musik sehen, in der auch Texte über die Liebe oder das Wetter politisch gelesen werden können. Marques Toliver hat seinen Joint zu Ende geraucht. Er schaut an die Decke, lächelt, und vielleicht gefällt ihm die Idee des großen Erfolges doch ganz gut.
"An dem Punkt stehe ich jetzt. Und werde langsam größer, oder wie sagt man ... ich werde langsam ein Star? Sagen wir es so."