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Der Mann mit der Lebensformel

Frank Drake war noch keine 30 Jahre alt, als er im April 1960 etwas Unerhörtes tat: Er richtete ein professionelles Radioteleskop auf zwei nahe Sterne und horchte sie zwei Monate lang ab, in der Hoffnung auffällige Signale intelligenter Lebewesen zu empfangen. Drake fand nichts - und hatte doch einen historischen Schritt getan.

Von Dirk Lorenzen |
    Nur ein Jahr später veranstaltete die NASA die erste Konferenz über Bioastronomie, also über Leben im All, wie es entsteht, wie man es entdecken und erforschen könnte.

    Frank Drake, für die einen damals ein Spinner, für die anderen ein Visionär, entwickelte auf dieser Konferenz seine berühmte Gleichung: Sie gibt an, wie viele im Prinzip entdeckbare Zivilisationen es in unserer Milchstraße gibt.

    Dazu muss man wissen, wie viele Sterne in der Milchstraße existieren, wie viele davon Planeten haben, wie viele dieser Planeten Leben beherbergen, wie oft es sich um technische Zivilisationen handelt und was deren durchschnittliche Lebensdauer ist. Die schöne Formel hat einen Haken: Exakte Daten gibt es über keinen einzigen dieser Faktoren.

    Frank Drake schätzt, dass es derzeit 10.000 technische Zivilisationen in der Milchstraße gibt. Damit hätte nur einer von zehn Millionen Sternen hoch entwickeltes Leben.

    Dennoch läuft die Suche heute mit großen Teleskopen auf Hochtouren. Jeder möchte endlich den Nachweis führen, dass wir eben doch nicht allein im All sind.

    Vielleicht ruft E.T. gerade heute an - und gratuliert Frank Drake, dem Grandseigneur der Suche nach intelligentem Leben, zum 80. Geburtstag.

    Informationen zur Drake-Formel

    Interview mit Frank Drake