Von Herbert Schuch soll heute Morgen die Rede sein, diesem 1979 in Rumänien geborenen Pianisten, der seine Karriere mit Klugheit und einer gewissen Ruhe aufbaut. Als Neunjähriger kam er mit seiner Familie nach Deutschland, studierte später bei Kurt Hantsch und dann am Salzburger Mozarteum bei Karl-Heinz Kämmerling. Internationales Aufsehen erregte er, als er innerhalb eines Jahres drei bedeutende Klavierwettbewerbe gewann.
2005 begann er damit, professionelle Solo-CDs aufzunehmen: zunächst Werke von Schumann und Ravel, danach eine beziehungsreiche Gegenüberstellung von Schubert und Helmut Lachenmann, dann die geradezu hymnische besprochene CD mit "Nachtstücken" und eine weitere mit dem Titel "Sehnsuchtswalzer". Ende letzten Jahres kam jetzt – wieder beim Münchener Label Oehms - seine erste Aufnahme mit Klavierkonzerten heraus. Auch hier wieder eine ebenso sinnvolle wie mutige Gegenüberstellung: Viktor Ullmann und Ludwig van Beethoven.
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll, op. 37
Track 5 von 3’37 bis 4‘15
Herbert Schuch, Klavier
WDR Sinfonieorchester Köln
Leitung: Olari Elts
LC 12424 Oehms Classics
OC 833
Beethovens 3. Klavierkonzert - das Hauptthema des ersten Satzes ist ebenso einfach wie eindringlich: ein aufsteigender c-Moll Akkord mit einer leicht rhythmisierten Tonleiter wieder herunter, gefolgt von einem pochenden Motiv, das später durch den ganzen Satz pulsiert. Herbert Schuch und das WDR Sinfonieorchester stellen das Besondere, das Neue dieses Klavierkonzertes deutlich heraus: Es ist Beethovens Versuch, wegzukommen vom reinen orchesterbegleiteten Virtuosen-Konzert hin zu einer Form, bei der Klavier und Orchester in Sachen Themenstellung und Durchführung gleichberechtigt behandelt werden, um so zu einer größeren gegenseitigen Aktivität und Durchdringung zu gelangen.
Stärker als in Beethovens ersten beiden Klavierkonzerten stehen sich Solist und Orchester hier als gleichsam brüderliche Partner gegenüber, die gemeinsam aus dem thematischen Material einen Entwicklungsverlauf herausarbeiten. Dabei tendiert Schuch eher zu einem ruhigeren Tempo: Für seinen ersten Satz braucht er anderthalb Minuten mehr Zeit als manche seiner weniger gelassenen Mitbewerber. Zeit für sorgfältige Phrasierung, fürs Ausschwingenlassen der Linien, für fließende Übergänge.
Das WDR Sinfonieorchester unter Leitung des estnischen Dirigenten Olari Elts überzeugt mit sonorem Streicherklang, gut ausbalancierten Bläsern und präziser Interaktion untereinander und mit dem Solisten.
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll, op. 37
Track 5 von 7‘19 bis 12‘43
Herbert Schuch, Klavier
WDR Sinfonieorchester Köln
Leitung: Olari Elts
LC 12424 Oehms Classics
OC 833
Von der Vielfalt der Instrumentalfarben, die der Pianist Herbert Schuch im Angebot hat, kann man sich natürlich besonders in der Kadenz überzeugen. Weiche, überaus zarte Stellen gelingen ihm ebenso wie die für Beethoven typischen Sforzati, wo er auch schon einmal kräftig zulangen muss. Beethoven treibt in dieser Kadenz übrigens ein fast schon parodistisches Spiel mit dem Triller, der eine Kadenz üblicherweise beendet und der für das Orchester eine Art Weckfunktion hat: hier tauchten solche Triller auch schon mittendrin auf, als eine Art Fehlalarm sozusagen, und am Ende fällt das Orchester nicht kräftig ein, sondern kommt erst nach und nach wieder ins Spiel.
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll, op. 37
Track 5 von 14'23 bis Satzende
Herbert Schuch, Klavier
WDR Sinfonieorchester Köln
Leitung: Olari Elts
LC 12424 Oehms Classics
OC 833
Im zweiten Satz, dem dreiteiligen Largo, ist Herbert Schuch, der Meister des Nachtstücks, natürlich voll in seinem Element, und beim anschließenden Rondo in seiner bei Beethoven häufiger zu findenden Mischung aus Trotz und Humor ziehen Pianist und Orchester alle Register der Kunst.
Trotz des hohen Tempos bleibt ihnen auch hier noch Raum für wohlüberlegte Gestaltung, für gelungene musikalische Ping-Pong-Spiele, für Witz und Esprit. C-Moll, bei Beethoven sonst eher eine tragische oder "pathetische" Tonart, erweist sich bei diesem Klavierkonzert als durchaus optimistisch. Was dann am Ende durch die Wende nach Dur noch einmal deutlich unterstrichen wird.
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll, op. 37
Track 7 von 6'23 bis Ende
Herbert Schuch, Klavier
WDR Sinfonieorchester Köln
Leitung: Olari Elts
LC 12424 Oehms Classics
OC 833
Neben dieses gut 35 Minuten lange 3. Klavierkonzert Beethovens hat Herbert Schuch das sehr viel kürzere Konzert für Klavier und Orchester von Viktor Ullmann gestellt. Komponiert 1939 und 1995 bereits einmal von Gerd Albrecht und der Tschechischen Philharmonie für eine auch heute noch erhältliche CD aufgenommen, spielt es im heutigen Konzertleben längst nicht die Rolle, die es verdient hätte.
Das mag an der riesigen Orchesterbesetzung liegen, die sogar sonst unübliche Instrumente wie beispielsweise ein Banjo verlangt. Es könnte aber auch sein, dass es für den Jetset-Tastenlöwen zu wenige Möglichkeiten zur Selbstdarstellung bietet, der hohe Übe-Aufwand nicht mit äußerlichem Showeffekt belohnt wird. Herbert Schuch hat die Arbeit nicht gescheut und legt hier zusammen mit dem WDR Sinfonieorchester eine Deutung dieser Musik vor, die künstlerisch und klangtechnisch die frühere tschechische Aufnahme weit hinter sich lässt.
Viktor Ullmann
Konzert für Klavier und Orchester, op. 25, letzter Satz
Track 4
Herbert Schuch, Klavier
WDR Sinfonieorchester Köln
Leitung: Olari Elts
LC 12424 Oehms Classics
OC 833
2005 begann er damit, professionelle Solo-CDs aufzunehmen: zunächst Werke von Schumann und Ravel, danach eine beziehungsreiche Gegenüberstellung von Schubert und Helmut Lachenmann, dann die geradezu hymnische besprochene CD mit "Nachtstücken" und eine weitere mit dem Titel "Sehnsuchtswalzer". Ende letzten Jahres kam jetzt – wieder beim Münchener Label Oehms - seine erste Aufnahme mit Klavierkonzerten heraus. Auch hier wieder eine ebenso sinnvolle wie mutige Gegenüberstellung: Viktor Ullmann und Ludwig van Beethoven.
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll, op. 37
Track 5 von 3’37 bis 4‘15
Herbert Schuch, Klavier
WDR Sinfonieorchester Köln
Leitung: Olari Elts
LC 12424 Oehms Classics
OC 833
Beethovens 3. Klavierkonzert - das Hauptthema des ersten Satzes ist ebenso einfach wie eindringlich: ein aufsteigender c-Moll Akkord mit einer leicht rhythmisierten Tonleiter wieder herunter, gefolgt von einem pochenden Motiv, das später durch den ganzen Satz pulsiert. Herbert Schuch und das WDR Sinfonieorchester stellen das Besondere, das Neue dieses Klavierkonzertes deutlich heraus: Es ist Beethovens Versuch, wegzukommen vom reinen orchesterbegleiteten Virtuosen-Konzert hin zu einer Form, bei der Klavier und Orchester in Sachen Themenstellung und Durchführung gleichberechtigt behandelt werden, um so zu einer größeren gegenseitigen Aktivität und Durchdringung zu gelangen.
Stärker als in Beethovens ersten beiden Klavierkonzerten stehen sich Solist und Orchester hier als gleichsam brüderliche Partner gegenüber, die gemeinsam aus dem thematischen Material einen Entwicklungsverlauf herausarbeiten. Dabei tendiert Schuch eher zu einem ruhigeren Tempo: Für seinen ersten Satz braucht er anderthalb Minuten mehr Zeit als manche seiner weniger gelassenen Mitbewerber. Zeit für sorgfältige Phrasierung, fürs Ausschwingenlassen der Linien, für fließende Übergänge.
Das WDR Sinfonieorchester unter Leitung des estnischen Dirigenten Olari Elts überzeugt mit sonorem Streicherklang, gut ausbalancierten Bläsern und präziser Interaktion untereinander und mit dem Solisten.
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll, op. 37
Track 5 von 7‘19 bis 12‘43
Herbert Schuch, Klavier
WDR Sinfonieorchester Köln
Leitung: Olari Elts
LC 12424 Oehms Classics
OC 833
Von der Vielfalt der Instrumentalfarben, die der Pianist Herbert Schuch im Angebot hat, kann man sich natürlich besonders in der Kadenz überzeugen. Weiche, überaus zarte Stellen gelingen ihm ebenso wie die für Beethoven typischen Sforzati, wo er auch schon einmal kräftig zulangen muss. Beethoven treibt in dieser Kadenz übrigens ein fast schon parodistisches Spiel mit dem Triller, der eine Kadenz üblicherweise beendet und der für das Orchester eine Art Weckfunktion hat: hier tauchten solche Triller auch schon mittendrin auf, als eine Art Fehlalarm sozusagen, und am Ende fällt das Orchester nicht kräftig ein, sondern kommt erst nach und nach wieder ins Spiel.
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll, op. 37
Track 5 von 14'23 bis Satzende
Herbert Schuch, Klavier
WDR Sinfonieorchester Köln
Leitung: Olari Elts
LC 12424 Oehms Classics
OC 833
Im zweiten Satz, dem dreiteiligen Largo, ist Herbert Schuch, der Meister des Nachtstücks, natürlich voll in seinem Element, und beim anschließenden Rondo in seiner bei Beethoven häufiger zu findenden Mischung aus Trotz und Humor ziehen Pianist und Orchester alle Register der Kunst.
Trotz des hohen Tempos bleibt ihnen auch hier noch Raum für wohlüberlegte Gestaltung, für gelungene musikalische Ping-Pong-Spiele, für Witz und Esprit. C-Moll, bei Beethoven sonst eher eine tragische oder "pathetische" Tonart, erweist sich bei diesem Klavierkonzert als durchaus optimistisch. Was dann am Ende durch die Wende nach Dur noch einmal deutlich unterstrichen wird.
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll, op. 37
Track 7 von 6'23 bis Ende
Herbert Schuch, Klavier
WDR Sinfonieorchester Köln
Leitung: Olari Elts
LC 12424 Oehms Classics
OC 833
Neben dieses gut 35 Minuten lange 3. Klavierkonzert Beethovens hat Herbert Schuch das sehr viel kürzere Konzert für Klavier und Orchester von Viktor Ullmann gestellt. Komponiert 1939 und 1995 bereits einmal von Gerd Albrecht und der Tschechischen Philharmonie für eine auch heute noch erhältliche CD aufgenommen, spielt es im heutigen Konzertleben längst nicht die Rolle, die es verdient hätte.
Das mag an der riesigen Orchesterbesetzung liegen, die sogar sonst unübliche Instrumente wie beispielsweise ein Banjo verlangt. Es könnte aber auch sein, dass es für den Jetset-Tastenlöwen zu wenige Möglichkeiten zur Selbstdarstellung bietet, der hohe Übe-Aufwand nicht mit äußerlichem Showeffekt belohnt wird. Herbert Schuch hat die Arbeit nicht gescheut und legt hier zusammen mit dem WDR Sinfonieorchester eine Deutung dieser Musik vor, die künstlerisch und klangtechnisch die frühere tschechische Aufnahme weit hinter sich lässt.
Viktor Ullmann
Konzert für Klavier und Orchester, op. 25, letzter Satz
Track 4
Herbert Schuch, Klavier
WDR Sinfonieorchester Köln
Leitung: Olari Elts
LC 12424 Oehms Classics
OC 833