Archiv


Der Mond bei den Plejaden

Heute Abend bietet sich ein besonders schöner Himmelsanblick: Gegen halb neun geht der Mond im Nordosten auf - in unmittelbarer Nähe der Plejaden. Da der Mond schon fast voll ist und seine Umgebung überstrahlt, ist ein Fernglas sicher hilfreich, um die Sterne der Plejaden in voller Pracht zu sehen.

Von Dirk Lorenzen |
    Im Laufe der Nacht läuft der Mond knapp unterhalb der Plejaden entlang. In unmittelbarer Nähe des Sternhaufens fällt die Bewegung unseres Mondes deutlich auf: Pro Stunde bewegt er sich etwa um seinen Durchmesser von rechts nach links vor dem Hintergrund der Sterne. Während dieser Zeit folgt er natürlich der allgemeinen Himmelsdrehung von Ost nach West - doch das liegt allein an der Drehung der Erde und hat nichts mit dem Lauf des Mondes zu tun.

    Morgen früh gegen halb sieben, wenn die Plejaden in der Dämmerung verblassen, steht der Mond schon ein ganzes Stück links des Sternhaufens. Die Plejaden sind auch als Siebengestirn bekannt, was allerdings etwas paradox ist. In dunkler Nacht erkennt man mit bloßem Auge nämlich entweder sechs oder acht Sterne, aber niemals sieben.

    Die Plejaden sind knapp 400 Lichtjahre von uns entfernt. Zu diesem Sternhaufen gehören mehr als 300 Mitglieder. Sie alle sind vor über 100 Millionen Jahren gemeinsam aus einer großen Gas- und Staubwolke entstanden.

    Die - astronomisch gesehen - gerade erst entstandenen Sterne werden sich im Laufe der Jahrmillionen in der Milchstraße verteilen. Heute Abend aber sind die Plejaden noch ein auffälliger Sternhaufen - mit dem Mond als Besucher.