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Der Mond der tausend Seen

Heute Nacht steht der jetzt abnehmende Mond zwischen Regulus und Saturn. Den goldenen Saturn sehen Sie links vom Mond, Regulus rechts oberhalb. Alle drei Objekte sind ab ca. 20 Uhr zu sehen und stehen vor Tagesanbruch hoch am Südwesthimmel.

Von Damond Benningfield |
    Saturn hat selbst viele Monde. Davon zählt einer zu den größten und faszinierendsten Monden im Sonnensystem. Titan ist um ca. 50% größer als der Erdmond. Er fasziniert die Planetenforscher besonders, weil er wie eine superkalte Version der Erde wirkt.

    Aufgrund der großen Entfernung zur Sonne liegen die Oberflächentemperaturen auf Titan bei minus 180 Grad Celsius. Und doch hat der Mond eine dichtere Atmosphäre als die Erde. Es gibt flüssiges Methan und Ethan.

    Mit Hilfe von Radarwellen konnte die Raumsonde Cassini durch Titans Wolkendecke blicken und hat Hunderte vermutlicher Seen und Meere aufgezeichnet. Die meisten von ihnen liegen weit im Norden. Jetzt wird sich die Sonde auch den Süden genauer anschauen.

    Die Seen und Meere werden von einem Regen aus Methan und Ethan gespeist. Diese extrem kalten Flüssigkeiten graben Flussbetten in die Oberfläche. Diese Flüsse gestalten die Titanoberfläche.

    Wenn die Jahreszeiten auf Titan wechseln, verdunstet ein Teil der Methans und Ethans und bildet Wolken. Aus diesen Wolken regnet es dann wieder in anderen Regionen und Flüsse und Bäche werden neu gespeist. Der Kreislauf entspricht dem des Wassers auf der Erde.