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Der Mond im Skorpion

Heute Nacht wandert der Mond vom Skorpion in den benachbarten Schlangenträger. Beide Sternbilder und unser Trabant gehen am späten Abend auf und ziehen in der Nacht tief über den Südhimmel. Rechts oberhalb vom Mond funkelt der rötliche Skorpionstern Antares.

Von Damond Benningfield |
    Der Skorpion ist eines der ältesten Sternbilder – und eines der größten. Vom mittleren Osten über amerikanische Kulturen bis nach China sah man in diesen Sternen einen Skorpion. Einige Seefahrerkulturen allerdings erkannten in dem gebogenen Stachel einen Angelhaken.

    Antares ist der hellste Stern im Skorpion. Sein Name bedeutet: Rivale des Mars. Er verdankt ihn seiner rötlichen Farbe. Doch das ist die einzige Ähnlichkeit, die diese beiden Objekte haben. Mars ist ein Planet – ein kleiner Gesteinsball, der die rötliche Färbung durch seinen Sand bekommt. Dieser Marssand ist reich an Eisenoxyd.

    Antares dagegen ist ein Überriese – ein Stern der größer, massereicher und heller als unsere Sonne ist. Diese Supereigenschaften haben ihren Preis. Sterne wie Antares verbrauchen ihren Energievorrat in rasantem Tempo und haben dadurch eine wesentlich geringere Lebenserwartung als ruhigere Sterne wie unsere Sonne.

    Gegen Mitternacht finden Sie Antares rechts oberhalb vom Mond. Mit dem Mond in seiner Nähe verblasst die rötliche Färbung etwas. In wenigen Nächten, wenn unser Trabant weiter gezogen ist, erkennen Sie den Rubin im Skorpion dann deutlich.