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Der Mond in der Waage

Die Sternbilder des Tierkreises wurden bereits vor einigen tausend Jahren bestimmt. Doch im Laufe der Zeit hat sich auch dort so einiges verändert. Sterne wurden zwischen den einzelnen Sternbildern hin und her geschoben. Es entstanden leicht andere Konstellationen als ursprünglich festgelegt.

Von Damond Benningfield |
    Zu den größten Veränderungen gehört jedoch, dass man einem Sternbild einen Teil weggenommen und daraus ein neues Sternbild geschaffen hat. Dem Skorpion wurden die Zangen genommen. Aus ihnen entstand das Sternbild Waage.

    Wann genau das geschah, weiß man nicht. Mit Sicherheit hat es die Waage schon im alten Rom gegeben. Das Konzept der Waage als Symbol für "Balance" kann noch viel älter sein. Vor mehr als 4000 Jahren stand die Sonne zur Herbsttagundnachtgleiche in der Waage. Der Himmel war in Balance.

    Wann auch immer die Trennung der Skorpionzangen erfolgte - Erinnerungen an die Zugehörigkeit der Waagesterne zum Skorpion sind geblieben. Die Namen der hellsten Sterne in der Waage - Zuben Elgenubi und Zuben Elschemali - verraten es. Sie bedeuten: südliche und nördliche Zange.

    Heute Abend steht der zunehmende Mond in der Waage. Sie können das Sternbild also leicht finden. Zuben Elgenubi funkelt oberhalb vom Mond - Zuben Elschemali ebenfalls oberhalb, aber weiter entfernt. Den Kopf des Skorpions mit dem hellen Stern Antares sehen Sie links vom Mond. Oberhalb vom rötlichen Antares zeigt sich der cremefarbene Riesenplanet Jupiter. Gegen Mitternacht verabschieden sich der Mond, die Sterne der Waage und dann auch Antares von der Himmelsbühne.