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Der Mondliebhaber

Morgen vor 215 Jahren kam in Berlin Wilhelm Wolff Beer zur Welt. Der Geschäftsmann und spätere Abgeordnete des preußischen Parlaments war ein begeisterter Amateurastronom.

Von Dirk Lorenzen |
    Im Tiergarten hatte er sich eine kleine Sternwarte mit einem Linsenteleskop von knapp zehn Zentimetern Objektivdurchmesser eingerichtet. Wilhelm Beer benutzte es am liebsten für Beobachtungen des Mondes, inspiriert durch die Bekanntschaft mit dem berühmten Mondforscher Johann Heinrich Mädler.

    Beer und Mädler wurden ein kongeniales Wissenschaftlerduo. Gemeinsam haben sie exzellente Mondkarten erstellt und das Buch mit dem Titel "Der Mond nach seinen kosmischen und individuellen Verhältnissen" geschrieben. Diese Werke setzten für viele Jahre Maßstäbe.

    Neben dem Mond widmete sich Wilhelm Beer dem Planeten Mars. Auch hier arbeitete er eng mit Johann Mädler zusammen. Sie erfassten systematisch die Oberfläche des Roten Planeten und übertrugen die Daten auf einen Marsglobus. Später bestimmten sie die Rotationsperiode des Roten Planeten auf die Sekunde genau.

    Wilhelm Beer, ein Bruder des berühmten Komponisten Giacomo Meyerbeer, hätte professioneller Astronom werden können. Aber er lehnte Stellenangebote der Sternwarten in Paris und Pulkowo ab und blieb lieber in Berlin.

    Im Jahr 1850 ist Wilhelm Beer, einer der bedeutendsten Liebhaberastronomen, im Alter von nur 53 Jahren gestorben.

    Mit dem Mars ist er noch immer verbunden: Ein Einschlagkrater ist nach ihm benannt. Auch den Kollegen braucht er dort nicht zu missen: Der Krater Mädler befindet sich ganz in der Nähe.

    Leben und Werk von Wilhelm Beer

    Wilhelm Beer in Berlin

    Liste der Fachveröffentlichungen von Wilhelm Beer