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Der Platz des Menschen im Universum

Die meiste Zeit in der menschlichen Geschichte sah man die Erde als Mittelpunkt des Universums an. Man beobachtete Sonne, Mond und Sterne, wie sie immer wieder von Ost nach West über den Himmel ziehen. Daraus folgerte man: alles dreht sich um die Erde. Erst im 16. und 17. Jahrhundert begann sich dies zu ändern. Nicolaus Copernicus und Johannes Kepler bewiesen, dass die Erde zusammen mit den anderen Planeten des Sonnensystems um die Sonne zieht.

Damond Benningfield |
    Die Erde verlor ihren Platz als Mittelpunkt des Universums - die Sonne nahm ihn ein. Diese Vorstellung galt bis ins 20. Jahrhundert. Beschrieben wurde sie in einem Artikel mit dem Titel: "Der Platz des Menschen im Universum". In diesem Monat vor 100 Jahren veröffentlichte ihn der Naturforscher Alfred Russell Wallace.

    Damals sah man noch die Milchstraße als das Universum. Galaxien außerhalb der Milchstraße galten als Objekte in ihr. Wallace beschrieb: die Sonne befindet sich in der Mitte eines großen Sternhaufen, der wiederum im Zentrum der Milchstraße wohnt. Seine Theorie basierte darauf, dass man in jede Richtung im Band der Milchstraße etwa gleichviel Sterne sieht.

    Heute – ein Jahrhundert später – wissen wir: unser Sonnensystem wohnt in einem Spiralarm der Milchstraße. Sie ist nur eine von vielen Milliarden Galaxien. In einem Punkt sind wir noch immer nicht weiter als Wallace: noch immer kennen wir nur eine Welt, auf der sich intelligentes Leben entwickelt hat – den Planeten Erde.