Das Resultat: die großen Clubs aus Lissabon und Porto geben pro Punkt fast 20-mal mehr aus als die kleinen. Sporting Lissabon "kostete" nach dieser Rechnung jedes magere Unentschieden fast eine Million Euro.
Neben dieser Statistik, die man auch für die Bundesliga gerne einmal sähe, legten die Unternehmensberater aber noch ganz andere Zahlen vor. Und die sind alarmierend: die erste portugiesische Liga ist finanziell schwer angeschlagen.
Die Einnahmen aller 18 Erstligisten zusammen liegen mit rund 200 Millionen Euro unter dem, was große europäische Clubs wie Manchester United ganz alleine im Jahr verbuchen. Mindestens acht Vereine sind praktisch zahlungsunfähig.
Die Gründe sind vielfältig. Der portugiesische Fußball hat nur einen sehr kleinen Markt, in dem sich mit dem Sport nicht viel verdienen lässt, weder mit TV-Rechten, noch mit Werbung.
Außerdem ist die Zahl der Zuschauer erschreckend niedrig. In der Fußball-Bundesliga hatte selbst Absteiger 1. F.C. Köln in der letzten Saison noch rund 40.000 zahlende Besucher pro Heimspiel. In Portugal liegt der Schnitt in der ersten Liga bei sechstausend Fans. Viele Partien finden sogar vor nur ein paar hundert Zuschauern statt, praktisch unter Ausschluß der Öffentlichkeit.
Wer wenig Geld hat, kann keine teuren Spieler kaufen. Und wer keine Stars verpflichtet, der besteht nur selten in den europäischen Wettbewerben, also da, wo richtig verdient wird. Ein Teufelskreis für die portugiesischen Vereine, bei dem nur der F.C. Porto eine Ausnahme bildet.
Von den neuen EM-Stadien hatten sich die Clubs Auftrieb erhofft. Nun haben sie moderne Fußballtempel. Aber die Zuschauer werden sich in den Arenen verlieren, wenn der UEFA-Tross abgezogen ist.
Und vielen EM-Städten und ihren Vereinen graut es schon vor dem Tag, an dem die endgültigen Rechnungen für die Neubauten präsentiert werden. Die meisten Stadien sind teurer geworden als geplant. Braga, Leiria und Guimaraes sind nur einige Beispiele.
Ihren Namen hat die erste portugiesische Liga schon verkauft. Sie heißt nun Super-Liga "Galp". Aber auch diese Marketing-Partnerschaft mit einem Ölkonzern bringt keine entscheidende Hilfe.
Nun erwägen immer mehr Verantwortliche einen drastischen Einschnitt. Die erste Liga soll von 18 auf zehn Vereine verkleinert werden, die dann nicht zweimal, sondern viermal in der Saison gegeneinander antreten. Dann hätte Portugal zwar weniger Proficlubs, sie wären aber sportlich und wirtschaftlich konkurrenzfähig.
Das wäre im Übrigen für das ganze Land wichtig. Denn auch in Portugal ist der Profi-Fußball längst zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. Die Branche, so schreibt es die Wirtschaftszeitung "Diário Económico", sorgt inzwischen für 0,4 Prozent des Bruttosozialprodukts. Mehr als 20.000 Arbeitsplätze hängen mit dem Fußball zusammen.
Gesendet im Deutschlandfunk, "Sport aktuell", 3. Juni 2004
Neben dieser Statistik, die man auch für die Bundesliga gerne einmal sähe, legten die Unternehmensberater aber noch ganz andere Zahlen vor. Und die sind alarmierend: die erste portugiesische Liga ist finanziell schwer angeschlagen.
Die Einnahmen aller 18 Erstligisten zusammen liegen mit rund 200 Millionen Euro unter dem, was große europäische Clubs wie Manchester United ganz alleine im Jahr verbuchen. Mindestens acht Vereine sind praktisch zahlungsunfähig.
Die Gründe sind vielfältig. Der portugiesische Fußball hat nur einen sehr kleinen Markt, in dem sich mit dem Sport nicht viel verdienen lässt, weder mit TV-Rechten, noch mit Werbung.
Außerdem ist die Zahl der Zuschauer erschreckend niedrig. In der Fußball-Bundesliga hatte selbst Absteiger 1. F.C. Köln in der letzten Saison noch rund 40.000 zahlende Besucher pro Heimspiel. In Portugal liegt der Schnitt in der ersten Liga bei sechstausend Fans. Viele Partien finden sogar vor nur ein paar hundert Zuschauern statt, praktisch unter Ausschluß der Öffentlichkeit.
Wer wenig Geld hat, kann keine teuren Spieler kaufen. Und wer keine Stars verpflichtet, der besteht nur selten in den europäischen Wettbewerben, also da, wo richtig verdient wird. Ein Teufelskreis für die portugiesischen Vereine, bei dem nur der F.C. Porto eine Ausnahme bildet.
Von den neuen EM-Stadien hatten sich die Clubs Auftrieb erhofft. Nun haben sie moderne Fußballtempel. Aber die Zuschauer werden sich in den Arenen verlieren, wenn der UEFA-Tross abgezogen ist.
Und vielen EM-Städten und ihren Vereinen graut es schon vor dem Tag, an dem die endgültigen Rechnungen für die Neubauten präsentiert werden. Die meisten Stadien sind teurer geworden als geplant. Braga, Leiria und Guimaraes sind nur einige Beispiele.
Ihren Namen hat die erste portugiesische Liga schon verkauft. Sie heißt nun Super-Liga "Galp". Aber auch diese Marketing-Partnerschaft mit einem Ölkonzern bringt keine entscheidende Hilfe.
Nun erwägen immer mehr Verantwortliche einen drastischen Einschnitt. Die erste Liga soll von 18 auf zehn Vereine verkleinert werden, die dann nicht zweimal, sondern viermal in der Saison gegeneinander antreten. Dann hätte Portugal zwar weniger Proficlubs, sie wären aber sportlich und wirtschaftlich konkurrenzfähig.
Das wäre im Übrigen für das ganze Land wichtig. Denn auch in Portugal ist der Profi-Fußball längst zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. Die Branche, so schreibt es die Wirtschaftszeitung "Diário Económico", sorgt inzwischen für 0,4 Prozent des Bruttosozialprodukts. Mehr als 20.000 Arbeitsplätze hängen mit dem Fußball zusammen.
Gesendet im Deutschlandfunk, "Sport aktuell", 3. Juni 2004